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Ratatat - Magnifique

Ratatat- Magnifique

Because / Warner
VÖ: 17.07.2015

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Dudelsackgasse

Mike Strout und Evan Mast haben den Dreh raus. Seit 2003 schütteln sie als Ratatat in regelmäßigen Abständen Alben aus dem Ärmel. Ihre Musik ist ebenso tiefenentspannt wie tanzbar. Eingängige Gitarrenlicks geben sich die Klinke in die Hand, flotte Funk- und Discobeats bilden den Rahmen. Auf Rufe nach Veränderung reagieren sie mit Schulterzucken. "Never change a running system", sagt der IT-Experte, und das US-amerikanische Duo nickt zustimmend. So ist Ratatats fünftes Album vom ersten bis zum letzten Ton eine äußerst hörbare Angelegenheit, die tief in den Siebzigern und Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts wildert. Bereits die ersten Töne des Intros erinnern derart frappierend an Queen, dass man jederzeit damit rechnet, Freddie Mercurys Stimme zu hören. Doch nichts dergleichen passiert, Ratatat waren und bleiben gesangsfrei. Die Rolle des führenden Melodieinstruments übernimmt wieder die Gitarre. Mal beschwingt und fröhlich wie in "Abrasive", mal verschleppt und schläfrig wie im Titelsong "Magnifique".

Besonders stark sind die Kompositionen der New Yorker, wenn sich zu den hübschen melodischen Einfällen charmante Gimmicks gesellen. So gefällt die erste Single "Cream on chrome" dank filigran eingewobener Singlenote-Sperenzchen, die Erinnerungen an den Knight-Rider-Soundtrack wecken. Selbstverständlich ist der immense Erfolg, den gewisse französische Helmträger in den letzten Jahren zu verzeichnen hatten, an Ratatat nicht spurlos vorübergegangen. Immer wieder übernehmen daher Discofunk-Gitarren das Ruder, etwa in dem Schwofer "Countach". Doch Strout und Mast können durchaus anders: "Drift" würde mit seinen schiefen Orgelklängen und dem taumelnden Rhythmus bestens auf einen Jahrmarkt in Transsilvanien passen. Und "Pricks of brightness" gelingt das Kunststück, Post-Punk-Geschrammel mit der beseelten Mehrstimmigkeit eines Mike Oldfield zu kombinieren.

Doch je länger "Magnifique" dauert, desto deutlicher treten Abnutzungserscheinungen auf. Es hätte sicher nicht geschadet, das Album um einige Tracks kürzer ausfallen zu lassen. Wenn man nämlich nach dem fünften Durchgang immer noch auf die Tracklist schauen muss, um sich zu vergewissern, welches Stück da nun eigentlich läuft, kann irgendetwas nicht stimmen. Zudem sind Fingerübungen wie das verträumte "Supreme" zwar herzallerliebst, aber auch herzlich langweilig. Richtig schlimm wird es dann bei "I will return", das derart ungeniert in Septimakkorden badet, dass man das Herannahen der Flippers förmlich spüren kann. Hauptproblem ist, dass das Duo seine Stücke viel zu selten von der Leine lässt. Wenn an sich spannende Kompositionen wie "Rome" in Bausch und Watte erstickt werden, dann lädt das zwar zum Schunkeln ein, es lässt aber dennoch erstaunlich kalt. Ja, Ratatat meinen es sicher gut. Aber Ihr kennt das Sprichwort.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights

  • Cream on chrome
  • Abrasive
  • Pricks of brightness

Tracklist

  1. Intro
  2. Cream on chrome
  3. Magnifique
  4. Abrasive
  5. Countach
  6. Drift
  7. Pricks of brightness
  8. Nightclub amnesia
  9. Cold fingers
  10. Supreme
  11. Rome
  12. Primetime
  13. I will return
  14. Outro

Gesamtspielzeit: 45:15 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Ne.gerpräsident (24/7 am Drohnenjoystick)
2016-04-18 11:49:09 Uhr
*Ratatatatat*

musie

Postings: 3751

Registriert seit 14.06.2013

2016-04-18 11:21:14 Uhr
5/10? wirklich??

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-06-16 18:33:38 Uhr
Eben auch gemerkt. Dadadanke!
@Shredtitel
2015-06-16 18:23:32 Uhr
Die band heißt ratatat

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-06-16 18:08:14 Uhr
Liebe Leserinnen und Leser,



heute veröffentlichen Ratatat über ihre Webseiten (u.a. www.facebook.com/RATATAT) einen weiteren Track und Musikvideo aus ihrem kommenden Album „Magnifique" – VÖ: 17.07.2015 (Because Music/ Warner Music).



Musikvideo der zweiten Album Auskopplung von Ratatat „Abrasive“: www.dailymotion.com/video/k3x29mFC4yUhIobBPs7



Über Postings und Verbreitung freuen wir uns! Album Bemusterungs- und Interview-Anfragen nehmen wir gern weiter entgegen.



Nach den experimentellen Klängen von LP3 und LP4, kehren RATATAT auf dem Album Magnifique, welches über Vier Jahre in verschiedenen Studios und verschiedenen Orten aufgenommen wurde, zum Beispiel Jamaica, New York, Long Island und Brooklyn, nun zu gitarrenlastigen Sounds zurück. Das Artwork von Magnifique besteht aus Zeichnungen von Mast und Stroud, die während der Aufnahmen entstanden sind.



Was sonst noch von Magnifique zu erwarten ist: Pedal-Steel Gitarre, der Sound eines kleinen Verstärkers aus dem Jahre 1940, gefunden in einem Secondhand Laden in Guadalajara und zu hören in dem Song „Intro“, „Countach“ benannt nach der Erkenntnis, dass sowohl Mast als auch Stroud in ihrer Junior High Zeit (Das Duo lernte sich auf dem College kennen) Poster eines Countachs an ihren Wänden hatten. Mit „I Will Return“ ursprünglich von Springwater (aka Phil Cordell) ist ebenfalls das erste Cover von RATATAT zu hören.



Ratatat „Intro“: www.dailymotion.com/video/x2qog5g_ratatat-intro_music

Ratatat “Chream On Chrome”: https://vimeo.com/125104138

Weitere Infos/ Fotos/ Cover Downloads: <//i>
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