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Oddisee - The good fight

Oddisee- The good fight

Mello / Membran
VÖ: 15.05.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 10/10

Prädikat: Derbe

Sieben Solo-Studioalben seit 2008 – Amir Mohamed el Khalifa a.k.a. Oddisee sollte jeder HipHop-Interessierte in der Zwischenzeit auf der Liste haben, obgleich sich der Amerikaner weiterhin gern eher im Underground bewegt. Dabei warf sein aktuelles Album "The good fight" erstmals zwei Top-30-Auskopplungen ab. "Counter-clockwise" und "That's love" charteten in den Staaten auf 26 und 22. Letzteres Stück dient gleichermaßen als Opener von "The good fight" und macht unmissverständlich klar: Hier wird heiß und innig geliebt – die Musik, die Menschen, das Leben.

Zwischen Hammond-Orgel und Double-Time-Rap erklärt die Hook, was es bedeutet, zu lieben. Mit jeder Menge Hummeln im Arsch, einer guten Portion Summertime-Happiness und unnachahmlicher Chillax-to-the-max-Einstellung zeichnet Oddisee gleich vorab den weiteren Weg des Albums vor: Mach Dich locker Alter. Und gefasst auf eine gute Dreiviertelstunde großen HipHop, der sich nicht ziert, großflächige Trompeten einzusetzen, mit seinen Features wirr-geniale Wege geht und so das Schema F verlässt. Die oben erwähnte Single "Counter-clockwise" wird dabei mit Glockenspielen und atonalem Geklimper angereichert und stolpert den Beat dem Uhrzeigersinn entgegengesetzt entlang. Chöre hauchen dem Rapper entgegen, doch dieser lässt sich weder im Tempo noch in der Tonalität auf seiner Reise in die Vergangenheit aus der Ruhe bringen.

"What they'll say", unterstützt von Gary Clark Jr. und Maimouna Youseff, springt auf einen oldschooligen Zug auf und erinnert an "... and then you shoot your cousin", die letzte Veröffentlichung von The Roots. Zumindest zunächst, denn der von Yousseff gesungene Refrain unterscheidet sich von jenem Feelgood-Muster, welches man von den alten Recken aus Philly kennt, und geht drastisch unter die Haut. An letzter Stelle macht es sich "Worse before better" mitsamt Gast Tranqill breit und erzählt von Scheitern und Aufstehen: "Worse before better, worse before better / Them men, they don't peck where I'm from / Drop down, get up, lock down, get up."

So bringt das siebte Solowerk des Rappers aus Washington D.C., Diamond-District-Mitglieds und ehemaligen Low-Budget-Crew-Members auf den Punkt, was Oddisee auf seiner großen Fahrt in der Vergangenheit gelernt hat: Fein produzierten Rap mit gleichbleibender Easyness ohne Kitschfaktor, der gerne Grenzen auslotet und den Silberschweif am Horizont so lange verfolgt, bis er ihn Händen hält. Prädikat: Derbe.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • That's love
  • Counter-clockwise
  • What they'll say (feat. Gary Clark Jr., Maimouna Youseff)

Tracklist

  1. That's love
  2. Want something done
  3. Contradiction's maze (feat. Maimouna Youseff)
  4. Counter-clockwise
  5. First choice
  6. Belong to the world
  7. A list of withouts
  8. Book covers (feat. Nick Hakim)
  9. Meant it when I said it
  10. Fight delays
  11. What they'll say (feat. Gary Clark Jr., Maimouna Youseff)
  12. Worse before better (feat. Tranqill)

Gesamtspielzeit: 45:56 min.

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User Beitrag

floesn

Postings: 162

Registriert seit 14.06.2013

2015-06-18 09:13:16 Uhr
Nicht sein bestes Album, mir gefiel bspw. "People hear what they see" deutlich besser. Das war für mich als Album einfach deutlich runder und weniger verspielt.

Aber mal was anderes in Bezug auf die Rezension: die Referenzen, die so an vorderer Stelle genannt werden, finde ich kaum nachvollziehbar. Gnarls Barkley, Asher Roth, Asagaya. Gerade die genannten haben für mich wenig Vergleichbares mit Oddisee. Da würde ich als Referenz doch eher ein paar weitere Mitglieder der Mello Music Group sehen (yU, Red Pill, Kenn Starr) oder aber gleich Diamond District.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2015-06-17 22:11:38 Uhr
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