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Foxygen - ...and star power

Foxygen- ...and star power

Jagjaguwar / Cargo
VÖ: 10.10.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Willkommen an Bord

Sind die Türen zu? Haben sich alle auf ihre Plätze gesetzt? Angeschnallt? Kühle Getränke gibt es gleich, womöglich auch ein paar Erdnüsse. Star Power Airlines begrüßt ihre Gäste herzlich, willkommen an Bord, offene Fragen werden bald geklärt. Die beiden Kapitäne Sam France und Jonathan Rado wissen genau, was sie tun, mit ihrer alten Foxygen-Maschine "We are the 21st century ambassadors of peace & magic" sind schließlich auch alle heil in den 60ern gelandet und irgendwann wieder in der Gegenwart angelangt. Mit dem neuen Modell "...and star power" geht es auch in die Vergangenheit, allerdings in eine viel weiter entfernte, quasi auf einem anderen Stern. Sie sind verwirrt? Dann sind Sie hier genau richtig.

"...and star power", Foxygens dritter Streich, ist überhaupt so viel mehr, als es anfangs zu sein scheint. Laut France und Rado handelt es sich hierbei um nicht weniger als eine Punkband, in der auch Sie mitspielen können. Und eine Radiostation mit der kryptischen Tagline "...that you can hear only if you believe." Eines ist es jedenfalls nicht: Einfach. "...and star power" bedeutet auch für seine Gäste ein Stück weit Arbeit, die knapp 82-minütige Reise auf dieser Doppel-CD ist stellenweise anstrengend und holprig, aber nicht minder faszinierend. Die ersten Meter in folk-poppige Landschaften mit "How can you really" und dem malerischen "Coulda been my love", die beide an frühere Kreuzfahrten mit Todd Rundgren circa "Something/Anything?" erinnern, meistert man noch ohne Probleme. Der von I bis IV durchnummerierte "Star power"-Abschnitt jedoch hat es schon in sich: Von der durchaus klangvollen Intro-"Overture" geht es über die paranoide "Star power nite" und den The-Velvet-Underground-Gedächtniskreisel "What are we good for" hin zu "Ooh ooh" und damit in fast schon albtraumartige Traumsequenzen.

Dass diese Reise zu einem anderen Stern – oder vielen anderen Sternen, wer weiß das schon genau? – nicht ganz ohne die Hilfe von sinneserweiternden Substanzen auskommt, sollte Ihnen im Vorfeld bereits klar sein. Die komplett auf links gedrehten "Cosmic vibrations" lassen sich entspannt genießen, fast schon im Zeitlupenmodus, mit Lavalampenbeleuchtung und Rauchschwaden an der Decke, während die lustigen Pillen auf "Wally's farm" fast schon zu bunt waren, um noch als Smarties durchzugehen. Aber keine Sorge, für eine kleine Atempause stehen im "Mattress warehouse" ein paar Betten bereit, und der tiefe Bass sorgt für massageartige Rhythmen im ganzen Körper. Sollte das immer noch nicht reichen, können "You & I" ja ein bisschen kuscheln, bis sich das Herz wieder beruhigt hat.

Die Reise ist jedoch längst nicht vorbei, dafür sorgen Foxygen und "...and star power" nach dem Umstieg in "Cold winter / Freedom". Achtung: Hier leben viele wilde Tiere, die auf Krawall aus und generell nicht ganz dicht sind. Widerstand ist zwecklos, auch von der "Brooklyn police station" ist keine Hilfe zu erwarten: Da sind schon wieder diese Rauchschwaden überall, und ist man einmal um das Gebäude rumgelaufen, haben sich alle Polizisten nackig ausgezogen und tanzen durch die Gegend. "Everyone needs love", das ist eben so, das erkennt auch das Schild an der nächsten Ausfahrt genau richtig, France und Rado brauchen halt auch ein wenig Romantik, die Stewardessen haben sich längst an die Flugbegleiter rangeschmissen. Da spüren auch Kapitäne den Blues, "The game" um die Liebe ist aber noch nicht ganz verloren, auch wenn sie hier ungleich melancholischer klingen. Haltet durch, Ihr alle! "Hang" führt uns doch endlich ans Ziel, die Reise ist vorbei, die Verbindung zwischen dem Alten und dem Neuen ist eindeutig da, "We are the 21st century ambassadors of peace & magic"", das sind wir wirklich, "...and star power" sowieso. Was für eine Reise, vielen Dank für Ihr Vertrauen. Und jetzt verlassen Sie bitte umgehend das Raumschiff.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • How can you really
  • Coulda been my love
  • Star power III: What are we good for
  • Mattress warehouse
  • Brooklyn police station
  • The game
  • Hang

Tracklist

  • CD 1
    1. Star power airlines
    2. How can you really
    3. Coulda been my love
    4. Cosmic vibrations
    5. You & I
    6. Star power I: Overture
    7. Star power II: Star power nite
    8. Star power III: What are we good for
    9. Star power IV: Ooh ooh
    10. I don't have anything / The gate
    11. Mattress warehouse
    12. 666
    13. Flowers
    14. Wally's farm
    15. Cannibal holocaust
    16. Hot summer
  • CD 2
    1. Cold winter / Freedom
    2. Can't contextualize my mind
    3. Brooklyn police station
    4. The game
    5. Freedom II
    6. Talk
    7. Everyone needs love
    8. Hang

Gesamtspielzeit: 81:50 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 29785

Registriert seit 07.06.2013

2021-02-24 11:03:52 Uhr
Mal wieder eingelegt. Der Vorgänger war ja echt klasse.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4669

Registriert seit 14.05.2013

2016-06-09 13:32:22 Uhr
Ich mags immer noch.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 29785

Registriert seit 07.06.2013

2016-06-09 12:48:16 Uhr
Mag das jemand? Scheint ja wirklich abzuschmieren im Vergleich zum Vorgänger.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 29785

Registriert seit 07.06.2013

2014-10-14 11:07:30 Uhr
Hmm. Finds bis jetzt auch sehr durchwachsen.

Gordon Fraser

Postings: 2361

Registriert seit 14.06.2013

2014-10-14 08:27:34 Uhr
Klar ist da Ausschuss dabei, aber für einen 80-Minüter geht das ganz gut herum. Da kenne ich anstrengendere 50-Minuten-Alben. Man pickt sich halt die Perlen raus, dann passt das schon.
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