Frank Turner - The third three years

Xtra Mile / Indigo
VÖ: 21.11.2014
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Launig launisch
Irgendwo muss dieser Frank Turner einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum entdeckt haben. Wie sonst wäre das enorme Pensum zu erklären, das dieser Typ Jahr für Jahr abreißt? Wenn er nicht gerade irgendwo auf Tour unterwegs ist, nimmt er reguläre Studioalben auf, braut Bier, startet Nebenprojekte oder steht in diversen Interviews Rede und Antwort. Und wenn er doch mal Zeit hat, nimmt er wiederum Stücke auf, die früher oder später in Form einer Compilation das Licht der Welt erblicken werden. Mit "The third three years" nun sogar schon zum dritten Mal. Was im Hause Turner noch so alles auf Halde liegen mag, darüber kann man nur spekulieren. Fest steht aber: Als Frank-Turner-Fan hat man es gut.
Es spricht dabei für den Briten, dass man trotz all der Veröffentlichungen nicht auf die Idee kommt, ein gelangweiltes "Och nöö" vom Stapel zu lassen. Dabei ist die letzte reguläre Platte keine zwei Jahre alt und die nächste für's kommende Frühjahr angekündigt. Doch dies liegt gewiss nicht nur daran, dass Frank Turner ungemein sympathisch daherkommt. So präsentiert "The third three years" nach dem geradezu luxuriös produzierten Bandalbum "Tape deck heart" wieder die abgespeckte Version Turners. Die 21 Demos, Cover- und Liveversionen kommen in charmanter Unterproduktion daher und sind meist auf das Nötigste reduziert. Mal abgesehen vom Opener. Da versucht sich Turner ein wenig am Pomp, wofür niemand geringers als Queen mit "Somebody to love" herhalten müssen. Überhaupt, die Coverversionen: Die Liste der Turnerschen Verneigungen ist lang. So werden unter anderem auch Tom Petty, The Weakerthans, Paul McCartney und Bruce Springsteen neu interpretiert.
Dass dabei die Stringenz komplett verschütt geht, liegt auf der Hand. Aber hey, wir sind hier und heute schließlich auch mit einer Raritätensammlung unterwegs. Und die hat eine ordentliche Handvoll Highlights parat. "American girl" krankt zwar an einem arg larmoyanten Vortrag, rettet aber dennoch eine gewisse Erhabenheit ins Ziel. "There are bad times just around the corner", "Live an let die", "Sweet albion blues" und das erwähnte "Somebody to love" machen ungemein Spass und sind wie geschaffen fürs Pub um die Ecke. Und wenn Frank Turner mit "Keira" dem verstorbenen Tony Sly die Ehre erweist, dann verdrückt man schon mal eine Träne im Knopfloch. Ebenfalls rührend geraten das Weakerthans-Cover "Bigfoot!" und natürlich Springsteens "Born to run".
Und bevor es der leisen Töne doch zu viel werden, zeigt Turner ganz zum Schluss, dass er doch eigentlich Punkrocker ist, und spendiert eine krachende Liveversion von "Dan's song". Die Frage, ob man diese Compilation denn nun wirklich braucht, stellt sich zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr. Dafür hat "The third three years" defintiv zu viel zu bieten. Ja, diese launische Platte ist etwas zerfahren, aber genau das macht sie eben auch zutiefst sympathisch und abwechslungsreich. Ein Kessel Buntes, mit dem die Zeit bis zum Frühjahr schnell vergehen wird.
Highlights
- Sweet albion blues
- American girl
- There are bad times just around the corner
- Keira
Tracklist
- Somebody to love
- Hits&mrs
- Sweet albion blues
- Riot song
- Something of freedom
- Fields of june
- Happy new year
- American girl
- There are bad times just around the corner
- Pancho&lefty
- Bigfoot!
- Live and let die
- The corner
- Keira
- Plain sailing weather
- Tell tale signs
- The way I tend to be
- The ballad of me and my friends
- Broken piano
- Born to run
- Dan's song
Gesamtspielzeit: 68:23 min.
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 24187 Registriert seit 08.01.2012 |
2014-10-06 16:49:14 Uhr
Frank Turner veröffentlicht am 21.11. sein brandneues Compilation Album "The Third Three Years", das unter anderem Coversongs wie "Somebody To Love" (Queen), "Live and Let Die" (Paul McCartney), „Born To Run“ (Bruce Springsteen) oder „American Girl“ (Tom Petty) enthalten wird. Neben den Coverversionen gibt es auch Neuinterpretationen oder alternative Versionen eigener Songs.Als Vorgeschmack gibt es hier "The Way I Tend to Be" in einer Pianoversion. Frank Turner „The Way I Tend To Be“ (Duo Version) https://soundcloud.com/xtramilerecordings/17-the-way-i-tend-to-be/s-6tRFF Zuvor veröffentlichte Frank Turner bereits "The First Three Years" (2008) und "The Second Three Years" (2012), mehr Informationen und das komplette Tracklisting gibt es im Anhang. Frank Turner „The Third Three Years“ Label/Vertrieb: Xtra Mile Recordings/Indigo VÖ: 21.11.2014 http://frank-turner.com https://www.facebook.com/frankturnermusic |
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Referenzen
Billy Bragg; Jeff Rowe; Chuck Ragan; Flogging Molly; Ryan Adams; Greg Graffin; Bonnie 'Prince' Billy; Bob Dylan; Jakob Dylan; The Wallflowers; The Nightwatchman; Dashboard Confessional; The New Amsterdams; Kevin Devine; Steve Earle; Ben Folds; The Gaslight Anthem; Bruce Springsteen; The Hold Steady; Paul Westerberg; Counting Crows; The Dubliners; The Pogues; Shane MacGowan; The Levellers; The Finnegans; Across The Border; Dropkick Murphys; Nikola Sarcevic; Dustin Kensrue; Mike Ness; Against Me!; The Nipple Erectors; Millwall Chainsaws; Great Big Sea; Giant Sand; Howe Gelb; Crooked Fingers; Black 47; The Bouncing Souls; Lars Frederiksen And The Bastards; Million Dead
Surftipps
- http://www.frank-turner.com/
- http://www.universal-music.de/frank-turner/home
- http://www.1.xtramilerecordings.com/news/2014/10/2/frank-tur ner-announces-the-third-three-years
- http://www.myspace.com/frankturner
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