Listen




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David Guetta - Listen

David Guetta- Listen

Parlophone / Warner
VÖ: 21.11.2014

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Der Schraubenzieher

Die Top-3-Sätze, die Musiker in Interviews zur neuen Platte abgeben.

1.) Das Album unterscheidet sich von allem, was wir vorher gemacht haben.

2.) Wir haben hier neue Sachen ausprobiert.

3.) Es ist unser bislang bestes Album.

Das muss so sein. Stell Dir mal vor, ein Fußballer würde völlig unabhängig vom Spielausgang in einem Interview nicht irgendwas von "drei Punkte" vor sich hin plattitüdieren?! Das geht einfach nicht. Da war es nur folgerichtig von David Guetta, sich für sein sechstes Studioalbum dieser geläufigen Etikette im Musik-Business anzuschließen. Und nun kommt der Kniff: Es stimmt größtenteils.

Vergegenwärtigen wir uns dafür noch einmal, wie unsäglich die erste Hälfte der "Nothing but the beat"-Platte war und wie der Franzose federführend den Urban-Dance seit "One love" salonfähig machte und austauschbaren Chart-Paten wie Taio Cruz, Flo Rida und Jason Derulo erst Tür und Tor öffnete. Gemacht? Gut. Sicherlich ist das kein Grund, ihm zu danken, es soll aber den Ausgangspunkt denkbarer Entwicklungen für oben genannte Aussagen konkretisieren.

Also, ja, das Album unterscheidet sich von Guettas letzten Werken. Die Gästeliste überrascht mit Klavier-Schüchternheit Birdy, die "I'll keep loving you" gewohnt betrauert. Magic! und Sonny Wilson bringen Reggae-Flair auf die Platte, The Script finden sich im euphorisierenden Trance-Pop "Goodbye friend" wieder und Ryan Tedder, seines Zeichens Mister Normalerweise-schreibe-ich-Songs-für-andere, gurkt mit Guetta durch das schon schmerzlich wattierte "S.T.O.P.", gegen das die Avicii-Coldpay-Kollaboration wie ein Glanzstück wirkt. Nuff said.

Aber, ja, Guetta probiert auch was anderes aus. "Listen" ist die bislang zielstrebigste Pop-Platte in seiner Laufbahn. Sia, die in Guetta einen großen Fan hat und einige seiner Hits vergoldete, macht den Ausfall "Bang my head" mit einer lupenreinen Piano-Ballade am Ende der Platte wieder wett. Nicki Minaj rückt indes die Bläser im Afrojack-Club-Track "Hey mama" zurecht. Selbst "Dangerous" war so nicht zwingend zu erwarten. Da orientiert sich Guetta – wie einige andere auch – an den Daft Punk der Neuzeit und formt eine angefunkte Disco-Nummer. Emeli Sandé ziert den Gospel-Piano-House "What I did for love". "No money no love" überrascht einerseits mit Tempowechseln und einer Art reggaeskem Neo-Dubstep, allerdings auch mit einem Part, der erahnen lässt, wie Pürierstäbe auf Acid abgehen: Ein Muss für Scooter-Fans.

Tja, in puncto bestes Album hat Guetta natürlich ein bisschen gemogelt. Das mag für den Zeitraum zutreffen, seitdem er regelmäßig in den Verkaufslisten anzufinden ist, aber in seinen French- und Filter-House-Anfängen sind ihm schon etwas bessere gelungen. Niemand hat vom Franzosen erwartet, plötzlich Chanson zu singen. Folglich wird man einen gravierenden Cut so schnell nicht erleben. Guetta rekrutiert seine Gäste eben aus anderen Genres, schielt mehr zu Avicii, dreht an ein paar Stellschrauben in seinem EDM-Sound, hämmert seine Beats weniger zentral in des Hörers Visage – und landet so wohl weitere Nummer-eins-Hits in Serie. Ob man will oder nicht: 2015 gehören die Charts wieder ihm. Weiße Fahnen liegen am Ausgang.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • What I did for love (feat. Emeli Sandé)
  • The whisperer (feat. Sia)

Tracklist

  1. Dangerous (feat. Sam Martin)
  2. What I did for love (feat. Emeli Sandé)
  3. No money no love (feat. Elliphant & Ms. Dynamite)
  4. Lovers on the sun (feat. Sam Martin)
  5. Goodbye friend (feat. The Script)
  6. Lift me up (feat. Nico & Vinz, Ladysmith & Black Mambazo)
  7. Listen (feat. John Legend)
  8. Bang my head (feat. Sia)
  9. Yesterday (feat. Bebe Rexha)
  10. Hey mama (feat. Nicki Minaj & Afrojack)
  11. Sun goes down (feat. Magic! & Sonny Wilson)
  12. S.T.O.P. (feat. Ryan Tedder)
  13. I'll keep loving you (feat. Birdy & James Young)
  14. The whisperer (feat. Sia)

Gesamtspielzeit: 51:31 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Betroffene
2016-07-27 15:01:35 Uhr
vier Meinungen zu "listen"

ist ein echtes Armutszeugnis für ein Musikforum.



Was zum Henker läuft hier falsch????


ein Musikfan
Sabine
2016-06-27 14:37:15 Uhr
10/10

Kacke

Postings: 714

Registriert seit 13.06.2013

2015-01-02 14:05:25 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=-jB2hRjgZhA
Listensepp
2015-01-02 13:42:51 Uhr
Cooler Titel.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-11-25 21:45:20 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
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