Hooverphonic - Hooverphonic presents Jackie Cane
Columbia / Sony
VÖ: 30.09.2002
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Divendrama
Wer hat sie nicht in bester Erinnerung, die alten James Bond-Filme! Geschüttelt, nicht gerührt! Coolness im Breitwandformat! Aston Martin, schöne Frauen und ein Sean Connery, dem auch der finsterste Bösewicht nicht die Pomade im Haar madig macht! Hach ja. Wollte man diese Streifen heute neu auflegen und zeitgemäß vertonen, führte an Hooverphonic wohl kein Weg vorbei. Musik, die förmlich nach Film schreit. Opulent, bis hin zu dekadent - die Aristokraten des Pop.
Die Hollywood-Studios längst vergangener Tage stehen Pate, wenn Hooverphonic sich anschicken, von Belgien aus die Frage nach dem Stil neu zu stellen. Pop, der so gar nicht zum Gefiepse aus modernen Chartsuntiefen passen möchte, sondern immer den Eindruck erweckt, beim Nachmittagtee im Salon ausgeheckt worden zu sein. "Jackie Cane" läßt bei jedem Ton raushängen, daß auf keiner Tonspur gespart wurde - bis hin zum realen Orchester im Proberaum. Zeitgemäßer, eingängiger Trip-Hop von ganzem Herzen: warm, stark, gefühlvoll und trotzdem zerbrechlich. Eine volle Ladung Streicher und das Piano stehen gleichberechtigt neben elektronischem Equipment und über allem die mitreißende Stimme der modernen Diva Geike Arnaert. Nahtlos wird an "The magnificent tree" angeknüpft, das neben dem Song zur Europameisterschaft 2000 in Holland und Belgien ungezählte heimliche Hits und Werbemelodien parat hielt.
Diesmal wollten die drei Belgier ein waschechtes Konzeptalbum machen - und es ist ihnen vollauf gelungen: Der Niedergang der Femme Fatale Jackie Cane ist Arnaert auf den Leib geschrieben. Licht aus, Spot an. Eine verruchte Athmosphäre, die Schöne im blütenweißen Kleid. Zwischen Aufstieg und Fall liegt nur ein kurzer Moment des Innehaltens. Liebe und Leidenschaft, Eifersucht und Größenwahn: vier Kehrseiten von nur einer Medaille. "Music is prozac for free" singt sie. Man glaubt ihr gerne und genießt den Rausch.
Highlights
- Nirvana blue
- The kiss
Tracklist
- Sometimes
- One
- Human interest
- Nirvana blue
- The world is mine
- Jackie's Delirium
- Sad song
- Day after day
- Shampoo
- Others delight
- Opium
- The last supper
- The kiss
Gesamtspielzeit: 46:13 min.
Referenzen
Mono; Goldfrapp; Portishead; Moloko; Morcheeba; Broadcast; Fleps; Saint Etienne; Pizzicato 5; Artificial Joy Club; Lamb; Laika; Raissa; Beth Orton; Crustation; Massive Attack; Ruby; Gry; Björk; Lunascape; Dido; Over The Rhine; Air; David Arnold; John Barry; Jerry Goldsmith; Andrew Lloyd Webber
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