James Bay - Chaos and the calm

Universal
VÖ: 20.03.2015
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Mit Stil in die Charts
Einen großen Bogen um Friseursalons machen, sich eine Gitarre schnappen und drauf los singen – das schafft doch wohl Jeder. Wie kurzlebige Kresse im Frühjahr sprießen die Songwriter und Songwriterinnen aus dem Boden und unterscheiden sich meist nicht wesentlich von den bereits Vorhandenen. James Bay erfindet das Rad auch nicht neu, geht derzeit aber durch die Decke wie kein Zweiter. Mit "Hold back the river" belegte er weltweit Plätze im oberen Teil der Charts, in Großbritannien beherrscht sein komplettes Debütalbum "Chaos and the calm" sogar die Spitze. Auch einen Brit-Award konnte der Gute abstauben.
Dabei ist der Hutträger kein sonderlich auffälliger Chartstürmer. "Hold back the river" erzählt schlicht untermalt von den Problemen einer Fernbeziehung und wird langsam aber sicher aufgebaut. Ein richtiger Ohrwurm kommt höchstens dann auf, wenn die Anzahl der Durchgänge schon die Nerven strapaziert. Bay scheint sich nicht viel aus Eingängigkeit zu machen und setzt lieber auf Emotionen. Trotzdem – oder gerade deswegen – ist seine Musik massentauglich. Sachte Popelemente verleihen Songs wie "If you ever want to be in love" oder "Let it go" den letzten Schliff. Ein bisschen Nashville-Sound wurde während der Aufnahmen im Blackbird Studio auch eingespannt, die akustische Gitarre mit Countryflair wechselt sich mit dem Klavier in der Dominanz ab. Der Gesang ist vielleicht nicht unübertrefflich, aber Bays raue Stimme verleiht seinen Songs Gewicht und verpasst unter anderem dem Opener "Craving" eine vertretbare Dramatik.
Aber macht ihn all das wirklich zu etwas Besonderem? Zugegeben, in den Charts wird er zwischen Ellie Goulding und David Guetta mit Kusshand angenommen und ein Ed Sheeran kann mit Bay auch nicht so recht mithalten. Ob er der neue Stern am Songwriter-Himmel ist, wird sich zeigen. Im Sommer hat er zumindest hierzulande auf Tour mit Taylor Swift die Chance, vollgepackte Arenen für sich begeistern. Und wenn die anwesenden Teenies über die schnucklige Mähne hinweg sehen und den Balladen lauschen können, entfernen sie sich womöglich sogar von One Direction und Co.
Highlights
- Craving
- If you ever want to be in love
Tracklist
- Craving
- Hold back the river
- Let it go
- If you ever want to be in love
- Best fake smile
- When we were on fire
- Move together
- Scars
- Colide
- Get out while you can
- Need the sun to break
- Incomplete
Gesamtspielzeit: 48:02 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Dan Postings: 368 Registriert seit 12.09.2013 |
2016-01-10 16:26:05 Uhr
Fast 1 Jahr danach - noch immer gern gehört, sein Album. |
... |
2015-04-01 23:18:01 Uhr
Nix gut, wie ahnungslos bist du denn nur? Kategorie: Musik, die die Welt nicht braucht |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28476 Registriert seit 08.01.2012 |
2015-03-28 13:06:58 Uhr
Noch kein Thread? Guter Mann, auf den sich Mainstream und Indie-Welt einigen können dürften.Album seit 20.3. raus, Rezension folgt. |
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Referenzen
Vance Joy; Tom Odell; Ben Howard; James Vincent McMorrow; Damien Rice; Bon Iver; George Ezra; Kodaline; Years & Years; Hozier; Sam Smith; Bear's Den; Lucy Rose; Benjamin Francis Leftwich; Angus & Julia Stone; Laura Marling; Matt Corby; Paolo Nutini; José González; Passenger; Daughter; Johnny Flynn; First Aid Kit; Northcote; Noah Gundersen
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