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Ella Henderson - Chapter one

Ella Henderson- Chapter one

Syco / Sony
VÖ: 10.10.2014

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ella, elle l'a

Ella Henderson, 18 Jahre, X-Factor UK, 6. Platz, trotzdem Plattendeal, Debütalbum. Die Kurzfakten lassen darauf schließen, dass "Chapter one" einmal mehr ein Popalbum ist, wie es sie schon unzählige gibt und wie es am Ende jeder weiteren Ausgabe eines medial befeuerten Contests steht. Dann kommt Plattentests.de, schreibt eine Rezension darüber und steht schließlich im Ruf, keinen Pop zu mögen und konventionellen gar durchweg niederzuschreiben. Das stimmt so nicht. Allerdings sind leider viele Songs im Popkosmos einfach unfassbar austauschbar, weil die ewig gleichen Songwriter ihre Schublade öffnen und es allzu oft herzlich wurst ist, wer da die Leadstimme innehat.

Ryan Tedder, Al Shux, Babyface, Salaam Remi und Claude Kelly sind dann auch hier wieder als Co-Autoren aktiv – dafür aber ist "Chapter one" überraschend unmodern modern. Keine Stolper-Beats, keine Neo-Dubstep-Spielereien, Eurodance ist ausgesperrt und Henderson sieht sich selten einem Duell mit Synthies gegenüber. Schließlich wurde Rücksicht darauf genommen, dass die 18-Jährige schon seit einigen Jahren Klavier spielt. Mal abgesehen vom dick auftragenden "All again", das weder auf Streicher noch auf dann wichtige Vokabeln wie "fly" verzichtet, sind die Pianoballaden gelungen. "Lay down" zum Beispiel und vor allen Dingen "Missed" und "Yours", das vom selbst hochgehandelten Josh Record mitgeschrieben wurde: "And I would fight my strength to untape my mouth when I used to be afraid of the words."

Das Fundament internationalen Augenmerks bildet aber "Ghost". Die Single hantiert mit Gospel, bricht Funk-Licks ab und lässt den Beat als Animateur am Bühnenrand auf und ab laufen – unverkennbar, dass es Tedder war, der diesem Stück seinen Stempel aufgedrückt hat. "Glow" soll es ihr gleichtun, oder vielmehr "Glooooooooooooooooooh", womit auch schon viel über die Ausrichtung des Songs gesagt wäre. Der trotzdem nicht verkehrt ist, sogar anbetungswürdig, vergleicht man ihn mit "Pieces", diesem schlimmen Gegurke über die "I love you days" und somit dem zweifelsfreien Tiefpunkt der Platte. "Empire" setzt die Bausteine für eine Power-Ballade zusammen. Könnte funktionieren, könnte aber nach mehrmaligem Hören ebenso nerven wie Egal-was von Leona Lewis.

"Mirror man" schaufelt als weitere Bestätigung für zwar zahlreiche, aber nur selten treffende Adele-Vergleiche neben den Piano-Titeln Sixties-Soul ins Album. "Hard work" bleibt im gleichen Jahrzehnt bei Girl-Group-Balladen und "The first time" sucht die fluffige Mitte zwischen Katy Perry und Taylor Swift. Klingt besser als das Synth-Geschmiere von "Rockets" und "Give your heart away", in dem Henderson sich zwar stimmlich akrobatisch verrenkt, das allerdings über einem schon hundertfach veröffentlichten Soundgerüst erledigt. Davon bitte in Kapitel zwei gar nichts mehr. Sonst muss Plattentests.de wieder schreiben, wie austauschbar das ist.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Ghost
  • Yours
  • Missed

Tracklist

  1. Ghost
  2. Empire
  3. Glow
  4. Yours
  5. Mirror man
  6. Hard work
  7. Pieces
  8. The first time
  9. All again
  10. Give your heart away
  11. Rockets
  12. Lay down
  13. Missed

Gesamtspielzeit: 48:40 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

blindluck

Postings: 2

Registriert seit 13.06.2013

2014-10-03 17:00:49 Uhr
Bisschen durchgezappt. Ghost ist ein wirklich toller Popsong, aber leider auch der einzig wirklich gute auf dem Album. Die 3-4 anderen flotten Nummer gehen OK, aber alles andere ist nur einfach billigster und langweiligster Balladenkitsch. Schöne Stimme hat sie aber.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2014-10-01 21:08:03 Uhr
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