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Great Lake Swimmers - A forest of arms

Great Lake Swimmers- A forest of arms

Nettwerk / Soulfood
VÖ: 24.04.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Auf Umweltreise

Tony Dekker ist ein guter Mann, der Gutes tut, damit es allen Lebewesen auf der Erde gut geht. Gut so. Der Kopf hinter dem kanadischen Quintett Great Lake Swimmers setzt sich bereits seit einigen Jahren für den World Wildlife Fund (WWF) ein: Die Organisation mit dem berühmten Panda im Logo hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aufmerksamkeit auf Umweltprobleme zu lenken und bei deren Beseitigung zu helfen. Im Zuge seines Engagements hat Dekker die Welt bereist und wurde 2010 unter anderem Zeuge der Ölpest im Golf von Mexiko. Es waren auch jene Bilder und die Geschichten auf seinen Expeditionen, die ihn zu den Songs auf "A forest of arms" inspiriert haben, dem sechsten Album von Great Lake Swimmers, das fast genau drei Jahre nach ihrem letzten Werk "New wild everywhere" endlich erscheint.

Da ist es eigentlich selbstverständlich, dass sich die Band nicht einfach in ein schnödes Studio zurückzieht, sondern sich für die Aufnahmen verschiedene unkonventionelle Locations ausgesucht hatte – unter anderen auch in einem Höhlenkomplex in Ontario, der Heimatprovinz von Dekker & Co. Das passt auch zum erdigen Americana-Sound, den Great Lake Swimmers seit ihrem selbstbetitelten Debütalbum von 2003 immer weiter verfeinert hat. Die vorab veröffentlichte Single "Zero in the city" überrascht dementsprechend wenig, sorgt mit seiner Mischung aus Dekkers hellem Gesang und der breiten Instrumentierung, zu der auch ein Satz Streicher gehört, für warme Gefühle im Bauch. Dass die Kanadier von Album zu Album etwas offener wurden, merkt man auch dem Alternative-Pop von "I must have someone else's blues" an, während das langsam vor sich hin köchelnde "I was a wayward pastel blues" mit deutlich weniger Feuer unterm Hintern für noch mehr Erleuchtung sorgt.

Dramatisch wird es im fordernden "One more charge at the red cape", in dem Dekker mehrmals seine Liebe deklariert und mit den Worten "If you're sitting still / Then I'm still screaming / We can shut it down / But don't stop dreaming" ein paar der besten Zeilen des Albums raushaut. Es sind genau jene Songs, in denen die Band etwas aus sich herauszugehen scheint, die stets zu den Glanzmomenten gehören – so auch im Opener "Something like a storm", der als herkömmliche Folkballade startet und in der zweiten Hälfte zum Tanz rund ums Lagerfeuer einlädt. Freilich gibt es auch Ausnahmen: Der Melancholie-Brocken "The great bear", mit knapp viereinhalb Minuten das längste Stück von "A forest of arms", ist trotz aller Schwermut auch Balsam für die von den schlimmen Weltnachrichten geplagte Seele. Das abschließende "Expecting you" erinnert an die frühen Tage der Band und ist letztlich der mit Abstand beste Song des Albums: "You are in a place of safety now / You are with your mother now / Such a pretty place to live / And I've got a lot to give", singt Dekker hier dem Nachwuchs vor: Nicht nur seinem eigenen, sondern dem der Erde – also jenem, der hoffentlich für Veränderung sorgen wird. Damit es irgendwann auch wirklich allen gut geht.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Something like a storm
  • Zero in the city
  • I was a wayward pastel bay
  • Expecting you

Tracklist

  1. Something like a storm
  2. Zero in the city
  3. Shaking all over
  4. Don't leave me hanging
  5. One more charge at the red cape
  6. I was a wayward pastel bay
  7. A bird flew inside the house
  8. A jukebox have someone else's blues
  9. The great bear
  10. With every departure
  11. Expecting you

Gesamtspielzeit: 40:58 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
sattgruen
2015-04-29 20:17:31 Uhr
Warm, unaufgeregt, schön!

Bevor es ganz untergeht hier im stream.

gawain

Postings: 138

Registriert seit 13.06.2013

2015-02-05 17:38:36 Uhr
Wow, "Zero In The City" ist ja wunderschön. Da freu ich mich aber aufs Album.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27853

Registriert seit 08.01.2012

2015-02-05 13:16:11 Uhr
Hamburg, den 05.02.15 - GREAT LAKE SWIMMERS kündigen neues Album A FOREST OF ARMS an

Die kanadischen Indie-Lieblinge GREAT LAKE SWIMMERS werden ihr sechstes Album, A FOREST OF ARMS, am 24. April 2015 bei Nettwerk Records veröffentlichen. Mit einer aufbrandenden Rhythmusgruppe, rasiermesserscharfer Geige, und aufblühenden Banjo und Gitarren, haben TONY DEKKER und seine Bandkollegen einige ihrer bisher dynamischsten Songs geschaffen. Die erste Kostprobe vom Album ist der Song „Zero In The City“, den man hier hören kann:
https://soundcloud.com/nettwerkmusicgroup/great-lake-swimmers-zero-in-the-city/s-vWj27

Genau wie frühere Alben der GREAT LAKE SWIMMERS wurde A FOREST OF ARMS im Laufe mehrerer Monate an unterschiedlichsten Orten aufgenommen. Es ergründet neue Gebiete, bleibt aber dabei dem liebgewonnen Sound der Gruppe treu. Einer der einzigartigen und ungewöhnlichen Orte, an denen die Aufnahmen stattfanden, waren die Höhlen und Kavernen von Tyendinaga in Ontario, Kanada. Etliche der Gesangs- und Gitarrentracks entstanden inmitten der gespenstischen Akustik, den Stalaktiten und in der Tropfsteinhöhle kreisenden Fledermäusen. A FOREST OF ARMS wurde von ihrem langjährigen Live-Soundmann Justin Shane Nace aufgenommen und vom talentierten Howie Beck (Feist) abgemischt.

Die GREAT LAKE SWIMMERS bestehen aus Tony Dekker als Sänger und Gitarrist, dem langjährigen Gitarristen und Banjospieler Erik Arnesen, Miranda Mulholland an der Geige und als Backgroundsängerin, Bret Higgins am Kontrabass und Newcomer Joshua Van Tassel am Schlagzeug. Es gibt auf dem Album außerdem mehrere besondere Gastauftritte von Kevin Kane (Grapes Of Wrath).

A FOREST OF ARMS Track List:

1. Something Like A Storm
2. Zero In The City
3. Shaking All Over
4. Don’t Leave Me Hanging
5. One More Charge At The Red Cape
6. I Was A Wayward Pastel Bay
7. A Bird Flew Inside The House
8. A Jukebox In A Desert Of Snow
9. I Must Have Someone Else’s Blues
10. The Great Bear
11. With Every Departure
12. Expecting You

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