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Disturbed - Believe

Disturbed- Believe

WEA
VÖ: 16.09.2002

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Offenbarungseid

Die Gestörten sind wieder da. Disturbed melden sich eineinhalb Jahre nach "The sickness" zurück und hinterlassen leicht verschnupfte Hörer. Denn konnte man auf dem Vorgänger noch einen gelungenen Grundstein feiern, scheint das darauf errichtete Gebäude leicht einsturzgefährdet. Hielt sich die Band bei ihrem ersten Streich konsequent abseits der Trendlokomotive, sind die Herrschaften nun bei "Believe" vom direkten Pfad in Richtung Eigenständigkeit abgekommen. Noch immer kuscheln sie sich nicht bei musikalischen Vorbildern an, doch verpassen sie die Chance, einen wirklich individuellen Anstrich zu bekommen. Nicht nur Sänger David Draiman hat an Qualität eingebüßt.

"Believe" fällt mit der Tür ins Haus und der Single "Prayer" in die Wohnstube. Ein guter Song, der den Silberling eröffnet. Den eigenen Ansprüchen kann die Kapelle im folgenden jedoch kaum mehr gerecht werden. Die stakkatohaften Klänge des Openers erinnern angenehm an die Vorzüge des Erstlings, doch wird schnell klar, daß vor allem Draiman den Versuch startet, neue Dimensionen zu erkunden. Das macht er auf melodische Weise, soll heißen: er singt. So richtig, mit allem was dazu gehört. Das kann er auch anständig, doch waren die ins Animalische tendierenden Vokalverrenkungen des Vorgängers eines der herausragenden Stilmittel der Band. Hat halt Gesangsunterricht genommen, der Gute. Songs wie "Remember" plätschern nett am Ohr vorbei und setzen sich nie fest. Nicht nach einem Mal hören, nicht nach zehn Mal hören. Das ist schade, lud doch gerade "The sickness" zum gelegentlichen Hervorholen aus dem Regal.

Trotz der Makel bleibt ein leichtes Gefühl der möglichen Unterschätzung der Platte. Nicht alles ist mißlungen, Stücke wie "Rise" und "Mistress" zeigen in die neue Richtung der Band. Das Pendel der Möglichkeiten bei Disturbed ist in Wallung geraten. Irgendwo zwischen den beiden Alben ist die vielleicht beste Mischung verloren gegangen. Wenn die Band diese entdeckt, ist noch was zu machen. "Believe" ist ein insgesamt durchschnittliches Album mit ansprechenden und wie schon bei "The sickness" Potenzial verbergenden Momenten. "Nicht Fisch, nicht Fleisch" lautet die böse Zusammenfassung - nicht richtig klasse, aber in kleinen Ansätzen weiterhin irgendwie verheißungsvoll die freundliche. Und da Glaube laut Albumtitel regiert, darf man hoffen.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights

  • Prayer
  • Liberate

Tracklist

  1. Prayer
  2. Liberate
  3. Awaken
  4. Believe
  5. Remember
  6. Intoxication
  7. Rise
  8. Mistress
  9. Breathe
  10. Bound
  11. Devour
  12. Darkness

Gesamtspielzeit: 47:20 min.

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