Life In Film - Here it comes

Embassy Of Sound / Warner
VÖ: 06.03.2015
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Ziel erreicht
Life In Film legen großen Wert auf Authentizität. Was einen persönlichen Bezug ermöglicht, sei es untereinander oder in Bezug auf ihre Umwelt, kommt auf's Tape. Nach der Bandgründung 2008 und einigen EPs liefert das Ostlondoner Quartett nun sein Debütalbum. Aufgenommen mit Produzent Stephen Street (Blur, Morrissey), werden auf dem Erstling "Here it comes" Jangle-, Britpop und Indierock verschmolzen. Das Ergebnis überzeugt – jedoch nicht auf ganzer Ebene.
Die Band um Sänger Samuel Fry und Gitarrist Edward Ibbotson macht vieles richtig. "Here it comes" ist unprätentiös ("Alleyway"), ergreifend ("Are you sure"), retro ("Get closer") und mit Sicherheit ehrlich ("Forest fire"). Unaufgeregt spielen die Briten auf ("The idiot") und können dabei sentimental sein, ohne peinlich zu werden ("Anna (please don't go)"). Mit "Set it off" wird der Rock auch einmal zum treibenden Motor, und "Carla" ist wohl eine der schönsten Balladen von der Insel.
Auf der Habenseite der Briten wird folglich vieles verbucht, was ein Debüt über die Massenware erhebt. Wenn die eigenen Stärken aber teilweise zu den Schwächen werden, fangen die Schwierigkeiten an. Eines der Hauptprobleme von "Here it comes" ist seine Unaufgeregtheit. Auch wenn jeder der zwölf Songs feinstens arrangiert ist, verschmelzen sie doch – bis auf wenige Ausnahmen ("Set it off", "Carla", "Anna (please don't go") – zu reiner Vorherhörbarkeit durch wiederkehrenden kompositorischen Aufbau: etwas The Smiths hier, The Crookes dort, und fertig. Am eklatantesten jedoch fällt die allgegenwärtige Kings-Of-Leon-Referenz auf. Samuel Fry kann aufgrund seiner Stimmbeschaffenheit nichts dafür, aber er klingt – ob er will oder nicht – dank seines nöligen Timbres sehr stark nach Caleb Followill. Gewiss kein schlechter Vergleichspunkt.
Man bekommt den Eindruck, als würde "Here it comes" – um es überspitzt zu sagen – klingen wie die neueren, gemütlicheren Single-Auskopplungen der Tennessee-Predigerfamilie. Life In Film erfüllen alle Vorgaben für ein gutes Indiepop-Album. Rockigere Songs würden ihnen in Anbetracht der Gemächlichkeit besser zu Gesicht stehen, von denen man sich folglich mehr gewünscht hätte. Es gibt durchaus schlechtere Erstlinge. Das Ziel ist damit also erreicht.
Highlights
- Set it off
- Carla
Tracklist
- Alleyway
- Set it off
- Are you sure
- Lose control
- Carla
- Get closer
- Forest fire
- The Idiot
- Needles & pins
- I'm sorry, I didn't know what to do
- Anna (please don't go)
- Over here
Gesamtspielzeit: 41:24 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gordon Fraser Postings: 2777 Registriert seit 14.06.2013 |
2015-03-09 08:53:59 Uhr
Ganz ordentliche Platte für Zwischendurch. Würde als erste Referenz noch Last Dinosaurs in die Runde werfen, denn außer der Stimme des Sängers hat das hier nicht viel mit den Kings of Leon zu tun, finde ich. |
Jennifer Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 4716 Registriert seit 14.05.2013 |
2015-03-04 22:29:29 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
Kings Of Leon; The Crookes; The Answering Machine; The Smiths; Flashguns; BEAT!BEAT!BEAT!; Good Shoes; The Little Comets; Golden Silver; Eight Legs; The Heartbreaks; The Rifles; Young Rebel Set; General Fiasco; Wilhelm Tell Me; Sizarr; Jaws; Apple Horse; The Holloways; I Heart Sharks; Satellite Stories; Mighty Oaks; Kilians; Shout Out Louds; To Kill A King; Hey Sholay; Dry The River; Tribes
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- Life In Film - Here it comes (2 Beiträge / Letzter am 09.03.2015 - 08:53 Uhr)