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Audrey Horne - Pure heavy

Audrey Horne- Pure heavy

Napalm / Universal
VÖ: 26.09.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

The boys are back in town

Da haben Audrey Horne ja wohl mal alles richtig gemacht. Denn mit ihren letzten Alben, insbesondere "Audrey Horne" von 2010 und dem letztjährigen "Youngblood" konnten die fünf Herren aus Bergen überdeutlich zeigen, dass dem Classic Rock im Stile der Siebziger nicht nur in Schweden, sondern auch in Norwegen sehr eindrucksvoll gehuldigt wird. Der Lohn dafür: erstmaliger Chart-Einstieg in Deutschland und die höchste Platzierung der Karriere in den heimischen Ranglisten. Und genau das ist der Moment, an dem zahlreiche Bands vor einem klassischen Dilemma stehen: Soll die Kuh erst einmal kräftig gemolken werden, sprich das Erfolgsrezept beibehalten werden? Oder lieber doch trotz des per se rückwärts gewandten Genres eine dezente künstlerische Entwicklung erfolgen?

Glücklicherweise fiel die Entscheidung auf letztere Option. Denn schnell wird klar, dass "Pure heavy" natürlich nach wie vor exquisiter Classic Rock ist. Das heißt, wenn der erste Überraschungsmoment vorbei ist. Denn "Wolf in my heart" glänzt mit einem Auftakt, der Pete Townsend die Halsschlagader schwellen lassen dürfte. Doch die The-Who-Hommage überzeugt sowohl beim breitbeinigen Refrain als auch im Gitarrensolo, wenn Thomas Tofthagen und Arve Isdal das erste Mal ihre Instrumente zu einem wunderbaren Zwiegesang verheiraten. Und das folgende "Holy roller" ist in der Tat wie eine Achterbahn – treibend zu Beginn, erholendes Break im Mittelteil, danach ein Solo, das selige Erinnerungen an entrückt gniedelnde Guitar Heroes auslöst.

Und plötzlich sind wir mitten in Irland. Nun ist allgemein bekannt, dass vor allem Frontmann Torkjell "Toschie" Rød ein glühender Anhänger der legendären Thin Lizzy ist. Aber eine derart konsequente Huldigung der Dubliner hart am Rand der Kopie wie bei "Out of the city" ist dann schon eher rar gesät. Es wird vermutlich nicht wenige Hörer geben, die sich zunächst wundern, dass das Intro nicht von John Sykes und Scott Gorham, sondern tatsächlich von den Bergenern stammt. Und ja, man ist versucht, sich die magische Stimme Phil Lynotts am Mikrophon vorzustellen. Ob man sich allerdings ein Bild zum Raucherhusten eingangs des glamrockigen "Tales from the crypt" vorstellen mag, sei dahingestellt – was jedoch die Qualität des Songs in keiner Weise schmälern soll, zeigt er doch erneut, dass die Norweger ihren Radius zum Sammeln von Inspirationen deutlich erweitert haben.

Dennoch wird vereinzelt deutlich, dass die Norweger punktuell ein wenig auf der Suche sind, was vor allem an manchen etwas überzogen hooklastigen Refrains liegt. So wirkt der Boogie-Rock von "Gravity" nicht ganz konsequent zu Ende gedacht, so dürfte das abschließende "Boy wonder" für so manchen Geschmack etwas zu tief in die Kiste mit den Aaaahs und Oooohs gegriffen haben. Letztlich zeigt dies jedoch nur, dass Audrey Horne sich eben nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern ganz im Gegenteil die Herausforderung suchen. Denn in Summe zählt letztlich nur, dass "Pure heavy" nicht nur für die heutige Zeit recht kurz, sondern auch überaus kurzweilig geraten ist. Auch wenn der Eklektizismus bisweilen grenzwertig zu werden droht, ist "Pure heavy" am Ende gespickt mit Ohrwürmern, großartigen Melodien und feiner Gitarrenarbeit. Und was die Liebe zu Thin Lizzy angeht, muss sich deren offizielle Nachfolgeband Black Star Riders verdammt anstrengen, um den Geist der Rocklegende nicht an eine kleine Band aus Norwegen zu verlieren.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Out of the city
  • Tales from the crypt
  • Waiting for the night

Tracklist

  1. Wolf in my heart
  2. Holy roller
  3. Out of the city
  4. Volcano girl
  5. Tales from the crypt
  6. Diamond
  7. Into the wild
  8. Gravity
  9. High and dry
  10. Waiting for the night
  11. Boy wonder

Gesamtspielzeit: 42:23 min.

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The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33493

Registriert seit 07.06.2013

2015-01-26 20:08:06 Uhr
Fand den Bandnamen geil. Mal reingehört. Nix für mich. Zu statisch und zu cheesy in den Refrains. Am besten sind sie noch, wenn sie Faith No More nachmachen. :)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27522

Registriert seit 08.01.2012

2014-10-06 21:33:54 Uhr
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