Pale Honey - Pale Honey

Bolero
VÖ: 04.05.2015
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das Schwedenwunder
Wieder einmal wunderbar, der Moment, wenn einem Bekannten der musikalische Horizont erweitert werden darf. Beim Vorspielen der Vorab-Single "Youth" reagiert er augenblicks begeistert mit Wissbegierde über diese Band: "Woher kommen die denn?" Aus Gøteborg (sprich: Göteborg), worauf dann, um ja nicht unwissend zu erscheinen, genant ein "Ah, Skandinavien" folgt. Richtig ist das, gewollt vage, denn diese Hafenstadt liegt im südlichen Schweden und ist im Verlauf der letzten Jahre zu einer Hochburg der Indie-Szene Europas gewachsen. Bekannte Kinder der Metropole sind José Gonzáles und Jens Lekman. Ace Of Base, Little Dragon, The Knife und The Soundtrack Of Our Lives stammen ebenfalls von dort. Bisher unbekannt sind Tuva Lodmark und Nelly Daltrey, die das Duo Pale Honey bestreiten. Das könnte sich flux ändern.
Ihr selbstbetiteltes Debüt "Pale Honey" füllt nämlich eine Leerstelle im Genreteppich der obig genannten. Spärlich formiert aus Gesang-Schlagzeug-Gitarre spielen sie mit einem der ältesten Kniffe der Musikhistorie: der Leise-Laut-Dynamik. Und diese beherrschen Pale Honey so gut, setzen sie derart raffiniert und wohldosiert ein, dass sie nie anödet. In "Youth" sind es noch Synthesizer fürs Ruhige und rückkoppelnde E-Gitarrenstürme für den Umbruch. Lodmark singt unaufgeregt, schier lethargisch, was die Damenstimme nur umso lasziver und sexier macht. Häufig scheint sie schlicht dem nuschelnden Vorbild Kevin Shields (My Bloody Valentine) nachzueifern. Doch weiß man, dass beispielsweise Caleb Followill (Kings Of Leon) auch nur zu seinen Nuschlerphasen wirklich gut war.
"Bandolier" bietet sich zunächst langsam an, braust auf und klingt wieder ab zu einer der wenigen deutlichen Zeilen: "You can be my bandolier / You can be my lover, dear." Zur phonetischen Scheinverständlichkeit des Gesungenen gesellt sich noch die semantische. Dass es um etwas Düsteres und Raues geht, spürt man. Reicht auch. Im Sommer 2014 wurden diese auf simplen Schemata beruhenden Lieder in verschwitzten Proberäumen aufgenommen. Umso erfreulicher, dass Produzent Anders Lagerfors die Spontaneität wie bei einem Live-Album unverfälscht einfängt. Sphärisch hallende Gitarren gehören eben immer noch zu den intensivsten – erst recht, wenn sie dabei auch noch ständig verzerrt werden. Kurz vor Ende legen Pale Honey ihre Liederschablone beiseite. "Sleep" ist eine psychedelische Synthie-Ballade, nur von Drums und wenig Delay-Gitarre ergänzt, die das Duo flehentlich emotional werden lässt. Steht beiden gut. Wie überhaupt das gesamte Werk Göteborg gut steht.
Highlights
- Over your head
- Youth
- Bandolier
- Sleep
Tracklist
- Over your head
- Fish
- Youth
- Bandolier
- Lonesome
- Fiction
- Desert
- Tease
- 0100
- Sleep
Gesamtspielzeit: 37:13 min.
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User | Beitrag |
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Nussaffe |
2017-12-29 16:19:36 Uhr
Pablo honey |
Devotion |
2017-12-29 16:09:08 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=XgwBuWEnyTI |
Randwer Postings: 2341 Registriert seit 14.05.2014 |
2015-05-02 12:54:43 Uhr
Ja, durchaus interessant. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24187 Registriert seit 08.01.2012 |
2015-04-29 23:36:52 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen? |
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Referenzen
Best Coast; Bleached; No Joy; Dum Dum Girls; Veronica Falls; Teen; Vivian Girls; Frankie Rose; La Sera; 2:54; Warpaint; The White Stripes; The Black Keys; The Vaselines; PJ Harvey; Sleater-Kinney; The Velvet Underground; Lou Reed; Nico; Yo La Tengo; Slowdive; My Bloody Valentine; Kings Of Leon; The Zombies; Deerhunter; Nirvana; Bauhaus; The Libertines; Beck; Tame Impala; Ty Segall; The Kills; The Horrors; Black Lips; We Are Animal; Girls; The Vines; Patti Smith; Soulwax; Spacemen 3; Ride; Lush; Soap & Skin; Modest Mouse; Primal Scream; The Breeders
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