Oomph! - XXV
Airforce 1 / Universal
VÖ: 31.07.2015
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Irgendwas, das bleibt
Lasst uns einen Zettel schreiben mit all den Dingen, die in den letzten 25 Jahren passiert sind. Klar, jeder sieht im Rückblick etwas anderes. Da wäre zum einen die persönliche Ebene, ob es nun das eigene Aufwachsen, das der Kinder oder Enkelkinder ist, Berufs- oder Partnerwechsel. Die deutsche Wiedervereinigung dürfte sich wohl auf jedem Zettel befinden. Daneben kann man sich auch an zwei deutsche Weltmeistertitel erinnern, Deutschland gegen Argentinien im Jahre 1990 schaute man noch auf den alten Röhren. Anno 2014 sah man es entweder auf den Riesenflatscreens beim Public Viewing, auf der Leinwand im Party-Keller des Freundes oder auf dem eigenen bescheidenen LED-Fernseher. Die coolen Kids von 1999 konnten mit ihren Snake-Rekorden auf dem Nokia 3210 angeben, 2015 kann man filmreife Bilder mit dem iPhone 6 aufnehmen. Kurt Cobain, Clarence Clemons, Amy Winehouse sind gestorben – und Unheilig haben sich aufgelöst. Wenigstens eine gute Nachricht aus dem Bereich der Musik muss schließlich erwähnt sein.
So individuell ein solcher Rückblick auch sein mag und wie weit er noch geführt werden könnte, ohne jemals komplett zu sein: Oomph! werden wohl trotz der Nummer-Eins-Single "Augen auf!" auf nicht gerade vielen Zetteln stehen. Anlässlich des 25. Geburtstags der Band erscheint nun "XXV" und gerade in Anbetracht dessen ist es eigentlich schade, die Wolfsburger nicht zu berücksichtigen. Denn heutzutage könnte das Trio die Beständigkeit bringen, die sich die Menschen doch in der Schnelllebigkeit unseres Zeitgeschehens so sehr wünschen. Spätestens, seit sie erkannten, wie gut sich mit einer Mischung aus Gothic-Rock und EBM doch Kohle scheffeln lässt, ist die Stabilität an musikalischer Einfallslosigkeit sowie textlicher Plumpheit durchaus bemerkenswert.
Man muss beileibe kein Fan sein, um noch vor dem Einsetzen von Deros Stimme jeden der 14 neuen Songs der richtigen Band zuordnen zu können. Und statt abgedroschenen Kinderreimen bedienen sich Oomph! 2015 einfach abgedroschener Phrasen. Menschen mit Galgenhumor können sicherlich ihren Spaß haben an Songtiteln wie "Alles aus Liebe", "Jetzt oder nie", "Unter diesem Mond", "Als wär's das letzte Mal" oder "Nicht von dieser Welt". Als wäre es jedoch nicht schon schwierig genug, einen Favoriten daraus auszuwählen, gibt es dazu auch noch allerhand Zeilen mit Kultpotential, wobei "Tick tack / Tick tack / Die Zeit läuft ab" mit Sicherheit die Sternstunde des Albums darstellt.
Dennoch muss man Oomph! zugute halten, dass sie mit "XXV" nicht einfach eine Best Of oder ein Live-Album raushauen und damit noch einmal auf ihre alten Tage die Melkmaschine anwerfen und die Fans ausbeuten. Wenn allerdings das neue Album als das persönlichste und bisher beste tituliert wird, bereut man diese Entscheidung schnell. Ein Zyniker könnte an dieser Stelle natürlich fragen, welch eine Persönlichkeit für ein solches Werk nur verantwortlich sein könnte und wie schlecht dann die vorherigen Alben gewesen sein müssen. Die Wahrheit liegt selbstverständlich woanders: Oomph! sind schlichtweg so gut oder schlecht wie schon seit gefühlten Ewigkeiten. "Alles aus Liebe" und "Spieler" bekommt man fieserweise nicht mehr aus dem Kopf. Und wie der Chef schon 2004 konstatierte: Ob es sich hier nun um weitgehend hörbare Musik mit in jeder Hinsicht simplen Texten handelt oder um Schlimmeres: Es interessiert niemand. Außer die paar Zettelwirtschaftler vielleicht.
Highlights
- Spieler
Tracklist
- Dein Retter
- Alles aus Liebe
- Jetzt oder nie
- Als wär's das letzte Mal
- Mary Bell
- Jede Reise
- Unter diesem Mond
- All Deine Wunden
- Fleisch und Fell
- Tick tack
- Nicht von dieser Welt
- Spieler
- Zielscheibe
- Leis ganz leis
Gesamtspielzeit: 53:51 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
@Ganampf |
2016-07-07 05:25:40 Uhr
lol |
edegeiler Postings: 3015 Registriert seit 02.04.2014 |
2016-07-06 16:46:47 Uhr
:D :D :D |
Ganampf Postings: 2 Registriert seit 06.07.2016 |
2016-07-06 16:00:00 Uhr
Schade, dass das hier nur aus unglaublich schlagfertigen Kindern zu bestehen scheint..Ein Aspekt, der meiner Meinung nach bei Oomph etwas vernachlässigt wird, ist die musikalische Umsetzung von Gefühlslagen und Geschichten. Als exzellentes Beispiel hierfür würde ich Mary Bell nehmen; der Text und die Musik wirken düster, die genaue Handlung wird aber nie preisgegeben sondern lässt sich nur aus dem erzeugten Ambiente erahnen. Wenn man sich jetzt etwas über Mary Bell informiert, sieht man dieses Stück gleich mit ganz anderen Augen. |
uups |
2015-08-10 18:59:15 Uhr
wer oomph hört hat keinen guten musikgeschmack |
KKKnackschuh |
2015-08-10 16:42:41 Uhr
Augen zu, ich komme! |
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