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Karin Park - Apocalypse pop

Karin Park- Apocalypse pop

Oblivion / SPV
VÖ: 27.03.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Clever parken

Von anderen Vorkostern bei Plattentests.de unterschlagen hat sich Karin Park längst komplett vom naiven Pop-Geträller ihres Debüts "Superworldunknown" distanziert. Höhepunkt dieser Entwicklung war das enigmatisch-düstere "Highwire poetry" von 2012. Co-Produzent Christoffer Berg schuf gemeinsam mit der hünenhaften Dame treffliche Verbindungen zwischen der Schattenwelt seines Günstlings Fever Ray und den Electronica-Ausflügen von Depeche Mode, die er prompt in der Folge betreuen durfte.

Die Schwedin scheint sich zunehmend in solch dunklen Gefilden wohlzufühlen. Auf "Apocalypse pop" ist der Titel Programm: Die bekannten Ingredienzen werden neu austariert, ohne die Rezeptur groß zu verändern und stattdessen mit vielen Referenzen versehen. Zwischen der in "Shine" lockenden Polarnachts-Elektronik einer Karin Dreijer Andersson, dem ungestümen Ladyhawke-Gepolter von "Life is just a dream" oder den bei Robyn abgeguckten, sehnsuchtsvollen Schmachtsequenzen in "Stick to the lie" spielt sich aber manches mehr ab, als man zunächst meinen könnte. Unterschieden sich die Umstände beim neuen Album doch völlig von denen vor drei Jahren. Die Apokalypse, sie wurde mit einem Male greifbar.

Parks Lebensgefährte erkrankte schwer, ein Schicksalsschlag, der die eigenen Prioritäten jäh in Frage stellte. Wie viele andere Menschen, die ebenfalls in Grenzsituationen geraten, kam die Musikerin zu einer wichtigen Einsicht: Weniger ist meist mehr. "Apocalypse pop" soll daher der Wendepunkt sein, an dem sich Park von Popmusik als solcher verabschiedet und alten Ballast einfach abwirft. Lust statt Frust ist zwar keine neue Weisheit, aber wenigstens eine, der es nachzueifern lohnt. Gerade, wenn das Ergebnis so bezaubernd ausfällt wie bei der gelösten Midtempo-Grandezza von "Whipped cream silver and pearls" oder dem sich träge entfaltenden Nackenhaarfestiger "Opium". Und nebenbei das Chaos im Kopfe Parks ordnet, über das sie sich in Interviews schon mal beklagt.

Somit ist es kein Zufall, dass das Klartext redende "Hard liquor man" seine missgestimmten Voodoo-Trommeln bei The Knife ausleiht und deren Agitation gleich mit übernimmt. Wenn die imaginäre Róisín Murphy auf einen unterkühlten Longue-Drink in "Daemons" vorbeischaut, ist das ebenso plausibel wie die gern zitierte Oberschwester Björk als heimliche Muse im Hintergrund. Den liebevollen Schwermut einer Lykke Li bemüht schließlich "Look what you've done", das von Motörhead inspiriert sein soll und im Grunde eines beweist: Wenn man seinen Bock schon am Abgrund parkt, dann aber auch immer so, dass eine Fluchtmöglichkeit gegeben bleibt. Beim Barte Lemmy Kilmisters!

(Andreas Knöß)

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Highlights

  • Whipped cream silver and pearls
  • Opium
  • Hard liquor man

Tracklist

  1. Look what you've done
  2. Shine
  3. Life is just a dream
  4. Stick to the lie
  5. Whipped cream silver and pearls
  6. Opium
  7. Daemons
  8. Hard liquor man
  9. Walls are gonna fall
  10. Shake with the devil
  11. Hurricane

Gesamtspielzeit: 44:16 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
äh
2015-04-21 13:56:51 Uhr
fisten?
Stehfan
2015-04-20 14:19:17 Uhr
Kann man so stehen lassen.
Achso
2015-04-20 08:22:03 Uhr
Ja.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-03-18 21:41:12 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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