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Joanna Gruesome - Peanut butter

Joanna Gruesome- Peanut butter

Turnstile / Caroline
VÖ: 08.05.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Was gibt's, Noise?

Nomen est omen? Vielleicht. Tatsache ist, dass beim walisischen Quintett Joanna Gruesome lange Zeit der wirklich fantastische Bandname im Vordergrund stand, obgleich die Band sich bereits seit 2010 lautstark für deutlich bedeutendere Themen einsetzt: Für Feminismus und LGBT-Rechte, gegen Ungerechtigkeiten und für Minderheiten. Ihre schweißtreibenden Live-Shows sind ein Erlebnis für sich und Leadsängerin Alanna McArdle ein echter Feuerteufel, dessen Flammen kaum beizukommen ist. Nicht, dass man das überhaupt wollte. Mit ihrem zweiten Album "Peanut butter" wollen die fünf die Aufmerksamkeit nun endlich auf ihre Musik lenken – und die könnte sich wirklich kaum noch mehr von der Fahrstuhlbeschallung der Harfentrulla unterscheiden.

Zehn mal schnelle, mal langsamere Noise-Rock-Perlen in knapp 20 Minuten gibt es hier, Verschnaufpausen zwischendurch natürlich nicht, dafür ziemlich eins auf die Zwölf. McArdles vielseitiger Gesang ist quasi die Hauptattraktion, wechselt sie doch scheinbar spielerisch zwischen geradezu bittersüßer Indie-Pop-Leichtigkeit wie im schrammeligen "There is no function Stacey" und breitbeinigen Songs voller Rotzigkeit wie dem Opener "Last year". Selbstbewusst aufstampfend, meinungsgeigend, stets nach vorne marschierend brüllt die Sängerin hier unter der Androhung körperlicher Gewalt "I will not" in das Gesicht desjenigen, der es mit Sicherheit verdient. Allein vom Zuhören wachsen da schon Haare auf den Zähnen, und das ist mit allem gerade verfügbaren Respekt gemeint.

"Last year" ist aber nur der zweitlängste Song des Albums. Das elektrisierende "Crayon" ist mit etwas über drei Minuten Spielzeit der Sieger, nimmt sich im Vergleich zu den anderen Stücken aber auch etwas mehr zurück – von den gelegentlichen verzerrten Gitarrenriffs mal abgesehen. Das zwischen Wut und Sehnsucht wandelnde Bert-Clark-Cover "Separate bedrooms" zeigt eine weitere Facette der Band, während die düster-dreckige Doppelspitze aus "Jamie (Luvver)" und "Jerome (Liar)" zu den Highlights auf "Peanut butter" zählt. Letzterer war bereits durch ein Split-Release mit Trust Fund bekannt, so wie Kenner das nach vorne preschende "Psykick espionage" womöglich schon durch die gemeinsame Single mit Perfect Pussy lieben gelernt haben. Es könnte alles so schön sein mit Joanna Gruesome, die für 20 großartige, lärmende, energetische Minuten sorgen – wäre da nicht diese Nachricht von Anfang Juni: McArdle verlässt die Band. Ein Schiff verliert seine Kapitänin. Hoffentlich bleibt es auf Kurs.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Jamie (Luvver)
  • There is no function Stacey
  • Jerome (Liar)

Tracklist

  1. Last year
  2. Jamie (Luvver)
  3. Honestly do yr worst
  4. There is no function Stacey
  5. Crayon
  6. I don't wanna relax
  7. Jerome (Liar)
  8. Separate bedrooms
  9. Psykick espionage
  10. Hey! I wanna be yr best friend

Gesamtspielzeit: 21:43 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Misantroph
2015-06-26 05:56:29 Uhr
warum haben frauen keinen musikgeschmack?
Jutz
2015-06-25 20:36:57 Uhr
ich kenn Gruesome. das ist ne death metal band.wesentlich besser als diese erdnussbutter tante

qwertz

Postings: 926

Registriert seit 15.05.2013

2015-05-11 17:44:04 Uhr
Hier kann man es in Gänze hören. Aber wohl nicht mehr lange.

http://www.npr.org/2015/05/03/403069972/first-listen-joanna-gruesome-peanut-butter

Wow, keinen Deut schlechter als "Weird Sister". In der Anfangseuphorie vergebe ich da ohne zu zögern ne 8/10.

saihttam

Postings: 2359

Registriert seit 15.06.2013

2015-04-23 00:44:44 Uhr
Das Debüt waren schön runtergeschrammelte 30 Minuten. Mochte vor allem den Wechsel zwischen dem mal liebevollen und mal etwas aggressiveren Gesang. Da hab ich schon Bock aufs neue Album.

Hubble

Postings: 144

Registriert seit 14.06.2013

2015-04-22 21:57:47 Uhr
Die Frage kam witzigerweise schon im Thread zum Vorgänger auf. Das ist aber nicht der Fall :-)
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