Metz - Metz II
Sub Pop / Cargo
VÖ: 08.05.2015
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Das wird jetzt ein bisschen wehtun
Metz wollen dorthin, wo die blanken Nerven liegen. Mit Bohrmaschine und Spitzhacke bewaffnet ein wenig das Schmerzempfinden des Hörers austesten, ohne Rücksicht auf Verluste. Mit dieser radikalen Herangehensweise überzeugte das kanadische Trio vor drei Jahren auf seinem unbetitelten Debüt-Album, einem energiegeladenen Parforceritt durch einen Zementwald stoischen Noise-Rocks. Eine Wurzelbehandlung für die Gehörgänge. Anatomisch ähnlich gelagert ist nun der Nachfolger, den die puristischen Draufgänger einfach "Metz II" genannt haben. Man merkt: Ihre Kunst ist das Weglassen, das Skelettieren, die Reduktion aufs Einfache und Direkte.
Ihre Songs leben von der reinen Lust an der ungezügelten Wut, von der schieren Rücksichtslosigkeit, die von ihnen ausgeht. Ohne Airbag oder Gurt geht es hier zur Sache, mit 180 Stundenkilometern rasen Metz durch Spielstraße und Streichelzoo – und zwar rückwärts in einem tiefergelegten Monster-Truck. Wer bei drei nicht auf dem Baum ist, fällt der Wucht dieser Jungs zum Opfer, unweigerlich und schon direkt zu Beginn, wenn der Opener "Acetate" in den Spiegel schaut und sich nicht für einen Song hält, sondern für eine Hydraulikramme. Zu verdanken ist dies den alles zu Kleinholz verarbeitenden Schredder-Gitarren und dem nöligen Gesang von Alex Edkins, der nachweislich keine Lust auf Harmonie und Schönklang hat.
Im folgenden "The swimmer" erinnern die drei Kanadier dann an Nirvana zu seligen "Bleach"-Zeiten, auch wenn bei den Jungs von Metz derzeit keine Aussicht auf "Nevermind" besteht. Vielmehr klingen sie wie ein Rudel Wölfe, das nach einer langen Wanderung durch einen abgefackelten Nadelwald mächtig Lust auf Chicken Wings hat – am liebsten natürlich lebendige. Anschließend prügelt sich Edkins mit seinen beiden Kollegen Chris Slorach am Bass und Hayden Menzies am Schlagwerk im dringlichen Doppel aus "Landfill" und "Nervous system" durchs unwirtliche Post-Hardcore-Unterholz. Zur Abkühlung hilft da nur ein ordentlicher Schluck Wurstwasser. Kurz vor Ende dieser 30-minütigen Tollwut-Attacke von einem Album wird mit dem aggressiven "Eyes peeled" nochmals so richtig auf die Tube gedrückt: Vollgas in zentrale Nervensystem. Autsch!
Highlights
- The swimmer
- Wait in line
Tracklist
- Acetate
- The swimmer
- Spit you out
- Zzyzx
- IOU
- Landfill
- Nervous system
- Wait in line
- Eyes peeled
- Kicking a can of worms
Gesamtspielzeit: 30:09 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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saihttam Postings: 2461 Registriert seit 15.06.2013 |
2015-10-25 14:54:02 Uhr
Hat die jemand schon mal live gesehen? |
Grobi-Wan Kenobi Postings: 30 Registriert seit 08.05.2015 |
2015-05-08 23:52:15 Uhr
Finde den Vergleich eher unpassend. Torche machen Stoner/Sludge, Metz noisigen Post-Hardcore. Beides laut, aber doch jeweils ne andere Baustelle. Das Problem bei Metz ist weniger die Eingängigkeit (finde gut, dass sie das konsequent verweigern), sondern eher das oft gleiche Schema bei den Songstrukturen. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 33162 Registriert seit 07.06.2013 |
2015-05-08 16:05:55 Uhr
Mag Torche - falls man die Bands vergleichen mag - irgendwiemehr. Mehr mein Sound und - wie Robert schon schrieb - bleiben die Songs bei Metz irgendwie nicht hängen.Spass machts gelegentlich aber schon. Komische Rezension irgendwie, so ganz ohne Bewertung (von der Zahl mal abgesehen). |
noise Postings: 1003 Registriert seit 15.06.2013 |
2015-05-07 21:23:16 Uhr
Mir gefällt das Album auch. Sind ein paar richtige Kracher drauf. Kann ich mir zwar nicht permanent anhören, aber wenn man sich mal darauf einlässt bläst es einem schön die Birne frei ;-) |
Robert G. Blume |
2015-05-07 11:57:02 Uhr
Möchte das so gerne mögen. Das ist wieder genau so wie beim ersten Metz-Album. Eigentlich genau mein Sound. Aber es setzen sich einfach keine Songs fest. Es ist durchaus erfrischend, wenn man zwischendurch Bock auf eine Portion Krach hat und laut aufdreht. Aber außer Lautstärke hat diese Band leider nicht viel zu bieten. Mit gutem Songwriting wären die so geil. So isses leider ein wenig ... beliebig. |
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Referenzen
Male Bonding; Perfect Pussy; Dope Body; Viet Cong; Women; Fucked Up; Whirlwind Heat; Double Dagger; Pissed Jeans; No Age; Ty Segall; The Men; Japandroids; White Lung; Parquet Courts; Parkay Quarts; Ought; Fidlar; Disappears; Bass Drum Of Death; Lightning Bolt; Speedy Ortiz; Joanna Gruesome; Off!; Iceage; Marching Church; Oxbow; Thee Oh Sees; Cloud Nothings; Cymbals Eat Guitars; Wavves; Jay Reatard; Death From Above 1979; Mclusky; Future Of The Left; Thurston Moore; Chelsea Light Moving; Sonic Youth; Hot Snakes; Drive Like Jehu; The Jesus Lizard; Shellac; Big Black; Nirvana