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Lasse Matthiessen - Wildfires

Lasse Matthiessen- Wildfires

TVnoir / Believe Digital
VÖ: 12.09.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Optimistische Melancholie

"Wildfires" klingt wie der gute Winter, wie Kekse zum Frühstück und optimistische Melancholie. Hier versammeln sich verträumte Melodien, trunkener Indie-Rock, zurückhaltende Folk-Klänge und ehrliche Intimität eines Singer-Songwriters. Mit dem mittlerweile vierten Album des dänischen Musikers, erweitert Lasse Matthiessen die ausgetretenen Pfade. Die Wege und Äste, die auf seinen Vorgänger-Platten noch fest im Folk-Minimalismus eines Leonard Cohen oder Bon Iver wurzelten, werden mit "Wildfires" zu eigenständigen Werken.

Mit den ersten Tönen der Platte hört man noch die brüchigen, behutsamen Relikte für die heiß geliebte Emma. In seiner hohen Stimmlage trauert Matthiessen der alten Liebe noch nach. Doch auch beim ersten Song "Broken" hört man den Optimismus, der hinter dem Straßenschild in die neue Richtung winkt. Gewaltige Gitarren bäumen sich auf und verjagen die bittersüße Melancholie, die sich dennoch durch alle zwölf Tracks schleicht. Ein stetiger Wechsel zwischen Untergang und Hoffnung. Und das macht den Charme dieser Platte aus: Vielschichtigkeit, ohne eindeutige Zuweisung und treffsichere Zitate. Dabei setzt der dänische Folk-Rocker seine Stimme als eigenes und imposantes Instrument ein. Es klingt, als würde er sein Organ schon ein Leben lang für diese Augenblicke trainieren. So wirkt er in einem Moment von "Fallen" noch schlaftrunken, stellt sich dann aber im Schlusslied "Climb to bed" als zehnköpfiger Chor auf, der sich in sphärischen Welten verläuft.

Auf der ersten Single der Platte, "Seven ravens", vereinen sich wie Puzzlestücke Erinnerungen an Johnny Cash und seine Ausflüge zum Alternative Country mit Bildern, inspiriert von Ennio Morricone und seinen düsteren, gefährlichen Soundtracks und genug psychedelischen Momenten, die Bezüge zu Gitarrensoli aus den 1970er Rock-Jahren aufweisen. Darüber schwebt die gewaltige Stimme Matthiessens, die predigt und haucht, klagt und schreit, um das bevorstehende Unheil zu verjagen und gleichzeitig seine katastrophale Schönheit zu preisen. Dieses Wechselspiel der Kontroversen und Gegensätze zieht sich durch die Texte, Stimmungen, Melodien und Stimmlagen Matthiessens auf "Wildfires". Ein gelungenes Werk mit reizender und optimistischer Melancholie.

(Natalie Cada)

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Highlights

  • Broken
  • Seven ravens

Tracklist

  1. Broken
  2. Falling
  3. Of silver and gold
  4. Reverend
  5. Here with me tonight
  6. It hasn't healed
  7. Seven ravens
  8. I saw her face
  9. Wildfires
  10. Pulling away
  11. Wintergut
  12. Climb to bed

Gesamtspielzeit: 50:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

MM13

Postings: 2354

Registriert seit 13.06.2013

2014-09-19 19:47:33 Uhr
das gerade so verhasste i-tunes könnte ich dir anbieten 9,99€.
gerade mal reingehört,gar nicht schlecht.
Steff
2014-09-19 18:56:03 Uhr
Sehr nette Neuentdeckung ... viel Nick Cave auch. Etwas schwer die Scheibe zu bekommen ... nur in Sonderedition für 20 Euro oder weiß jemand mehr?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2014-09-17 23:53:41 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
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