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SVIN - SVIN

SVIN- SVIN

Pony / Rough Trade
VÖ: 03.04.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Des Nachbars Schrecken

SVIN, ein dänisches Quartett um Lars Bech Pilgaard, Henrik Putz Melbye, Magnus Bak und Tomas Eiler, gelten schon seit ihrem Debüt "Heimat" aus dem Jahr 2011 als das neue heiße Eisen in der europäischen Experimentalmusik. Ihr drittes, selbstbetiteltes Werk kommt nun mit einem Jahr Verzögerung nach Deutschland, zeitgleich aber immerhin zu den geplanten Live-Auftritten in ganz Europa. Den Hörer erwarten nur sechs Lieder, aber die reichen für fast eine halbe Stunde voller bedrückend-schwerem Drone-Sound, orientalischen Gitarren, Hardcore-Gitarren und Bläsern. Vielen Bläsern. Gesang? Braucht es da nicht unbedingt. Saxophon, Klarinette und Posaune bringen dann Licht in dieses musikalische Irrspiel und zeigen auf, was hier eigentlich vorliegt: eine Jazz-Platte. Anstrengend? Ja. Lohnenswert? Unbedingt!

Weil SVIN stürmisch und überrumpelnd schon nach einer halben Minute des Openers "Maharaja" dort angelangen, wohin sich etwa Swans in ihren mehr als 30-minütigen Epen vorarbeiten. Um nicht in der Improvisation durch zu langweilen, wirken die Songs derart durchkomponiert, als wären sie nach und nach immer wieder zusammengeschnitten worden, um noch dichter zu sein – um noch mehr Ausbrüche zu kulminieren. SVIN (zu deutsch: Schwein) sind allerdings nicht derbe oder martialisch, sie wissen als Vollblutmusiker zu gut, wann die Hörer verschnaufen müssen. Die lang ersehnte Pause bietet dann das meditative "Alt".

Zu "Fuck John" stellt man sich dann gar vor, dass die Band nahezu epileptisch im Aufnahmeraum vor dem Zusammenbruch stand. Die Atmosphäre hat dennoch etwas von der frühen Industrial-Phase der 1970er-Jahre, ist kleptomanisch, übersensibel hektisch. Wie man mit dieser Platte umgehen soll, um nicht geradezu übermannt zu werden? Nun, "SVIN" ist im Ganzen sicherlich einfacher zu bewältigen als in Einzeldosen. Nach mehrmaligen Durchläufen wird deutlich, dass die Dänen hier etwas sehr Eigenes und auf ihre Art Neues geschaffen haben. Konventionsfrei und ohne Rücksicht auf irgendjemands Hörgewohnheiten. Ach, ja: Ihre Musik eignet sich übrigens auch wunderbar um die Nachbarn zu ärgern.

(Maximilian Ginter)

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Highlights

  • Maharaja
  • Satan

Tracklist

  1. Maharaja
  2. Arktis
  3. Alt
  4. Fuck John
  5. Satan
  6. Fede piger

Gesamtspielzeit: 28:26 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33490

Registriert seit 07.06.2013

2015-04-12 18:29:37 Uhr
Echt ein klasse Album.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33490

Registriert seit 07.06.2013

2015-04-11 19:22:22 Uhr
Rezi klang interessant. Hab mal rein gehört. Gefällt mir, wenn auch sicher nichts für jede Situation.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27519

Registriert seit 08.01.2012

2015-04-08 21:01:44 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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