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Black Star Riders - The killer instinct

Black Star Riders- The killer instinct

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 20.02.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Nachlasserneuerer

Als Phil Lynott am 4. Januar 1986 an den Folgen seines Drogen- und Alkoholmissbrauchs starb, waren Thin Lizzy, die Band, die Lynott 1969 mit Schlagzeuger Brian Downey gründete, bereits eine Legende. Songs wie "The boys are back in town" oder das später von Metallica gecoverte "Whiskey in the jar" hievten die Band auf den längst verdienten Platz in der Hardrock-Historie. Zeitsprung. 2010 entschließen sich der langjährige Gitarrist Scott Gorham und Downey, Thin Lizzy neu zu formieren und rekrutieren unter anderem Ricky Warwick für den Platz am Mikrophon. Die Folge sind umjubelte Konzerte, in denen die Magie früherer Zeiten greifbar wurde. Als Ideen für ein neues Album konkreter werden, machen Gorham und Kollegen das einzig richtige: Aus Respekt vor dem Namen Thin Lizzy wird das Album nach kleineren Besetzungswechseln unter dem Namen Black Star Riders veröffentlicht. Und in der Tat wird "All hell breaks loose" 2013 zu einer überaus respektablen Platte, eine Verneigung vor der eigenen Legende mit Blick in die Zukunft.

Nun also "The killer instinct", ein Album, mit dem sich die Band laut Gorham weiter von Thin Lizzy emanzipieren will, ohne jedoch die Erinnerung an die Wurzeln zu verlieren. Doch zunächst singen beim Titeltrack diese unsagbar schönen zweistimmigen Gitarrenharmonien, mit denen der Sound der Iren so unsterblich wurde. Dazu kommt das rauchige Timbre in Warwicks Stimme, das den Hörer in Erinnerung an den charismatischen Lynott wohlig schwelgen lässt. Und auch "Bullet blues" ist eine Verbeugung an die späten, hardrockigen Zeiten der Band, vor allem an das letzte Album "Thunder and lightning", bevor mit "Finest hour" ein mit leichter Hand dahingleitendes Classic-Rock-Kleinod folgt.

Wie irisch die eigentlich in den USA beheimateten Black Star Riders wirklich sind, zeigt die melancholische Hymne "Soldierstown", in der sich folkige Sounds mit harten Riffs mischen, um den immer noch latenten Terrorismus in Nordirland anzuprangern – prädestiniert für den Nordiren Warwick, der folgerichtig so viel Herzblut in die anklagenden Lyrics wirft, als beträfen Zeilen wie "There's nothing here in Soldierstown / Save misery and pain" ihn persönlich. Was allerdings den eigentlichen Masterplan hinter "The killer instinct" angeht: Dieser zeigt sich erst gegen Ende des Albums. Zwar plätschert "Through the notion" zunächst noch einigermaßen hakenlos dahin, doch das darauffolgende "Sex, guns & gasoline" ist ein grandioses Stück Hardrock, grundsolide und doch mit dezenten Grüßen in Richtung Led Zeppelin marschierend.

Scott Gorham und Ricky Warwick halten also ihr Versprechen. Natürlich atmet "The killer instinct" in großen Teilen immer noch den legendären Geist von Thin Lizzy, doch trotz der erwähnten kleinen Abstriche gelingt der Schritt in die Neuzeit eindrucksvoll. Flankiert von einer wunderbar warmen Produktion des Grammy-dekorierten Nick Raskulinecz, profitiert insbesondere Sänger Warwick, dem wie selten zuvor der Spagat zwischen Melancholie und treibendem Classic Rock gelingt. Es wäre vermessen zu behaupten, Black Star Riders hätten sich mit dieser Platte von ihrem übergroßen Erbe emanzipiert. Die Mischung zwischen gut abgehangenem Hardrock mit modernem Anstrich und den so stilprägenden Sounds der – ja, was eigentlich? Vorbilder? Gründerväter? – zeigt jedoch, dass es nicht nur möglich ist, sich in beiden musikalischen Welten zu bewegen, ohne halbgare Anbiederei zu produzieren. Mehr noch – "The killer instict" ist schlicht faszinierender, zeitloser Classic Rock.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Killer instinct
  • Soldierstown
  • You little liar

Tracklist

  1. Killer instinct
  2. Bullet blues
  3. Finest hour
  4. Soldierstown
  5. Charlie I gotta go
  6. Blindsided
  7. Through the motions
  8. Sex, guns & gasoline
  9. Turn in your arms
  10. You little liar

Gesamtspielzeit: 46:11 min.

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User Beitrag

Superhelge

Postings: 826

Registriert seit 15.06.2013

2015-03-02 22:02:20 Uhr
dädädädä...

I'm a killer on the loose again...
...a lady killer on the loose...

dädädädä...

Superhelge

Postings: 826

Registriert seit 15.06.2013

2015-03-02 00:44:03 Uhr
Na das ist doch mal ein schöner Grund hier wieder aktiv zu werden...

Absolut faire Rezi!!! Old-School-Rockfans addieren einen Punkt dazu.

Musik, die dieses von trüben Nachrichten überschattete Wochenende ein wenig erhellt (RIP @Boris Nemzow + Leonard Nimoy)...

Let the good times roll!!!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28276

Registriert seit 08.01.2012

2015-02-26 00:30:23 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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