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Radian Verses Howe Gelb - Radian Verses Howe Gelb

Radian Verses Howe Gelb- Radian Verses Howe Gelb

Radian / Cargo
VÖ: 21.11.2014

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Puzzle-Stücke

Hast Du schon einmal am Strand gelegen und einzelne Sandkörner beobachtet? Wie sie glänzen, wenn die Sonne auf sie scheint, wie sie sich eine Kuhle suchen, in die sie rutschen können und wie sie vom Wind weggetragen werden? Fast könnte man dabei vergessen, dass sie Teil eines Strandes sind, der wieder Teil einer Küste ist. So wie das kleine Korn manchmal größer ist als der Strand, so ist der einzelne Takt des Schlagzeugs, der einzelne Akkord des Klaviers auf "Radian Verses Howe Gelb" übermächtig.

Howe Gelb ist der Name, der von dieser Veröffentlichung erst einmal hängen bleibt. "Radian Verses Howe Gelb" ist aber mitnichten ein weiteres Howe-Gelb- oder gar ein Giant-Sand-Album. Gelb selbst sagt, es sei eigentlich ein Radian-Album, in dem er nur lebt. Und viel treffender kann man es kaum beschreiben. Es ist ein wahnsinniges, technologieverliebtes Album voller Samples, voller Jazz-Rhythmen und Drum-Loops, in die immer wieder Gelbs croonender Bass hereinbricht.

Seit vier Alben flickt das Wiener Trio Radian aus Soundfetzen Melodien zusammen. Ein einsamer Trommelwirbel mündet in Gitarrenakkorde und wird dort zum Lied. Gerade formt sich aus Clicks und Clacks eine Melodie, da fängt des Nachbars Baby an zu quäken, sodass die Rezensentin zurückspulen muss. Nur dass es dann doch nicht Nachbars Baby ist, sondern Radians Baby, das in das monotone Grummeln des Synthesizers in "... And back" hineinplärrt. Aber es stört nicht. Es gehört genau dahin und wird Teil der Musik, so wie überhaupt die merkwürdigsten Fragmente sich wie aus Zauberhand zu Musik zusammentun. Immer mal wieder blitzen zwischen abstraktem Zischen und Quietschen vertraute Hooklines und Rhythmen hervor, wie bei "From birth to mortician". Immer wieder schnurrt Gelb einige Takte lang Bluesmelodien wie bei "Saturated".

So warm und gnädig diese Momente der Melodien auch sein mögen, sie tragen die Lieder nicht. Sie ordnen sich ihnen unter, so wie ein Puzzle-Stück sich an seinen Nachbarteilen orientiert, um mit ihnen zusammen ein Bild zu ergeben. Da gibt Gelb auch mal seine Rolle als erzählende Bluesstimme auf, um in "I'm going in" – eigentümlich verfremdet – in die Rolle des beunruhigend kalten Verkünders zu schlüpfen. Aus all diesen bunten Puzzle-Stücken wird so ein Album, das Grenzen absteckt – Grenzen zwischen Jazz und Blues, zwischen Electronica und Gitarre und zwischen einfachen Geräuschen und Musik.

(Kerstin Petermann)

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Highlights

  • I'm going in
  • ... And back

Tracklist

  1. Saturated
  2. Saturated beyond
  3. I'm going in
  4. From birth to mortician
  5. ... And back
  6. The constant pitch and sway
  7. Return to Picacho Peak
  8. Pitch and sway again
  9. Moon river

Gesamtspielzeit: 44:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Windom Earle
2014-11-29 21:47:49 Uhr
Wenn ich "schwere Kost" lese, dann weiß ich, dass mich so ein experimenteller Scheiß erwartet, am besten Instrumental (nicht alle können GY!BE sein, aber alle können es versuchen). Das hier toppt alles.
rofl
2014-11-26 22:22:14 Uhr
wasn das fürn mist?

humbert humbert

Postings: 2465

Registriert seit 13.06.2013

2014-11-25 22:15:33 Uhr
Howe Gelb habe ich völlig aus dem Blickfeld verloren. Er wird mit dem Album doch nicht an seine alten Glanztaten um die Jahrtausendwende anknüpfen? Werde mal reinhören, wenn es hier schon Album des Monats wird.
Fehler 1015
2014-11-25 22:11:47 Uhr
Dein Beitrag enhält nicht erlaubte Wörter Fehler 1015!

So langsam scheiße ich auf Plattentests! Leider kann man zu dem Album hier nichts schreiben.

Album des Wahnsinns
2014-11-25 21:55:03 Uhr
Was habt ihr da wieder nur für einen Scheiß an Land gezogen? Wo kann man das Album kaufen? - Bei einem albanischen Mixtapehändler auf einem usbekischen Bazar unter der Ladentheke?

*kopfschüttel*
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