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The Rural Alberta Advantage - Mended with gold

The Rural Alberta Advantage- Mended with gold

Paper Bag / Rough Trade
VÖ: 10.10.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Eile mit Weile

Gut Ding will Weile haben. Manchmal auch Jahre, bis es endlich klick macht und sich ein guter Einfall zu einem runden Ding formt. Wie die Melodie zu "To be scared" auf dem dritten Longplayer von The Rural Alberta Advantage. Die ursprüngliche Idee lag schon seit längerer Zeit in der Schublade, aber Nils Edenloff, Sänger und Gitarrist der Kanadier, wollte partout kein passender Text einfallen. Bis er sich aufgrund kreativer Differenzen von der Großstadt trennte, in einer einsamen Hütte im Wald Zuflucht suchte und sich dort seinen Ängsten vor der Dunkelheit, Axtmördern, Wölfen und Bären stellen musste. Und zack war sie da, die Idee. Und auch wenn "To be scared" nicht zu den besten Momenten auf "Mended with gold" zählt, ist der kreative Prozess doch exemplarisch. So entstand das rumpelnde "On the rocks" beispielsweise auf Tour, wurde wieder und wieder live gespielt und verändert, bis die Band mit der Reaktion des Publikums einverstanden war.

Je länger die Platte dauert, desto besser wird sie. So finden sich die eigentlichen Highlights mit "45/33", "All we've ever known" und "Not love or death" hinten raus. Und es sind, auch exemplarisch, allesamt Uptempo-Songs, die The Rural Alberta Advantage einfach am besten beherrschen. Wenn sich kluge Texte und wunderbare Melodien aus den cleveren, polternden Kompositionen schälen und sich mit jedem Hören eine neue Ebene entfaltet. Und das, obwohl die Kanadier nur zu dritt und somit auch mit einem recht eingeschränkten Instrumentarium arbeiten. Schade, dass "Mended with gold" eben diese Zeit braucht, um in die Gänge zu kommen und Edenloff, Cole und Banlett ihre Stärken erst dann voll ausspielen können.

Problematisch für The Rural Alberta Advantage ist wie bei den Geistesgenossen The Thermals oder auch bei den anders gelagerten Interpol, dass die Band in Sound und Ausdruck im Grunde sehr eingeschränkt ist. Der Ton von "Mended with gold" ähnelt dem der beiden Vorgängeralben "Hometowns" und "Departing" doch sehr und kann daher nicht sonderlich überraschen. "Mended with gold" ist natürlich trotzdem wieder eine gute Platte geworden, da sie das nasal Quäkende von Edenloff wunderbar mit der zuckerweichen Stimme von Amy Cole in Einklang bringt und solch energetische und intensive Songs über Liebe und Verlust, wie sie diese Platte in ihren besten Momenten feiert, selten woanders zu hören sind. Vielleicht sollten sie sich nächstes Mal ein bisschen mehr Zeit lassen. Da ist nämlich noch Luft nach oben.

(Kai Wehmeier)

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Highlights

  • 45/33
  • All we've ever known
  • Not love or death

Tracklist

  1. Our love...
  2. This city
  3. On the rocks
  4. Terrified
  5. Runners in the night
  6. To be scared
  7. 45/33
  8. All we've ever known
  9. The build
  10. Vulcan, AB
  11. Not love or death
  12. ...on the run

Gesamtspielzeit: 38:25 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

BadaBing

Postings: 134

Registriert seit 27.06.2013

2021-05-16 15:03:20 Uhr
Bis vor ein paar Tagen kannte ich nur Hometowns von dieser Band. Jetzt habe ich auch u.a. In Mended with gold reingehört und bin ziemlich begeistert. Gerade On the Rocks und 45/33 stechen positiv hervor.

Die 6/10 finde ich auch etwas niedrig angesetzt.

Hollowman

Postings: 202

Registriert seit 14.06.2013

2015-11-12 14:22:37 Uhr
Stimme zu, absolut unterbewertet. Ich höre die Platte auch nach einem Jahr noch sehr gerne und bin mittlerweile bei einer 8,5. Für mich inzwischen sogar ihr ausgeglichenstes und bestes Album, noch vor Hometowns.

Cosmig Egg

Postings: 766

Registriert seit 13.06.2013

2015-08-11 13:19:29 Uhr
6/10 ist ein witz
nix weiter
einfach nur ein witz
das album kratzt, wie der vorgänger auch, an der 9/10

Cosmig Egg

Postings: 766

Registriert seit 13.06.2013

2015-08-10 21:40:03 Uhr
Unterbewertet....absolut unterbewertet.

saihttam

Postings: 2359

Registriert seit 15.06.2013

2014-12-03 01:41:26 Uhr
Ich will mir die am Freitag auch mal live geben. Haben ja schließlich schon den ein oder anderen schönen Song auf Lager.
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