Streets Of Laredo - Volume I & II

Dine Alone / Soulfood
VÖ: 21.11.2014
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Mit Hybrid-Antrieb
Während Songs wie "Streets of London" oder auch "Streets of Philadelphia" regelmäßig die weltweiten Gehörgänge entern, hat man von Streets Of Laredo wohl noch nicht allzu viel gehört. Das gilt es dringlichst zu ändern. Die Fünfertruppe stammt ursprünglich aus Neuseeland, lebt aber seit geraumer Zeit in Brooklyn, NY, und organisiert von dort aus die folkige Neu-Bespaßung der Welt. Der Bandname ist dem Titel eines amerikanischen Traditionals entliehen, welches unter anderem von Größen wie Joan Baez und Johnny Cash intoniert wurde. Das Lied handelt von einem Cowboy, der – im sterben liegend – einem Kameraden seine Geschichte erzählt. Mit "Volume I & II" geben Streets Of Laredo der Anekdote ihre Fortsetzung.
Dabei klingt die Gruppe wie eine Supergroup aus Mitgliedern von Fleet Foxes und The Lumineers, aber auch Bob Dylan ist spätestens dann mit von der Partie, wenn "Girlfriend" dem "Subterranean homesick blues" den Takt stibitzt und "government" wie "pavement" nach hinten derart in die Länge gezogen werden, als stünde "His Bobness" selbst hinterm Mikro. In "Homeless", wenn die Damenstimme federführend übernimmt, erinnern Streets Of Laredo plötzlich an eine noch traurigere Variante von Of Monsters And Men, die sich der Monster-Mythologie entledigt und dem echten Leben widmet: "I once heard / Home is where the heart is / I'm homeless / Therefore I'm heartless."
Als zur Mitte der Spielzeit der "Slow train" herannaht, ist die Gruppe dem dylanschen Werk im semantischen Sinne wieder ganz nah und lässt sich auf dessen spirituellen Anspruch der "Slow train coming"-Tage ein. Kein Wunder, dass die Gruppe entsprechend Keith Green als einen ihrer wichtigsten Einflüsse zitiert. Mit "Laredo" liefert der Fünfer schließlich seine Interpretation des namensgebenden Stücks. Langsam trabt das Gespann heran, singt im Chor und lässt die E-Gitarre ganz country-like die Melodiezügel übernehmen. Willie Nelson und Johnny Cash stehen neben der Szene und nuckeln an ihren Flachmännern. Ende gut, alles gut: "Here comes the sunshine", verlautbaren sie letztlich freudvoll.
"Streets Of Laredo are an indie-folk band of joy", lautet die Selbstbeschreibung der Truppe auf deren Facebook-Page. Tatsächlich ist die Spielfreude den drei Jungs und zwei Mädels auf "Volume I & II" jederzeit anzuhören. Sie bedienen sich zwar in der Musikhistorie, plagiieren aber nie und erweisen jedweder Referenz den nötigen Respekt. Das gefällt Musikliebhabern genau wie Andersbewanderten. Streets Of Laredo sind ein äußerst angenehmer Vergangenheits-Gegenwarts-Hybrid, den man im Auge und natürlich im Ohr behalten sollte.
Highlights
- Girlfriend
- Homeless
- Slow train
Tracklist
- Everything to everyone
- Lonsdale line
- Girlfriend
- Need a little help
- Homeless
- Hey rose
- Slow train
- Laredo
- Dear leron
- I'm living
Gesamtspielzeit: 41:41 min.
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Referenzen
Fleet Foxes; The Lumineers; Of Monsters And Men; Grizzly Bear; Bombay Bicycle Club; Noah And The Whale; The Decemberists; The Shins; Edward Sharpe & The Magnetic Zeros; Tom Petty; Cat Stevens; Simon & Garfunkel; Keith Green; Bob Dylan; Willie Nelson; Johnny Cash; The Avett Brothers; The Low Anthem; Nada Surf; Friska Viljor; Delta Spirit; We Are Augustines; Laura Marling; Broken Social Scene; The Dodos; Band Of Horses; Lady Lamb The Beekeeper; Dad Rocks!; Maritime; Young Rebel Set; Mumford & Sons; The Weakerthans; Imaginary Cities; Arcade Fire; The New Pornographers; Beirut; Kishi Bashi; Volcano Choir; Efterklang; Kurt Vile; Local Natives; Cults; Houndmouth; Stars; Memphis; Fanfarlo; The Submarines; Gregory And The Hawk; Slow Club; Rilo Kiley; Voxtrot; Death Cab For Cutie; Tegan And Sara; Tilly And The Wall; Belle And Sebastian; Stornoway; The Dears; St. Vincent
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- Streets Of Laredo - Volume I & II (1 Beiträge / Letzter am 13.01.2015 - 20:12 Uhr)