Dotan - 7 layers
Universal
VÖ: 24.04.2015
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Arbeit nervt
Manchmal hat man das Wort "Hype" noch nicht einmal ansatzweise gedacht, geschweige denn ausgesprochen, und steht doch schon mittendrin. Weil jemand zufällig den empfindlichsten Nerv getroffen hat, den Gevatter Zeitgeist gerade so zu bieten hat. Und schon geht es mitten hinein, in die "Feelgood-Indie-Playlists", in ausverkaufte Hallen, in die Charts, und letzten Endes fragt sich die BILD, ob denn bei all dem Stress überhaupt noch Zeit für die Liebe bleibt. Und warum das alles?
Gute Frage eigentlich. Lässt man die knuffige Lampenfieber-Promogeschichte mal links liegen, eben hauptsächlich, weil der Niederländer Dotan Harpenau weiß, wie man sanft auf einer Akustikgitarre herumzupft und ein nicht zu verleugnendes Händchen für hübsche Melodien hat. Entsprechend schnell findet man sich im neuen Album "7 layers" zurecht. "Let the river in" begrüßt seine Hörer mit schüchterner Gitarren- und Gesangsarbeit, lässt zum Ende hin die Muskeln ein wenig spielen und geht problemlos als guter Song durch. Nach einem kurzen atmosphärischen Intro gilt Ähnliches auch für das folgende "Fall". Da begrüßt einen dann schüchterne Gitarren- und Gesangsarbeit, wobei der Song im Verlauf doch ein klein wenig die Muskeln spielen lässt. "Hungry" präsentiert im Anschluss – hatten wir das nicht eben erst? – schüchterne Gitarren- und Gesangsarbeit, lässt aber die Sache mit den spielenden Muskeln höchstens in Spurenelementen aufblitzen.
Verständlich übrigens, wenn man an dieser Stelle keine Lust mehr auf diesen extrem abwechslungsreichen Text hat. Und trotzdem gibt der immer gleiche Satz in marginaler Variation dieses Album ganz gut wieder. Die zwölf Stücke, die Dotan hier versammelt hat, klingen eben einfach fast alle recht ähnlich. Um nicht zu sagen gleich. Man muss schon ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringen, um es bis zur Single "Home" zu schaffen, die plötzlich ein fast rasante Taktzahl anschlägt. Doch keine Sorge, spätestens zu "Home II" ist man wieder im gewohnten Trott. Gegen den stemmt sich "It gets better" später noch einmal kurzzeitig mit gedämpften Powerchords (!) und einem richtigen Beat. Das ändert aber auch nichts daran, dass hier massiv Potenzial an die Wand gefahren wird. Weil man die Songs die meiste Zeit nach dem Gusto der gerade angesagten Gleichförmigkeit gestaltet. Das reicht dann zwar für's Sat.1-Frühstücksfernsehen, ist aber ansonsten vor allem: langweilig!
Highlights
- It gets better
Tracklist
- Let the river in
- Fall
- Hungry
- Hush
- 7 layers
- Home
- Tonight
- Home II
- Swim to you
- It gets better
- Waves
- Ghost
Gesamtspielzeit: 45:22 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Moni |
2016-10-11 10:36:01 Uhr
@musie, hier im PT-Forum geht es leider rein um die eigene Selbstdarstellung und nicht um die unbefangene Musikeinschätzung, was ein bisschen Erfolg hat und es schafft im Radio gespielt zu werden ist uncool und wird abgewertet (oh, damit will ich nichts zu tun haben, ich bin ja nicht mainstream) |
Cosmig Egg Postings: 766 Registriert seit 13.06.2013 |
2015-05-23 15:43:39 Uhr
allein der penetranten Facebook- Werbung wegen, werde ich das ignorieren. |
eric Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 2868 Registriert seit 14.06.2013 |
2015-04-16 09:52:19 Uhr
musie und Martin werden keine Freunde mehr... ;) |
musie Postings: 4006 Registriert seit 14.06.2013 |
2015-04-15 20:54:23 Uhr
lieber keine rezi als so eine |
Marianne Govers |
2015-01-15 19:51:39 Uhr
Ich bin verliebt in das Album. Home II und Waves sind meiner Favorieten |
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Referenzen
Bastille; Coldplay; The Verve; The Electric Soft Parade; Keane; My Vitriol; Athlete; Richard Ashcroft; Blur; Stereophonics; Hard-Fi; The Coronas; Travis; Mt. Desolation; Thirteen Senses; Snow Patrol; One Republic; Brandon Flowers; Maroon 5; The Fray; James Blunt; Starsailor; James Morrison; Two Door Cinema Club; Dido; Mika; a-ha; Aqualung; The Kooks; Razorlight; The Corrs; Hurts; Bon Iver
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- Dotan - 7 Layers (6 Beiträge / Letzter am 11.10.2016 - 10:36 Uhr)