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Six Organs Of Admittance - Hexadic

Six Organs Of Admittance- Hexadic

Drag City / Rough Trade
VÖ: 20.02.2015

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

"Das ist echt die Härte!"

Das sanfte Fingerpicking im Folk-Gewand ist vorbei! Seit Menschengedenken unterwandert Ben Chasny die leisen, entschleunigten Americana-Momente mit rauschhaften, überbordenden E-Gitarren-Lawinen, mithilfe derer er den besonderen Vibe der Six Organs Of Admittance kreiert. Nun, auf "Hexadic", hat sich der Gitarrist von alldem getrennt, abgesehen von seinen, den Hörer mit Anlauf ins Gesicht springenden Verzerrungen. Vertrieben sich die außerirdischen Soli von Six Organs Of Admittance auf dem Vorgänger "Ascent" noch die Zeit auf dem Mars, so zieht es sie auf "Hexadic" noch weiter weg. Durchs Aufnahmegerät gejagt, verschwimmen die Akkorde nun sternschnuppengleich. Flüchtig entschweben sie der Aufmerksamkeit, kaum bemerkt sind sie verglüht und ihrer festen Form beraubt.

Unterbaut von rhythmischen Elementen wirkte die E-Gitarre feinsinnig, sie verlieh den zumeist rein instrumentalen Kompositionen eine andersartige, soundästhetische Ebene, die jedes einzelne Six-Organs-Werk mit Leichtigkeit weit über den Durchschnitt anderer Folk- und Americana-Alben hob. So etwa beim meisterhaft in Szene gesetzten, schwelgerischen Schlüssel-Stück "Shelter from the ash" vom gleichnamigem Album aus 2007. Oder beim sich auftürmenden "Black wall" von "The sun awakens", dessen verzerrte Gitarre zunächst nur im Hintergrund zarte Akzente setzt, bevor Chasny den experimentellen Charakter seiner Musik hervorhebt.

Nun überbetont Chasny dieses Gerupfe, diese wuselig-verqueren E-Gitarren-Irrwitze, in einer Weise, als versuche er, dem Hörer das neue Werk "Hexadic" mit einem Vorschlaghammer ins Ohr zu meißeln. Fortgetragen von uferloser, purer Expressivität, drangsaliert er die Gitarre bis zur Unkenntlichkeit, ohne ihr eine Spur von Gegengewicht zu verleihen. "Hexadic" entpuppt sich als unkontrollierter, roher Exzess, dessen einzelne Tracks nicht einfach enden, sondern allesamt abrupt abbrechen. Das wirkt, als vertone Neil Young den Soundtrack zu Jim Jarmuschs "Dead Man" neu in asozialer Dringlichkeit mit Johnny Depps durchgeladener Uzi anstelle eines eleganten Revolvers.

Während viele Künstler im Laufe der Zeit milder gestimmt sind und sich in reiferem Songwriting ausdrücken, nimmt es bei Six Organs Of Admittance einen umgekehrten Verlauf. "Hexadic" wirkt zerschossen, fiebrig und dem Kontrollverlust nahe. Sei es aber gar nicht, so Chasny, und verweist auf eine von ihm entwickelte Kompositionstechnik, die diesem Album zugrunde liegen und es formbar gestalten soll. Er habe einfach eine Rock-Scheibe aufnehmen wollen: "So there you have it."

(Henrik Beeke)

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Highlights

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Tracklist

  1. The ram
  2. Wax chance
  3. Maximum hexadic
  4. Hesitant grand light
  5. Hollow river
  6. Sphere path code c
  7. Future verbs
  8. Vestige
  9. Guild

Gesamtspielzeit: 37:34 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 24182

Registriert seit 08.01.2012

2015-02-04 23:32:21 Uhr
Ganz frisch rezensiert!

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