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Nicki Minaj - The pinkprint

Nicki Minaj- The pinkprint

Republic / Universal
VÖ: 12.12.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

I like big butts

"Jay-Z hatte soviel Erfolg damit, 'The blueprint' zur Hauptreferenz für Rapper zu machen und ich wollte einfach das Gleiche für Rapperinnen tun. Damit diese sich daran orientieren können, was ich einmal geschaffen habe", erklärte Nicki Minaj im Vorfeld der Veröffentlichung von "The pinkprint". Das 32-jährige Gesamtkunstwerk aus New York – ursprünglich stammt Minaj aus Trinidad & Tobago – ist spätestens mit ihrem dritten Studioalbum im Rap-Olymp angelangt. Die American-Idol-Jurorin und Parfümschöpferin erreichte mit dem Drittwerk Platz 2 der US-Charts. Auch nach Deutschland schwappt der Hype um die farbige Schönheit in Pink so langsam herüber. Als Minaj im Clip zu "Anaconda" überaus eindrucksvoll ihr Hinterteil zelebrierte, feierte ihn die Bild-Zeitung als das "geilste Video aller Zeiten". Booty-Power hin oder her, ist an der Kunstfigur vielleicht sogar etwas mehr dran als sexy Hüftgold?

Im Hinblick auf die derzeitige Rassismus-Debatte in den Staaten ließ Minaj kürzlich verlauten: "Die Leute fragen 'Warum erheben schwarze Promis nicht öfter ihre Stimme?' Aber seht Euch an, was Kanye passiert ist, als er das tat. Am Ende hieß es, er soll sich bei Bush entschuldigen! Wie oft soll man sich noch schlecht fühlen, weil man sich für die Menschen einsetzt, bevor man sagt: 'Fickt Euch, das ist es nicht wert, lasst mich in Frieden, ich bin reich, warum soll mich das kümmern?" Minajs Verwurzelung in den Methoden des HipHop ist deutlich spürbar. Und wenn sie sich in "Want some more" verbal auf den Thron hebt, hat sie noch nicht viel anders gemacht als die breite Masse. Was sie aber von den üblichen Verdächtigen unterscheidet, ist ein wahnsinniges musikalisches Gespür, das vom Pop über den R'n'B bis hin zum HipHop reicht und sie in eine Reihe mit Kanye, Jay-Z und Drake stellt.

"Anaconda" war übrigens nicht nur wegen des anzüglichen Videos den Aufreger wert, sondern auch wegen dicken Ende-Achtziger-Beats, der mit vielen Breaks die wechselnden Tempi kontrolliert, während Minaj von der Double-Time zum Spoken Word wechselt. Und wenn Minaj "Oh my God / Look at her butt" ruft, geht es sicher nicht um Selbstprostitution, sondern vielmehr um ein Statement für den wohlgeformten Arsch und das nötige Selbstvertrauen, mit einem solchen zu leben. In "Bed of lies" trägt das Klavier die Strophen und den unheimlich eingängigen Refrain, der von Skylar Grey besungen wird. "Do you ever think of me / When you lie", fragt diese da, während Minaj in ihren Rhymes über die eigene Verletzlichkeit und ihre Wut gegenüber dem Lügner berichtet. "Grand piano" treibt den Sound des Stücks im Anschluss auf die Spitze. Auch "Feeling myself" schlägt semantisch in eine ähnliche Kerbe, ist dabei aber näher am Ursprung der Rapperin und damit trotz des reduzierten Beats deutlich gewaltiger und eine Spur düsterer. Beyoncé unterstützt Minaj mit leidenschaftlichem Klagegesang. "Only" mit den Gaststars Chris Brown, Lil Wayne und Drake holt gleich drei große Namen ins Boot, gesteht jedem seinen ausführlichen Teil zu und verweigert sich eindrucksvoll beharrlich dem herannahenden Ausbruch.

Wer bereits die Vorgängeralben "Pink Friday" und "Pink Friday: Roman reloaded" gehört hat, den wird "The pinkprint" zunächst überraschen: Deutlich weniger Elektro-Pop, zumindest etwas weniger Autotune, Beats, die pumpen wie zu goldenen HipHop-Zeiten oder sich diesen ganz entschieden entgegensetzen, und Balladen, die einem die emotionalen Schuhe ausziehen. Mit Sicherheit ist es bis dato das beste Album der Nicki Minaj. Der Sound ist weniger verspielt, andererseits aber überhaupt nicht linear. Wenn man der Dame überhaupt etwas ankreiden kann, dann, dass sie mit einer Reduktion auf 15 Tracks sicher keinen Fehler gemacht hätte. 21 Titel und über 80 Minuten Spielzeit sind durchaus schwer zu fassen, wenn man den Songs zugestehen möchte zu wachsen. Was durchaus geschieht, wenn man sich eben die Zeit nimmt.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Feeling myself (feat. Beyoncé)
  • Anaconda
  • Bed of lies (feat. Skylar Grey)

Tracklist

  1. All things go
  2. I lied
  3. The crying game (feat. Jessie Ware)
  4. Get on your knees (feat. Ariana Grande)
  5. Feeling myself (feat. Beyoncé)
  6. Only (feat. Chris Brown, Lil Wayne & Drake)
  7. Want some more
  8. Four door aventador
  9. Favorite (feat. Jeremih)
  10. Buy a heart (feat. Meek Mill)
  11. Trini dem girls (feat. Lunch Money)
  12. Anaconda
  13. The night is still young
  14. Pills and potions
  15. Bed of lies (feat. Skylar Grey)
  16. Grand piano
  17. Big daddy (feat. Meek Mill)
  18. Shanghai
  19. Win again
  20. Mona Lisa
  21. Put you in a room

Gesamtspielzeit: 84:37 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
PT goes Bild
2015-01-15 19:10:51 Uhr
Wenn ich noch 14 wäre, würde Anaconda auch für mich ein Highlight sein. Aber nur als Masturbati0nsvorlage natürlich.
bremmerpass
2015-01-14 11:01:37 Uhr
Solange anaconda irgendwo als highlight aufgelistet wird, wird beyonce auch als große feministin gesehen.
Jörn Miket
2015-01-14 06:27:02 Uhr
mit tuen die Rez-schreiber schon etwas leid, so etwas anhören zu müssen.
wer wohl die Nena Rezi schreiben muss?
bei dem Gedanken kriege ich echt etwas Gänsehaut.
7/10?
2015-01-13 22:54:56 Uhr
So ein Müll...

Demon Cleaner

User und Moderator

Postings: 5646

Registriert seit 15.05.2013

2015-01-13 21:05:27 Uhr
Die 21 Tracks sind aber nur auf der Deluxe Edition, die reguläre enthält 16.
Um auf eine CD zu passen, sind die Songs bei der Deluxe teilweise gekürzt und beim deutschen Amazon auch noch in der Clean-Version, was ich ziemlich dämlich finde.

Ansonsten hätte ich ihr ein so gutes Album nicht mehr zugetraut.
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