John Coffey - The great news
V2 / H'art
VÖ: 30.01.2015
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Polterabend im Flachland
Herzlich Willkommen, John Coffey, Du zahmer Punker-Barde, in unserem Lagerfeuer-Wunderland! Von wegen! Mit den Gedanken an einen Solokünstler befände man sich eher auf einem Dampfer, und zwar auf dem falschen. John Coffey kommen aus Utrecht, Holland, sind zu fünft, und nein, niemand hört auf den Vornamen John. Diese fünf Herren – ihre Band haben sie nach dem charismatischen "The green mile"-Charakter benannt – hören auf Nachnamen wie "Borgaard van Teijlingen" oder "van Luttikhuizen" und starten mit ihrem dritten Album "The great news" zu Hause wohl richtig durch. Stimmen aus dem Nachbarland lassen verlauten, man solle ihre explosiven Polterabende unbedingt mal live erlebt haben.
Denn wenn John Coffey den Club beehren, hat der wahnwitzige Pogo-Mob nicht nur umgehend schweißgetränkte Shirts, sondern gleich drei Gründe zum Feiern: 1. Es gibt jede Menge Bier. 2. Sänger David Achter de Molen trägt lange Haare, Schnauzer, hat Spaß dabei und noch besser: Er kann brüllen und singen. 3. Er und seine Mit-Schnauzbärte haben auch noch gute Songs! Und sie zeigen, dass eine laut und dreckig produzierte Rock-'n'-Roll-Platte auch abwechslungsreich sein kann – und dabei die John-Coffey-Livewucht sogar einigermaßen einfängt. Während "Broke neck" einen schnellen Turbonegro-Moshpit anzettelt und "Son" aus beinahe düsteren Post-Hardcore-Gefilden erwächst, schichtet "Eagle chasing flies" Eingängigkeit und Kraft geschickt übereinander.
Ja, Hits finden sich auf dieser Platte einige, wenngleich die Band sie nicht über die volle Spielzeit spendieren mag – zumindest "Echo" hat für den Hörer eher einen Schlag ins Gesicht übrig. Auch Drummer Carsten Jan Brunsveld poltert gerne, aber er tut das über gut 40 Minuten mit großem Gespür für die Songs. So treibt er die verdächtig nach der jüngsten The Bronx klingende, aber dennoch großartige Hymne "The sinking ship" immer im richtigen Augenblick an und verhilft Achter de Molen mit wohldosierten Pausen zu ungeahnten Sangeskünsten.
Warum man "The great news" noch hören sollte? Zum Beispiel, weil die mit Bläsern und Mitsing-Chor versehene Single "Heart of a traitor" sich gar ein zwinkerndes Intro namens "Jean Trompette" gönnt, um dann in Partystimmung Agnostic Fronts "Gotta go" zu zitieren. Und außerdem, weil es die Niederländer nicht ausschließlich beim klassischen Punk 'n' Roll belassen. Weil sie hier und da auch Metal-Riffs und das ein oder andere Gitarren-Solo einbauen. "Relief" etwa ist für Punkrocker eher Geschmackssache, Volbeat-Fans wird der Song aber sicher munden. Und wenn "It's beginning to change" dann zum Schluss auf einmal das Feuer aus dem und Cave In ins Spiel bringt, ist die Verwirrung perfekt. Grenzen gibt es für John Coffey anscheinend keine. Nur ans Lagerfeuer, da wollen diese Rabauken garantiert nicht hin.
Highlights
- Broke neck
- Son
- The sinking ship
- Heart of a traitor
Tracklist
- Eagle chasing flies
- Broke neck
- Son
- Redrum
- Echo
- The sinking ship
- Jean Trompette
- Heart of a traitor
- All horses
- J.T. Davies (It was a pleasure meeting you)
- Relief
- It's beginning to change
Gesamtspielzeit: 40:11 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Desare Nezitic Postings: 5406 Registriert seit 13.06.2013 |
2015-06-14 14:42:28 Uhr
Lol, wie geil ist das denn? :DAllein für diese Aktion werd ich mir das Album mal anhören. |
10/10 |
2015-06-14 08:22:08 Uhr
http://i.imgur.com/mkjiGBo.gifvIch kenne die Platte nicht, muss aber aufgrund dieser Aktion die Höchstnote vergeben. |
Jennifer Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 4714 Registriert seit 14.05.2013 |
2015-01-28 00:37:20 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
The Bronx; Cancer Bats; Gallows; Blackhole; Minus; Kvelertak; Danko Jones; Steakknife; Spermbirds; The Germs; Fucked Up; Every Time I Die; Pulled Apart By Horses; Bullet Testament; Rival Schools; None More Black; Turbonegro; Volbeat; Cave In; Blood Brothers; Queens Of The Stone Age; Foo Fighters; Red City Radio; Hot Water Music; The Loved Ones; The Flatliners; Zeke; Agnostic Front; Sick Of It All; Comeback Kid; Propagandhi; Off!; The Ghost Of A Thousand; Rancid; Beatsteaks; McThis Is Hell; Billy Talent; Underroath; Papa Roach; Deftones; Black Flag; Iron Maiden; Manowar; Motörhead
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