The Wombats - Glitterbug
14th Floor / Warner
VÖ: 10.04.2015
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Pelzig unterhält sich
"Gib mir Tiernamen!" Nein, nicht solche, die sich phantasiebegabte Leser bei dieser Aufforderung vielleicht ausdenken würden. Vielmehr dürften diesen Satz einige britische Gitarrenpop-Musiker Mitte des letzten Jahrzehnts zu sich selbst gesagt haben, was dann zu Bandnamen führte, die beim Hörer allerlei niedliche Assoziationen weckten. Arctic Monkeys etwa machten nach ihren ersten Erfolgen darum bald in staubigen Wüsten-Rock, um das Image der immer zu Lausbubenstreichen aufgelegten Jungspunde von nebenan loszuwerden, doch drei nach einem australischen Plumpbeutler benannte Liverpooler denken gar nicht daran, von ihrer selbstauferlegten Knuffigkeit abzurücken. Wozu auch? Auf ihrem dritten Album bleiben The Wombats schließlich so liebenswerte Bengel, dass man ihnen ihren unbeschwerten Indie-Pop einfach nicht übelnehmen kann.
Zwar mussten Rock-Puristen die im Vergleich zum Debüt "A guide to love, loss and desparation" deutlich keyboardlastigeren Songs von "This modern glitch" zunächst einmal verdauen – doch nach einiger Eingewöhnungszeit erwiesen sich The Wombats ungeachtet des massiven Einsatzes von Elektronik auch auf diesem Album als katastrophenresistent und machten jeden gutsortierten Indie-Dancefloor erneut schneller voll als die Tänzer sich selbst an der Bar. Da interessiert es maximal am Rande, dass der Begriff Brit-Pop bei ihnen zuletzt etwas ausgehöhlt wurde, weil es Sänger Matthew Murphy des Öfteren an die amerikanische Westküste verschlug. "Glitterbug" erzählt nun seine komplette Geschichte aus Los Angeles – und in "Headspace" gesteht der Sänger gar: "Liverpool feels like a clouded memory." Was der Unterhaltung keinen Abbruch tut.
Stoff für "Tales of boys and girls and marsupials" gibt es nämlich auch dort ausreichend, und zumindest die Jungs und Mädels, die die Songs von "Glitterbug" erneut überreichlich bevölkern, haben genug Anlass für Seufzer, Jauchzer, Weh und Ach. Dabei sind The Wombats selbst dann bester Dinge, wenn sie Unliebsames verhandeln: Klagt "Emoticons" über so traurige wie nervige Smileys in ohnehin niederschmetternden Schlussmach-Kurznachrichten, dann bitte nicht ohne ausgelassenes Gehüpfe und "Uh-huh"-Harmonien. "Pink lemonade" macht dann der Verflossenen mit ätzenden Seitenhieben den neuen Lover madig, durchpflügt dabei aber gut gelaunt zu emulierter Steeldrum, Slap-Bass und aufgekratztem Uptempo das Tanzlokal seiner Wahl. Dass es da lediglich bei quietschbunten Softdrinks bleibt, bezweifeln wir einfach mal.
Das Trio ist also unverändert auf der Suche nach dem nahezu perfekten Popsong der Marke "Tokyo (Vampires and wolves)" oder "Moving to New York" – und findet ihn diesmal im komplex zuckenden Hit "Your body is a weapon", der zudem von imposanten Synthie-Prachtbögen durchzogen ist. Auch die restlichen Stücke lassen sich nicht lumpen: "Give me a try" und "Be your shadow" zeigen Two Door Cinema Club oder Phoenix, was anderswo geleistet wird, und "The English summer" verfrachtet The Wombats zurück in die Heimat, wo die Gitarren besonders herzhaft aufjaulen. Zwar lassen sich gewisse Untiefen und kompositorische Leerstellen in dieser Hochglanz-Hüpfburg von einem Album nicht kaschieren – für die Sause am nächsten Wochenende taugt "Glitterbug" aber allemal. Und da müssen dann auch pelzige Tierchen zur Abwechslung mal draußen bleiben.
