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Calvin Harris - Motion

Calvin Harris- Motion

Columbia / Sony
VÖ: 31.10.2014

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Club your hands

Ein Calvin-Harris-Album ist kein Album: Wer da einen roten Faden findet, der hat selbst die Kraft der heiligen Handgranate von Antiochia nicht nötig. Schleunigst sollte derjenige zu Indiana Jones aufs Tandem steigen, um die Suche nach dem Heiligen Gral aufzunehmen. Vielmehr könnte das vierte Album des Schotten problemlos als Bravo Hits 131, The Dome 87 oder Megahits 4002 in den Handel gebracht werden. Erstens landet früher oder später ohnehin jede Single des 30-Jährigen auf besagten Compilations und zweitens reiht "Motion" einfach Tracks mit teils namhaften Feature-Gästen aneinander.

Im UK dürfte Harris derzeit der unbestrittene Dance-Papst sein; die drei Vorab-Singles dieser Platte, "Under control", "Summer" und "Blame", landeten dort allesamt auf dem Chart-Thron. Was nicht verwundert, weil er inzwischen seine Popformel gefunden hat. Harris variiert eine Idee und kreiert daraus ein ganzes Album. Effizienz trifft auf Recycling, Copyright auf "copy right". Die meisten seiner Songs beginnen dezent, etwa mit synthetischen Pianolines oder künstlichen, schief hängenden Streichern. Darüber singen John Newman, Theo Hutchcraft von Hurts oder Harris selbst, ehe im Refrain dann die Dancepumpe hymnisch und euphorisch drückt. Das trifft auf etwa 80 Prozent von "Motion" zu.

Und es fällt gar nicht mal so leicht, sich einigen dieser Songs zu entziehen. Wo es bei "Blame" relativ schnell gelingt, die Nummer als zusammengehackten Rohrkrepierer mit unglaublichem Nervpotential abzutun, besitzt "Under control" schon eine gewisse Anziehungskraft und "Summer" eignet sich zweifelsohne zur Cabrio-Fahrt im Autoscooter. Ellie Goulding sieht dann zu, wie in "Outside" eine Violine ein Cello verhaut und beide angesäuselt in einen elektronischen Kompressor torkeln und sich alle zurecht über den daraus resultierenden Hit freuen. Haim schaffen es, eine Gitarre auf "Motion" zu schmuggeln und ihren Sound mit dem von Harris stimmig zu einen.

Wenn Harris von seinem Konzept abkommt, dann auch, um seine Beziehungen zur Clubkultur zu zeigen, zu Happy-Rave und -Hardcore und Handclap-Beats für den Einkaufspreis von 0,4 Cent. Daher "Slow acid", das genau so klingt, wie der Titel es anpreist, daher ein Duett mit Big Sean, weil heutzutage HipHop- und Electro-Floors in den Konsens-Dissen gerne geeint werden und daher schorfes Progressive-Dance-Gepolter in "Burnin", das Scooter-Fans in Ekstase versetzen wird. Achtung: Sie lesen nun eine galante Überleitung. "Ecstasy" mit Hurts endet hingegen nach drei Minuten als wirkungslose Ballade und wenn wir Scooter schon in den Raum werfen, dann den Jumpstyle-Ansatz von "It was you" gleich hinterher. Immerhin passt "Overdrive" auf keine Bravo Hits, The Dome oder Megahits – sondern eher auf eine neue Techno-Club-Compilation. Man muss auch überraschen können.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Outside (feat. Ellie Goulding)
  • Pray to god (feat. Haim)

Tracklist

  1. Faith
  2. Under control (with Alesso feat. Hurts)
  3. Blame (feat. John Newman)
  4. Love now (feat. All About She)
  5. Slow acid
  6. Outside (feat. Ellie Goulding)
  7. It was you (with Firebeatz)
  8. Summer
  9. Overdrive (with Ummet Ozcan)
  10. Ecstasy (feat. Hurts)
  11. Pray to god (feat. Haim)
  12. Open wide (feat. Big Sean)
  13. Together (feat. Gwen Stefani)
  14. Burnin (with R3hab)
  15. Dollar signs (feat. Tinashe)

Gesamtspielzeit: 59:59 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2015-02-11 18:22:56 Uhr
Video mit Haim:
http://www.vevo.com/watch/calvin-harris/Pray-to-God/GB1101401042

Armin

Plattentests.de-Chef

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Registriert seit 08.01.2012

2014-10-28 22:45:49 Uhr
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