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Underworld - A hundred days off

Underworld- A hundred days off

JBO / V2 / Zomba
VÖ: 16.09.2002

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Aus drei mach zwei

Die Könige des salonfähigen Technos melden sich nach einer langen Schaffenspause wieder zurück. Fast drei Jahre ist es her, daß ihr letztes Studioalbum ("Beaucoup fish") erschien, und seit der Veröffentlichung ihrer richtungsweisenden Live-DVD "Everything, everything" (2000) sind auch schon zwei Jahre vergangen. Da inzwischen außerdem der langjährige DJ Darren Emerson die Band auf eigenen Wunsch hin verlassen hat, stellt sich eine alles entscheidende Frage: Was kann man jetzt noch von Underworld erwarten?

Zunächst einmal muß angemerkt werden, daß sich Karl Hyde und Rick Smith nicht nur viel Zeit gelassen, sondern auch intensive Selbstreflektion betrieben haben. Herausgekommen ist dabei ein überraschend ruhiges Album, welches auf den ersten Blick handfeste Club-Stampfer wie "King of snake" oder "Moaner" vermissen läßt. Aber keine Sorge, langweilig sind die Jungs ganz bestimmt nicht geworden. Zwar ist das Album unter dem Strich eher etwas für eine angenehme Chillout-Runde inmitten von Lavalampen, aber hier und da gibt es immer wieder Ausnahmen, die die Ruhe auflockern.

Der Opener "Mo move" leitet "A hundred days off" hervorragend ein und ebnet den Weg für ein minimalistisch, treibendes Album, auf denen die flotteren Tracks "Two months off" (die erste Single-Auskopplung) und "Dinosaur adventure 3D" die klaren Energielieferanten sind. Hier finden sich die Underworld-typischen Dampflokomotiven-Beats wieder, die zusammen mit den psychedelisch verfremdeten Vocals von Karl Hyde zum sofortigen Mitwippen animieren. Im musikalischen Mittelfeld liegen "Sola sistim" und "Ballet lane", die beide mit unergründlich tiefen Baßlinien die Nachbarn in den Wahnsinn treiben werden. Abgerundet wird das Ganze mit ambienten Abschweifungen wie "Trim, twist" oder "Ess gee" (ein baßloser Abstecher in die Welt des Spieluhren-Sounds), zu denen man wunderbar entspannen kann, aber nicht eingeschläfert wird.

Für Fans ist "A hundred days off" sicherlich ein Leckerbissen, gerade weil das typische Underworld-Spektrum um die Nuance Ambient erweitert wird. Der Neueinsteiger wird hier allerdings seine Schwierigkeiten haben. Potentielle Clubhits sind nämlich mittlerweile die Ausnahme. Aber Underworld wären nicht Underworld, wenn sie nicht doch noch ein paar Überraschungen in petto hätten.

(Thomas Breuer)

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Highlights

  • Two months off
  • Sola sistim
  • Dinosaur adventure 3D
  • Ballet lane

Tracklist

  1. MoMove
  2. Two months off
  3. Twist
  4. Sola sistim
  5. Little speaker
  6. Trim
  7. Ess gee
  8. Dinosaur adventure 3D
  9. Ballet lane
  10. Lustin

Gesamtspielzeit: 61:54 min.

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