Lacuna Coil - Comalies

Century Media / SPV
VÖ: 23.09.2002
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

My bloody valentine
Lacuna Coil haben in den knapp fünf Jahren ihres Bestehens bereits eine beachtliche Karriere hinter sich gebracht. Mit ihren zwei Longplayern konnten die Italiener zu absoluten Shooting-Stars der Gothic-Metal-Szene avancieren. Nun liegt mit "Comalies" das oft so schwierige dritte Album vor, welches die Mailänder beim Versuch, erwachsen zu werden, wiederspiegelt.
Zunächst fällt tatsächlich auf, daß der gesamte Sound reifer wirkt. Festzumachen ist dies an der gewachsenen stimmlichen Variabilität von Frontgrazie Cristina Scabbia und den umsichtigen Einsätzen von Mitsänger Andrea Ferro, der seine Rolle wesentlich mannschaftsdienlicher definiert als noch auf dem Vorgängeralbum "Unleashed memories". Bereits beim Opener "Swamped" wird so die Marschrichtung vorgegeben: Treibende Metal-Riffs ("Self deception") wechseln sich mit sphärischen, keyboarddominierten Sounds ("Tight rope") ab. Der kraftvolle Gesang Ferros wird immer wieder durch die sanfte Stimme von Signora Scabbia ausgehebelt. Die druckvolle Produktion von Waldemar Sorychta tut ihr übriges dazu, beim Hörer die richtige schwarzummantelte Stimmung zu erzeugen.
Ein rundum gelungenes Album, sollte man meinen. Doch gibt es keine musikalische Suppe, in der nicht doch noch ein Haar zu finden ist: Über die Langstrecke kann "Comalies" nämlich nicht durchgängig überzeugen. Da bis auf ein, zwei Ausnahmen die Songs im Midtempo-Bereich angesiedelt sind, wartet der Hörer mit zunehmender Spieldauer auf Überraschendes. Auflockernde Elemente jedoch fehlen fast völlig. Lediglich das schräge "Aeon", bei dem der Rezensent zunächst einen Preßfehler im Verdacht hatte, läßt aufhorchen. So ertappt man sich bisweilen dabei, dem Album nicht mehr aufmerksam zuzuhören, sondern sich nur noch berieseln zu lassen.
Dennoch kann man Lacuna Coil eines nicht absprechen: "Comalies" ist tatsächlich das abgeklärteste Album der Norditaliener geworden. Auch wenn die kommerziellen Pfründe des Genres überwiegend durch Bands wie HIM längst abgeschöpft sind, sollten sich Lacuna Coil mit diesem Album als Speerspitze des Gothic Metal etablieren können.
Highlights
- Heaven's a lie
- Self deception
- Aeon
Tracklist
- Swamped
- Heaven's a lie
- Daylight dancer
- Humane
- Self deception
- Aeon
- Tight rope
- The ghost woman and the hunter
- Unspoken
- Entwined
- The prophet said
- Angel's punishment
- Comalies
Gesamtspielzeit: 51:43 min.
Referenzen
The Gathering; Moonspell; On Thorns I Lay; Therion; Nightwish; Sinergy; Edenbridge; Visions Of Atlantis; Tapping The Vein; Le Mans; Within Temptation; Cascade; To/Die/For; HIM; Anathema; Sentenced; Tristania; Theatre Of Tragedy; L'Âme Immortelle; Tiamat; Paradise Lost; Fields Of The Nephilim; The Sisters Of Mercy; Siouxsie & The Banshees; The Nymphs; The Cranes
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