Highlights
- Give me a try
- Be your shadow
- Your body is a weapon
Tracklist
- Emoticons
- Give me a try
- Greek tragedy
- Be your shadow
- Headspace
- This is not a party
- Isabel
- Your body is a weapon
- The English summer
- Pink lemonade
- Curveballs
Gesamtspielzeit: 39:49 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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jo Postings: 5657 Registriert seit 13.06.2013 |
2015-03-18 15:41:40 Uhr
Ich mag die bisher vorgestellten Songs ('Your Body Is a Weapon' etwas ausgenommen). Allerdings hätten sie auch alle auf '... This Modern Glitch' gepasst. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 26212 Registriert seit 08.01.2012 |
2015-01-17 12:02:16 Uhr
THE WOMBATS - Blutige Videopremiere, neues Album "Glitterbug" im AprilTitel, Artwork und Vö-Datum des neuen The Wombats-Albums geistern schon seit einigen Tagen durch das World Wide Web. Nun gibt es in Form des Videos zum Song "Greek Tragedy" auch einen handfesten Beleg: "Glitterbug" das neue, dritte Album von The Wombats, erscheint am 03.04.2015 (14th Floor / Warner). Das Video zum Song "Greek Tragedy" gibt es ab sofort hier zu sehen: http://www.myvideo.de/watch/11665608/The_Wombats_Greek_Tragedy Den Stream findet ihr bei Soundcloud: https://soundcloud.com/thewombats/greek-tragedy Regie führte der extrem talentierte Finn Keenan, die Hauptrolle übernahm die aus der Serie "Skins" bekannte, wundervolle, wenn in ihrer Rolle auch leicht beunruhigende, Amy Pearson. "Glitterbug" wurde von Mark Crew (Bastille) und The Wombats produziert. Es entfaltet sich eine turbulente Story um die fiktionale Liebesgeschichte mit einer Frau in Los Angeles. Frontmann Matt ‚Murph‘ Murphy ließ sich zu diesem Grundthema des Albums durch das Gefühl von „Überfluss und Beklemmung“ in der kalifornischen Metropole inspirieren: „Dies wurde zur hauptsächlichen Inspiration für mich, diese ausgedachte Welt, die ich für mich selbst geschaffen habe“, so Murph. „Im Laufe der Zeit kehrte ich immer öfters nach L.A. zurück, und Stück für Stück entstand diese Idee. Es geht auf dem Album um Neid, um die Mühen, Affektiertheit, Sorgen und Angst, die eine Stadt wie Los Angeles – wie jede andere große Stadt in der Welt – umgibt.“ Ab dem 18.03.2015 wird das Trio aus Liverpool für insgesamt 7 Konzerte nach Deutschland kommen: 18.03.2015 Frankfurt - Batschkapp 19.03.2015 Bremen - Aladin 25.03.2015 Hamburg - Grosse Freiheit 36 26.03.2015 Berlin - Astra 27.03.2015 München - Tonhalle 29.03.2015 Stuttgart - LKA Longhorn 30.03.2015 Köln - E-Werk Tickets sind ab sofort bei eventim.de erhältlich. "Glitterbug" kann ab sofort bei iTunes vorbestellt werden: thewombats.co.uk facebook.com/thewombatsuk |
Thomas Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 95 Registriert seit 12.06.2013 |
2015-01-08 18:20:01 Uhr
The Wombats veröffentlichen am 04.04. ihr neues Studioalbum "Glitterbug". Das dritte Album der Band wurde produziert von Mark Crew (u.a. Bastille) und der Band selbst. Die erste Single "Greek tragedy" ist am 12.02. erhältlich. Inhaltlich ist "Glitterbug" von Los Angeles inspiriert. The Wombats kommen zwar aus Liverpool, haben aber eine enge Verbindung zur "Stadt der Träume", u.a. nahmen sie ihr zweites Studioalbum "The modern glitch" (2011) komplett dort auf, das Platz 5 im UK erreichte. Im März präsentiert die Indie-Rockband das neue Album live: 18.03. Frankfurt, Batschkapp 19.03. Bremen, Aladin 25.03. Hamburg, Große Freiheit 26.03. Berlin, Astra 27.03. München, Tonhalle 29.03. Stuttgart, LKA Longhorn 30.03. Köln, E-Werk www.thewombats.co.uk www.facebook.com/thewombatsuk |
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Referenzen
Two Door Cinema Club; Kakkmaddafakka; Satellite Stories; Tokyo Police Club; Bombay Bicycle Club; Spector; The Naked And Famous; Phoenix; Bastille; Catfish And The Bottlemen; Frankie & The Heartstrings; Pete And The Pirates; Chapel Club; The Crookes; Flashguns; Kaiser Chiefs; The Rifles; The Kooks; The Cribs; The Automatic; The Fratellis; The Pigeon Detectives; The Vaccines; The Futureheads; Dogs; The Holloways; Harrisons; Pull Tiger Tail; The View; Palma Violets; Darwin Deez; Good Shoes; The Courteeners; The Enemy; We Are Scientists; The Hoosiers; Little Man Tate; Milburn; Mystery Jets; Saint Motel; Life In Film; Ball Park Music; Foster The People; Citizens!; Team Me; Grouplove; Wolf Gang; San Cisco; Theme Park; Imagine Dragons; Walk The Moon; Scouting For Girls; Mando Diao; Foals; Beat!Beat!Beat!; Hard-Fi; Maximo Park; Franz Ferdinand; The Rakes; Arctic Monkeys
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