Esben And The Witch - A new nature

Nostromo / Rough Trade
VÖ: 19.09.2014
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Zeiten des Aufruhrs
Das dritte Album in drei Jahren. Acht Songs in gut 56 Minuten. Drei Musiker, die sich von einem Produzenten lenken lassen. Das britische Trio Esben And The Witch war nie einfach nur irgendeine x-beliebige Alternative-Rock-Band mit Hang zum Gotischen, Postrockigen, Noisigen. Bei Rachel Davies und ihren beiden männlichen Kollegen wusste man nie ganz, was zu erwarten war, weder auf ihrem Debüt "Violet cries" noch auf dem 2013er Nachfolger "Wash the sins not only the face" – und auch "A new nature" vermag zu überraschen. Gemeinsam mit Steve Albini schufen Esben And The Witch nach dem Weggang von Matador und der Gründung ihres eigenen Labels mit dem klangvollen Namen Nostromo Records nicht nur ihr sperrigstes, lautestes und aufrührendstes Album, sondern auch ihr bisher bestes.
Auf Schnörkeleien oder anderweitige Experimente verzichtet das Trio dabei quasi komplett. Bei den Aufnahmen in Albinis Electrical Audio Studio in Chicago habe man verstärkt versucht, eine dichte Live-Atmosphäre zu schaffen, was man bereits "Press heavenwards!", dem zehnminütigen Monstrum von einem Opener, deutlich anhört. Wie ein architektonischer Koloss baut sich hier Soundschicht um Soundschicht auf, während irgendwann Davies' sinnlich-zerbrechlicher Gesang einsetzt. Nicht weniger gewaltig kommt der hochdramatische 14-Minüter "The jungle" daher, der zunächst zwar noch stoisch eine Mauer aufzieht, welche jedoch nach und nach eingerissen und schließlich in den tosenden letzten beiden Minuten vollständig pulverisiert wird.
Ein besonderes Highlight ist die erste Single "Blood teachings" – mehr denn je klingt Davies' Stimme hier nach einer jungen PJ Harvey mit der speziellen Mischung aus Aufmüpfigkeit und Zartheit, und noch mehr als auf den anderen Stücken von "A new nature" bekommt man als Hörer hier das Gefühl, direkt im Studio dabei zu sein. Die erste Hälfte des Songs baut eine beinahe bedrückende Intensität auf, die plötzlich zu bersten droht und schließlich mit lauten, verzerrten Gitarren explodiert.
Zu "Dig your fingers in" glaubt man sich noch ausruhen zu können, wenn das semi-akustische Intro einsetzt, aber auch hier walzen Esben And The Witch mit spürbarem Genuss alles nieder, was sie sich vorher aufgebaut haben. Nur "Bathed in light", der Abschluss dieses etwas anderen Albums, bietet letzten Endes doch noch zwei Minuten der Ruhe und des Friedens. Die Ruhe nach dem Sturm? Möglich. Im Falle von Esben And The Witch könnte es aber auch die Ruhe vor dem nächsten sein.
Highlights
- Press heavenwards!
- Dig your fingers in
- Blood teachings
Tracklist
- Press heavenwards!
- Dig your fingers in
- No dog
- The jungle
- Those dreadful hammers
- Wooden star
- Blood teachings
- Bathed in light
Gesamtspielzeit: 56:06 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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The MACHINA of God User und Moderator Postings: 34186 Registriert seit 07.06.2013 |
2014-09-18 18:42:02 Uhr
An was es mich im übrigen am meisten erinnert (abgesehen von PJ Harvery natürlich): Savages. Leider gar nicht in den Referenzen. |
Frank Shankly Postings: 374 Registriert seit 26.10.2013 |
2014-09-18 12:15:58 Uhr
Der Opener is ganz Klasse, 'No Dog' is auch ein Highlight, das entwickelt sich super, dieser agressive Ausklang hallt ewig nach.Nach wie vor kann ich dem Mittelteil relativ wenig abgewinnen, hinten raus wird es wieder besser. Kommt bei mir (noch) nicht an den Vorgängern (v.a. Wash the Sins) noch nicht vorbei. Aber vlt muss man den Neuling ma live gehört haben, paar Songs sind live bestimmt ganz nett |
Watchful_Eye User Postings: 2940 Registriert seit 13.06.2013 |
2014-09-18 00:10:24 Uhr
Ich kannte bisher noch nichts von denen, aber der Opener ist richtig, richtig gut. |
Leatherface Postings: 1652 Registriert seit 13.06.2013 |
2014-09-17 23:51:37 Uhr
Was ich bisher gehört habe, ist gut. Interessante Weiterentwicklung auch. |
Desare Nezitic Postings: 5406 Registriert seit 13.06.2013 |
2014-09-17 23:45:59 Uhr
AdW! Habe noch immer nicht reingehört und die Erwartungen steigen weiter. |
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Referenzen
Birds Of Passage; PJ Harvey; 2:54; The Sisters Of Mercy; Papercranes; Zola Jesus; Soap&Skin; Burzum; The Cure; Anna Von Hausswolff; Hexvessel; Gazelle Twin; Ash Borer; Kate Bush; Tori Amos; Bat For Lashes; Fever Ray; Xiu Xiu; Sonic Youth; Wolves In The Throne Room; Patti Smith; Savages; Siouxsie & The Banshees; The Mission; Sleater-Kinney; The Jesus And Mary Chain; Earth; Swans; Godspeed You! Black Emperor; Slint; Ides Of Gemini; Nick Cave; Joy Divison; Interpol; Editors
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