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Sheppard - Bombs away

Sheppard- Bombs away

Universal
VÖ: 24.10.2014

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Ende wie Anfang

Seit Jahrzehnten suchen Auswanderer ihr Glück in den unendlichen Weiten Australiens. Nicht alle davon machen das hauptsächlich, um sich in einer VOX-Doku zur Schau stellen zu können. Es gibt genügend Familien aus allen Teilen der Welt, die aus ganz pragmatischen Gründen in Down Under ein neues Leben beginnen wollen, etwa weil es dort Jobs für sie gibt. Was auffällt, ist, dass viele Kinder aus diesen Familien mit ihren Geschwistern in der neuen Heimat Bands gründen. Etwa die gebürtigen Engländer Barry, Robin und Maurice Gibb alias Bee Gees, oder Malcolm und Angus Young, die in Schottland das Licht der Welt erblickten und von Australien aus mit AC/DC die Stadien eroberten. Jetzt also George, Amy und Emma Sheppard. Aufgewachsen in Papua-Neuguinea, was fast noch exotischer klingt als Australien, wanderten sie mit Mama und Papa nach Brisbane aus und tauften die dort gegründete Band der Einfachheit halber auf den Familiennamen.

Der Hit, mit dem Sheppard dieses Jahr in Australien die Charts stürmten und der nun auch in Europa für Furore sorgt, heißt "Geronimo". Und selten war ein Hit logischer als dieser: lässige Schrammelgitarren, zackige Piratenchöre aus dem Lehrbuch von Of Monsters And Men und ein ebenso simpler wie eingängiger Refrain werden hier auf höchst unterhaltsame Art vermengt. Lässt dieser Auftakt noch darauf schließen, dass das Debütalbum "Bombs away" eine Pop-Platte der anderen Art wird, so suchen Sheppard im Anschluss schnell konventionelle Gewässer auf. "Something’s missing" indiepoppt melancholisch vor sich hin, "Let me down easy" und "These people" sind Mitklatsch- und Mitsingnummern der harmlosen Sorte. Selbst wenn Georges Schwester Amy bei "A-Grade playa" das Mikro übernimmt und etwas R'n'B in den Cocktail schüttet, wird es nicht interessanter, beim anschließenden "Smile" sogar richtiggehend schlimm. Der penetrant gut gelaunte Strand-Schunkler ist kaum mehr als Bohlen’sche Ausschussware von der Stange und würde sogar Jack Johnson die Lust aufs Surfen rauben.

Die Mutlosigkeit, die Sheppard hier oder auch bei anderen Songs wie "Lingering" an den Tag legen, ist erstaunlich. Warum sie auf Melodien setzen, die hunderte anderer Bands so ähnlich ausgeführt haben, bleibt rätselhaft. Dabei beweist die Geschwisterband nicht nur bei "Geronimo", dass sie es eigentlich besser könnte, was Arrangements und Überraschungseffekte angeht. Ganz am Ende folgt mit dem unbeirrt galoppierenden Western-Epos "Halfway to hell" ein weiteres Lied, das Lust auf mehr macht und das uninspirierte Material, das "Bombs away" über weitere Strecken dominiert, noch seltsamer erscheinen lässt. Für musikalische Weiterentwicklung ist bei einer so jungen Band wie Sheppard natürlich noch genügend Zeit. Das nächste Ziel sollte nun lauten: Ein Album erschaffen, bei dem auch der Teil zwischen Anfang und Ende interessant klingt.

(Mark Read)

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Highlights

  • Geronimo
  • Halfway to hell

Tracklist

  1. Geronimo
  2. Something's missing
  3. Let me down easy
  4. These people
  5. A-Grade playa
  6. Smile
  7. The best is yet to come
  8. This electric feeling
  9. Find someone
  10. Lingering
  11. Halfway to hell

Gesamtspielzeit: 41:27 min.

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Jennifer

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2014-10-22 21:00:58 Uhr
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