No Weather Talks - Undoing defeat
Gunner / Broken Silence
VÖ: 20.03.2015
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Seepferdchen
Spätestens seit diesem einen Song, seit "Days of war, nights of not enough" war man angefixt und wartete ungeduldig auf eine "vollwertige" Platte von No Weather Talks. Weil in diesem verstolperten Brocken purer Euphorie klar wurde, was diese Band so alles können könnte. Weil hier auf den Punkt gebracht wurde, welches Maß an unbändiger Energie ein paar Minuten Punkrock gepackt werden kann. Weil man mehr wollte von der unwiderstehlichen Mixtur dieser Band. Die sich bestens darauf versteht mal eben Stilelemente, die in anderem Umfeld problemlos die Silben "Post-" oder "-core" mit sich tragen könnten in ein fast unverschämt poppiges Umfeld zu integrieren. Und sich trotzdem nicht im engeren Dunstkreis des Etiketts Poppunk bewegt.
Daran ändert auch das Debut "Undoing defeat" herzlich wenig. Auch wenn die Band die Begrüßung ein wenig aus der Reihe tanzen lässt – mit dem klobigen Songtitel "The poetry of a life rediscovered will put an end to the deadly stranglehold of the comodity". Mit ein paar verwischten Klaviertupfern und angedeuteten Ausflügen zum Postrock. "Problems with pleasure" nimmt von diesem Intro aus nahtlos die Ausfahrt zum melodieverliebten Punkrock und unterstreicht eindrücklich, wie gut sich No Weather Talks genau dort auskennen. Wo sich die Stücke nicht mehr aufdrängen, als unbedingt nötig und doch clever genug arrangiert sind, um auch im Laufe der Zeit noch spannend zu bleiben, dort fühlt sich die Band wie zu Hause. Und liefert mit "Road rash" Verbeugungen vor einem ganzen Genre ab, oder macht – wenn nötig – unmissverständliche Ansagen wie "Nazi scum has gotta die".
Dass man dabei selbst in den am festesten zupackenden Momenten noch Zeit für eine einnehmende Melodie findet, stellt sich schließlich als größtes Faustpfand dieses Albums gegen die ab und an in der Ferne drohende Monotonie dar. Man nehme nur "A scene less sinister", das sich zunächst gnadenlos an einem eben sinistren Klangbild verhebt und doch kurz vor dem Kollaps seine nachhaltige Rettung durch einen ausladenden Refrain erfährt. Davon ab gibt es aber ohnehin keinerlei Anlass, dieses Album zu retten, schwimmt es doch bemerkenswert souverän oben mit. Und ganz zum Schluss verabschiedet "A toast to revolutionary souls" eine knappe halbe Stunde ohne Balladen, Schmonz oder sonstigen Bullshit. Und zwar furios. Hoch die Tassen.
Highlights
- Problems with pleasure
- Road rash
- A toast to revolutionary souls
Tracklist
- The poetry of a life rediscovered will put an end to the deadly stranglehold of the comodity
- Problems with pleasure
- Any city's song
- Road rash
- Nazi scum has gotta die
- A scene less sinister
- Picture perfect propaganda
- Reclaim the night
- No more (minimum wage medley)
- Silent scapegoats
- Shake it off
- A toast to revolutionary souls
Gesamtspielzeit: 28:26 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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necrodex Postings: 18 Registriert seit 13.06.2013 |
2015-08-14 08:16:26 Uhr
Hab es mir jetzt auch geholt, und wenn ein Album das Prädikat "Sommer" verdient, dann dieses. Sehr schönes Ding. |
Jennifer Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 4712 Registriert seit 14.05.2013 |
2015-07-01 23:14:18 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
The Gaslight Anthem; Irish Handcuffs; Alkaline Trio; The Clash; Rancid; Against Me!; Bouncing Souls; The Lawrence Arms; American Steel; Hot Water Music; The Draft; Dillinger Four; Chris Wollard & The Ship Thieves; Favez; Foo Fighters; Chuck Ragan; The Menzingers; The Smith Street Band; Face To Face; Leatherface; The Loved Ones; Teenage Bottlerocket; Ohio; Strung Out; Jimmy Eat World; The Weakerthans; Samiam; Solea; Fake Problems; Nothington; Polar Bear Club; Rise Against; Strike Anywhere; Ignite; The Rituals
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- No Weather Talks - Undoing defeat (2 Beiträge / Letzter am 14.08.2015 - 08:16 Uhr)