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Echosmith - Talking dreams

Echosmith- Talking dreams

Warner
VÖ: 30.01.2015

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Family affair

Geschwister im Musikgeschäft – ein bislang vernachlässigtes Forschungsgebiet. Dabei gäbe das Thema mehr als genügend Material für eine vertiefte Analyse her. Die Gebrüder Gallagher, die Bee Gees und der Followill-Clan bekamen zuletzt nämlich reichlich Nachwuchs. Nicht biologisch, versteht sich, sondern ideologisch. Alleine in den vergangenen Jahren landeten die mehr oder weniger aus Geschwistern bestehenden Band Haim und Sheppard einige Hits. Dass allerdings gleich vier Kinder gleicher Eltern zusammen Musik machen, kommt dann doch eher selten vor – lässt man The Jackson Five mal außen vor.

Sydney, Noah, Jamie und Graham Sierota müssen ihren Eltern jedenfalls einiges an Lärmtoleranz abverlangt haben. Die Gründung ihrer gemeinsamen Band Echosmith ist schon über fünf Jahre her, Schlagzeuger Graham zählte damals gerade zarte zehn Lenze. Doch offenbar liegt den Sierotas neben der Musik auch die Zielstrebigkeit im Blut: was mit YouTube-Coverversionen von Mumford & Sons, Adele oder Coldplay begann, mündete schon bald in eigene Songs. Der Majordeal ist längst in der Tasche, und mit "Cool kids" konnten Echosmith sogar schon einen veritablen Charthit für sich verbuchen.Nun erwartet von einer im Schnitt gerade volljährig gewordenen Band wohl niemand einen komplett eigenständigen Sound. Den gibt es auf dem Debütalbum "Talking dreams" auch nicht zu hören. Allerdings gehen Echosmith beim Vermischen offenkundlicher Einflüsse von Vorbildern wie The Smiths oder Coldplay zumindest clever zu Werke.

Außerdem wissen sie mit der 17-jährigen Sydney eine Sängerin in ihren Reihen, deren Stimme bereits erstaunlich markant daherkommt. Schon im energiegeladen, indierockenden Opener "Come together" hält sie den Laden zusammen. Ähnlich beschwingt geht es im tanzbaren Mann-Frau-Geturtel "Let's love" weiter. Zwar wird schnell klar, dass überraschende Wendungen oder komplexe Arrangements des Echoschmieds Sache nicht sind. Doch, anders als so viele andere Newcomer-Bands, kaschieren die Geschwister diesen Umstand nicht mit bemühter Effekthascherei, sondern setzen auf starke Melodien. "Cool kids" ist beileibe nicht der einzige Song, der sich hartnäckig weigert, die Gehörgänge zu verlassen.

Zwar rutscht dabei auf Albumlänge auch mal harmloses Mitklatsch-Gesäusel heraus wie "March into the sun" oder "Safest place", allerdings entspringen der familiären Musikwerkstätte dafür auch nette Indie-Ohrwürmer wie der Titelsong oder das besinnlich vor sich hin pluckernde "Ran off in the night". Gegen Ende folgt mit "Nothing's wrong" gar noch ein sich von hinten anpirschender Hit, der sich mit seinen Vampire-Weekend-Anleihen vor "Cool kids" keineswegs verstecken muss. Es sind Momente wie diese, die "Talking dreams" zu einem mehr als soliden Debüt machen. Und nimmt man die bisherige Entwicklung des Familienbetriebs zum Maßstab, ist davon auszugehen, dass bei künftigen Produktionen noch weniger Ausschuss abfällt. "Kids like us / We don't know when to stop", singen sie. Und das klingt nicht unbedingt wie eine Drohung.

(Mark Read)

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Highlights

  • Let's love
  • Ran off in the night
  • Nothing's wrong

Tracklist

  1. Come together
  2. Let's love
  3. Cool kids
  4. March into the sun
  5. Come with me
  6. Bright
  7. Talking dreams
  8. Tell her you love her
  9. Ran off in the night
  10. Nothing's wrong
  11. Safest place
  12. Surround you

Gesamtspielzeit: 45:11 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
hmm
2015-02-25 23:59:20 Uhr
die single ist textlich natürlich ganz großer müll, aber musikalisch hat das irgendwas...

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2015-01-28 00:36:46 Uhr
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