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Seekae - The worry

Seekae- The worry

Future Classic / Rough Trade
VÖ: 12.09.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Rückzug ohne Rückschritt

Austeigen. Zurücktreten. Sich zurückziehen. Übersetzen ließe sich "Back out", der Opener von Seekaes drittem Studioalbum, auf vielerlei Arten. Die Message ist dennoch klar: Die Australier haben genug von ihren vertrackten, rein instrumentalen Beatkonstrukten, wie sie noch auf den beiden Vorgängeralben "The sound of trees falling on people" und "+Dome" exzessiv ausgelebt wurden. Die ersten knapp drei Minuten auf "The worry" dienen nochmal als Reminiszenz an vergangene Tage, in denen verspielte Drum-Arrangements auf dichten Klangteppichen ihr Unwesen trieben. Mit "Another" kommt dann aber die Zäsur. Die experimentierfreudige Soundtüftelei wird zugunsten reduzierterer Klangkompositionen zurückgeschraubt, Alex Cameron greift zum Mikrofon und leiht von nun an jedem weiteren Track seine Stimme.

In Anbetracht des bisherigen Materials ist "The worry" somit zunächst einmal gewöhnungsbedürftig. In "Another" schmiegt sich Camerons Gesang vorerst behutsam an die verträumten Synthesizerpads, gewinnt mit einsetzenden Beat- und Soundelementen jedoch immer mehr an Selbstbewusstsein, nur um schlussendlich mit breiter Brust der Hörerschaft den neuen, poppigeren Sound zu präsentieren. Dieser wird äußerst eingängig serviert auf Tracks wie "Boys" mit seinem warmen Gitarrenspiel und rauchigen Gesangseinlagen oder "The worry", auf dem 80er-Synthesizer den perfekten Soundtrack für die nächtliche Autofahrt liefern. Trotz aller Neuerungen bleibt sich das Trio am Ende trotzdem treu. "Test and recognise" entwickelt dank Post-Dubstep-Beat, anheimelnder Flächen und verschnörkelter Glitch-Sounds jenen hypnotischen Sog, der bereits auf "+Dome" für viel Freude gesorgt hat.

"The worry" steht somit für einen kleinen Paradigmenwechsel, den Seekae in ihrem Sound vollziehen. Die Nervosität, die mit der Komplexität bisheriger Produktionen immer mitschwang, wird nun auf das Nötigste reduziert und durch klarere Strukturen ersetzt, sodass die Stimme den nötigen Raum erhält. Herausgekommen ist eine wohlgefällige Platte, die gerade durch ihren ausgefeilten, elektronischen Unterbau und ihr feines Gespür für behagliche Melodien den Spagat zwischen Pop und Electro gekonnt vollzieht. Ein Rückzug, der jedoch definitiv keinen Rückschritt bedeutet.

(Alexander Klett)

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Highlights

  • Test and recognise
  • Boys
  • The worry

Tracklist

  1. Back out
  2. Another
  3. Hands
  4. Test and recognise
  5. Boys
  6. The worry
  7. Further
  8. Oxen calm
  9. The stars below
  10. Monster
  11. Still moving
  12. Tais
  13. Goals

Gesamtspielzeit: 45:18 min.

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Jennifer

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2014-10-22 21:00:36 Uhr
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