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Katzenjammer - Rockland

Katzenjammer- Rockland

Vertigo / Universal
VÖ: 16.01.2015

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Der Kater danach

Eine Girl-Band wollten Katzenjammer sicherlich nie sein. Das glaubt man ihnen sogar, kommen sie doch alle von dem seriösen Nordischen Institut für Bühne und Studio und spielen an die 30 verschiedene Instrumente. Außerdem sind die Bandmitglieder Anne Marit Bergheim, Solveig Heilo, Turid Jørgensen und Marianne Sveen allesamt individuell genug, um eigene Songideen für das neue Album "Rockland" mit einzubringen. Dennoch beschleicht einen beim Hören der Platte das Gefühl, als hätten die Manager die Songs für ihre Pop-Miezen selbst geschrieben oder zumindest ein gehöriges Wörtchen mitzureden gehabt.

Der Legende nach hat die Band ihren Namen aus dem Comic-Strip "The Katzenjammer Kids" entlehnt, allerdings bedeutet Katzenjammer auch einfach so viel wie fieser Kater. Das aktuelle Album "Rockland" fühlt sich ein bisschen an wie der große Kater nach einer Nacht voller überschwänglicher Pop-Gesten, Gypsy-Eskapaden und zum Schluss noch einer Countrynummer zu viel. Zur Goethezeit hieß es sogar Kotzen-jammer, ganz so schlimm ist's nun auch nicht, aber insgesamt verursacht es schon einen Riesen-Schädel. Und so heißen die letzten Zeilen des Songs "My dear" passenderweise "Just stay in bed".

Songs wie der Dixie-Chicks-Schinken "Curvaceous needs" oder die Tralala-Hymne "Lady grey" klingen wie zweite Aufgüsse älterer Songs. Die haben schließlich schon mal funktioniert, das Publikum war begeistert, und jetzt darf man nicht mehr überraschen oder gar überfordern. Absehbarkeit festigt nämlich die Verkaufszahlen. Die spärlichen Kanten, die die Vorgängeralben "Le pop" und "A kiss before you go" noch zu bieten hatten, sind nun endgültig weggeschliffen. Wobei es sogar kurze Lichtblicke gibt wie "Oh my God", wenn die Katzen einige der 30 Instrumente in der Ecke stehen lassen und in dieser Rohheit schon fast nach Bonaparte klingen. Hier wird endlich mal Platz für Melodien gelassen, der Song atmet unter dem runtergekochten Sprechgesang richtig auf, der Refrain: eine trotzige Offenbarung. Auch die bluesy Ballade "Driving after you" zeigt, dass weniger mehr ist und dass es lohnt, sich instrumentale Opulenz bis zu einem zündenden Finale aufzuheben. Leider reichen zwei kurze Lichtblicke nicht aus, um aus einem verregneten Tag Schwimmbadwetter zu machen.

Insgesamt enttäuscht das Album und kann dies auch nicht mit Ohrwürmern oder dergleichen kompensieren, die haben sich bei dem Wetter nämlich auch verkrochen. Die Platte bleibt unbrauchbar, wie ein verregneter Sonntag im November mit einem dicken Schädel, und jetzt nicht auf die positive Art.

(Konstantin Maier)

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Highlights

  • Oh my God
  • Drive after you

Tracklist

  1. Old de spain
  2. Curvaceous needs
  3. Oh my God
  4. Lady grey
  5. My own tune
  6. Shine like neon rays
  7. Driving after you
  8. Flash in the dark
  9. My dear
  10. Bad girl
  11. Rockland

Gesamtspielzeit: 42:37 min.

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User Beitrag

Iamthesword

Postings: 10

Registriert seit 26.06.2013

2015-01-21 00:10:01 Uhr
Nach ersten Reinhören scheint sich die Plattentest-Rezension leider weitgehend zu bestätigen: 4/10.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4714

Registriert seit 14.05.2013

2015-01-20 21:55:30 Uhr
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