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Larman Clamor - Beetle crown & steel wand

Larman Clamor- Beetle crown & steel wand

Larman Clamor
VÖ: 29.09.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Deltamann

Der Name klingt nach einer Band, die Songs klingen nach einer Band, aber das Genre ist klassischerweise die Musik von Einzelgängern. Alexander von Wieding ist Larmon Clamor. Und ganz alleine hat der Hamburger sein viertes Album in drei Jahren aufgenommen. Die Sümpfe rund um Hamburg sind zwar nicht so matschig und ausladend wie des Mississippi-Deltas, aber der Schlamm trieft trotzdem aus jedem der Songs, die mittlerweile mehr Blues als alles andere sind, auch wenn von Wieding sich immer noch im Doom und Stoner recht wohl fühlt.

"Beetle crown & steel wand" gibt sich durchgehend noch reduzierter als "Alligator heart". Allein die Anzahl der Spuren scheint sich ab und zu vermehrt zu haben. Für die vielen unterschiedlichen Sounds, die von Wieding aus seinen diversen Gitarren herausholt, muss er eine ganze Batterie an mehr oder weniger funktionstüchtigen Effektgeräten haben. Rauschen und Knattern, Schrammeln und Brutzeln schieben sich in- und übereinander, während eine Halbakustische meist mit perkussivem Anschlag den Takt hält. Dazu gesellen sich rudimentäre Drums, Handclaps und die eine oder andere Blechdose, die wohl gerade herumstand.

Seinen Gesang raunt der Norddeutsche dazu aus der hintersten Ecke des Aufnahmekellers durch mehrere Dünnblechrohre ins Mikrofon. Dieses Grummeln verschwimmt manchmal mit den vibrierenden Slidegitarren, manchmal rückt es weiter in den Vordergrund. Der konsistente Lo-Fi-Sound der Platte wirkt aber nicht nur als Kitt, der die Songs zusammenhält. Er ist auch Ausdruck der bescheidenen Mittel, die Larman Clamor zur Verfügung stehen. Ein Album wie "Beetle crown & steel wand" wird in Louisiana vielleicht alle zwei Tage eingespielt, in der Hansestadt klingt der sumpfige Südstaaten-Blues aber eher exotisch, auch weil von Wieding auf alle hamburgischen Merkmale in seiner Musik verzichtet.

Stattdessen stampfen sich die Songs in den stringenteren Momenten wie "Wilderness, wilderness" im Shuffle-Rhythmus durch die Rock'n'Roll-Wüstenei und in den abseitigeren Momenten mit Mühe durch zwei bis drei von mehreren Soli überlagerte Riffs. Stücke wie "Caravan of ghouls" gehören trotzdem zu den Highlights, denn Larman Clamor beherrscht sowohl den geradlinigen Song als auch die freieren Formen. Da braucht es keine Hamburger Schule.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Wilderness, wilderness
  • Caravan of ghouls
  • Her majesty, the mountain

Tracklist

  1. Beetle crown & steel wand
  2. My lil' ghost
  3. Eggs in the sand
  4. Wilderness, wilderness
  5. We shine alright
  6. Caravan of ghouls
  7. Tangerine nightfall
  8. Alter yer ways
  9. Bleak heart's night waltz
  10. Drone monger
  11. Aurora snarling
  12. Her majesty, the mountain
  13. She was born a sorceress

Gesamtspielzeit: 40:08 min.

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Armin

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2014-11-05 23:38:58 Uhr
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