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Monophona - Black on black

Monophona- Black on black

Kapitän Platte / Cargo
VÖ: 23.01.2015

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Möbius-Band

Genre-Umgehung, die zweite: Nachdem kürzlich bereits die Frankfurter Cirqles zu "Meander" so rein gar nichts von Indietronics und / oder TripHop gehört haben wollten, kommt nun das Luxemburger Trio Monophona mit ähnlichen Text-Bleiwüsten daher, um ihren Stil dem interessierten Hörer näherzubringen. Dabei ist es hier ebenso einfach wie bei Cirqles: Von Folk-Sängerin, Drum 'n' Bass-Produzent und einem Schlagzeuger aus Fleisch, Unterschenkel und Blut erwartet man genau welche Art von Musik? Na eben. Rätselkönige werden Monophona also ganz gewiss nicht mehr. Zum stilisierten Hochjubeln hat ihre Musik jedoch ebenso wenig Grund wie zum Tiefstapeln. Obwohl auch hier Indietronics und TripHop die Leitmedien sind und Monophonas Ansatz weniger speziell als präzise daherkommt, warten sie doch mit genug Sound-Icons der Clubkultur auf, um Bewegung in die Kiste zu kriegen.

Rein bildlich gesprochen, versteht sich. Denn Poschütteln ist nun wahrlich nicht Monophonas erste Bürgerpflicht – Ruhe allerdings auch nicht. Insbesondere Philippe Schirrers Beat- und Bassarbeit zeigt sich beinahe klassisch düster bis stockdunkel. Da klackert es in Offbeat-Synkopen über die Rims und werden Frequenzen breitgetreten, bis nur noch die gewünschte Gänsehaut von ihnen übrigbleibt. Sobald Schlagzeuger Jorsch Kass darauf einsteigt, ist weniger Remmidemmi, eher schon ein Mehr von demselben zugegen. Ein rein verdichtender Akt also, doch warum auch nicht? Sängerin Claudine Muno verhaftet derweil alles zwischen Björk und Tori Amos zu ihrer ganz eigenen Version von Spookyness vs. Strokemyhair – zu der sie sich bei "Heavierslower" geradezu paradigmatisch in ein Möbiusband aus akustischen Gitarren, brummende Bassläufen, einigen Konter-Orgeltupfern und Kass' angejazzten Schlagzeugfiguren hineindreht.

Mit ähnlicher Vehemenz und Geschwindigkeit geht allerdings nur noch "Yesyes" voran. Zwar brandet "Ricochet" ganz zum Schluss ebenso noch einmal auf wie die Gitarre-imitierenden, angezerrten Frequenzen von "All downhill from here", ansonsten aber hält sich "Black on black" an die Formel "Einlullen, Verstören, katatonisch nach Hause schaukeln". Dabei ist es Monophonas größter Trumpf, dass Songs wie "The hill", die Klavierballade "A mole the size of a breadcrumb" und das herrlich unaufgeregt im Chill-Out-Modus duettbesungene "Ribbons" genauso viel von Melodien wie von Ambient und Atmosphäre wissen wollen. Mindestens ebenso viel wie wir von allem zwischen TripHop und Indietronics, um genau zu sein. Nur gut, dass Monophona diesbezüglich keinerlei Rätsel aufgeben – denn so muss sie auch niemand erst lösen, um sich zu "Black on black" das Trommelfell über die Ohren ziehen zu lassen.

(Tobias Hinrichs)

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Highlights

  • Yesyes
  • Heavierslower
  • Ribbons
  • Ricochet

Tracklist

  1. Black on black
  2. Thumb
  3. Yesyes
  4. A mole the size a breadcrumb
  5. Forest of wonders
  6. The hill
  7. Heavierslower
  8. Ribbons
  9. All downhill from here
  10. Ricochet

Gesamtspielzeit: 39:44 min.

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