Allah-Las - Worship the sun

Innovative Leisure / Rough Trade
VÖ: 19.09.2014
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Vom Sonnenbrand gezeichnet
Die vier Wüstenrocker von Allah-Las hatten ihre streberhafte Könnerschaft bereits im Jahre 2012 mit ihrem grandiosen und selbstbetitelten Debütalbum angedeutet. Die Gitarren klangen wie ein schlechter Acid-Trip und die Songs waren so verstrahlt wie Johnny Depp in "Fear and loathing in Las Vegas". Dieser fiebrige Mix aus Velvet Underground und Byrds war hochgradig suchterregend. Mit ihrem zweiten Album beweist die Band aus Los Angeles nun, dass dies kein Zufallstreffer war. Auch auf "Worship the sun" wird wieder ordentlich halluziniert und getorkelt, musikalischen Vorbildern gehuldigt und mit Wonne in den Wüstensand gerotzt.
Allah-Las klingen gleichermaßen rückwärtsgewandt wie futuristisch. Der Sound erinnert an die Kinks, wie auch an die Dandy Warhols und an The Brian Jonestown Massacre. Zweckentfremdete Beach-Boys-Melodien werden hier unter flirrenden und unberechenbaren Gitarrenriffs begraben, woraus mal irres Dröhnen, mal bitter-süßer Wüstenrock entsteht. "Worship the sun" ist keine drei Minuten alt, da ist man sich bereits sicher, dass psychedelischer Sixties-Rock schon lange nicht mehr so frisch geklungen hat.
Los geht das mit dem stolpernden Summer-of-love-Hit "De vida voz", zu dem die vier Männer ins Mikrofon nölen und eine beißende Hookline über dramatisch eiernde Gitarren legen. Die ersten Minuten dieses Albums sind schon so sehr vom Sonnenbrand gezeichnet, dass man aus dieser Angelegenheit schon gar nicht mehr heil herauskommen kann. Die Songs heißen hier "Ferus gallery", "Buffalo nickel" oder "Yemeni jade" und haben meistens nicht mehr als zwei Minuten, bevor sie in ihrer eigenen Hitze verglühen.
Das Quartett ist sich nicht zu schade, auch ein paar Country-Sounds in ihren abgehangenen Surf-Rock zu implementieren. Im freundlichen "Better than mine" gibt's eine Slide-Gitarre obendrauf und die nächste Hookline, die man tagelang mit sich herumträgt. Auf ihrem zweiten Album bringen Allah-Las in knapp 40 Minuten 14 sonnenbebrillte Songs unter, die wie rauschendes Blut in den Ohren klingen. "Das ist reinster Zündstoff", hätte William Miller dazu in "Almost famous" gesagt. Von dem Stoff kommt man jedenfalls tagelang nicht runter.
Highlights
- De vida voz
- Jemeni jade
- Better than mine
Tracklist
- De vida voz
- Had it all
- Artifact
- Ferus gallery
- Recurring
- Nothing to hide
- Buffalo nickel
- Follow you down
- 501-415
- Yemeni jade
- Worship the sun
- Better than mine
- No werewolf
- Every girl
Gesamtspielzeit: 40:19 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Herr Postings: 2787 Registriert seit 17.08.2013 |
2014-09-18 22:59:10 Uhr
Klingt eigentlich genauso wie das Debüt. So was ist heutzutage das Problem.Trotzdem garantiert ein Wachser (oder wie übersetzt man "Grower"?) |
Demon Cleaner User und Moderator Postings: 5646 Registriert seit 15.05.2013 |
2014-09-18 08:57:21 Uhr
Klingt aufs erste Hören sehr hübsch. Mal weiter dran bleiben. |
Gordon Fraser Postings: 2777 Registriert seit 14.06.2013 |
2014-09-18 08:22:10 Uhr
Rezi macht auch jeden Fall Lust auf's Reinhören. Fand das Debüt nicht ganz so überragend wie der Rezensent, trotzdem bin ich gespannt. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28474 Registriert seit 08.01.2012 |
2014-09-17 23:52:28 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen? |
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Referenzen
The Brian Jonestown Massacre; The Black Angels; The Dandy Warhols; Dead Meadow; Black Mountain; Comets On Fire; Brightblack Morning Light; Pink Mountaintops; The Warlocks; Modey Lemon; The Gris Gris; Greg Ashley; The Velvet Underground; 13th Floor Elevators; The Kills; Black Rebel Motorcycle Club; The Jesus And Mary Chain; The Kinks; Love; The Byrds; The Rolling Stones; The Beach Boys; The Beatles; Spiritualized; Spacemen 3; Lush; Chapterhouse; Swervedriver; Ride; Archie Bronson Outfit; The Duke Spirit; The Stooges
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