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Dry The River - Alarms in the heart

Dry The River- Alarms in the heart

Transgressive / [PIAS] Cooperative / Rough Trade
VÖ: 22.08.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Reine Typsache

Herzlich willkommen zu einer neuen Rezensions-Einleitung auf Plattentests.de! Thema heute: Musikhören. Was? Nee. Es geht nicht um das "Was". Eher um das "Wie". Es gibt ja bekanntlich unterschiedliche "Exemplare" des Musik-Konsumenten. Zum Beispiel den Gleichgültigen, bei dem das Radio den ganzen Tag bloß nebenher dudelt. Einige kennen sicher auch den Entspannungs-Typen, der zur abendlichen Buch- und Couch-Session gerne mal eine ruhige Platte auflegt. Natürlich nicht zu vernachlässigen: der fanatische Vielhörer, der sich nach dem Plattentests.de-Update wild entschlossen durch die neuesten Alben streamt und mit dem intensiven Hören dennoch kaum hinterher kommt. Da wäre aber auch der hippe, unantastbare Musik-Freak, der das laufende Jahr im August schon abhakt, weil er die meisten noch erscheinenden Platten schon kennt, und sich daher lieber schon mal der "BBC The Sound Of 2015"-Liste widmet.

Auf jener Lobhudelei-Liste tauchte im Herbst 2011 auch eine Kapelle namens Dry The River auf – und das zurecht. Nein, ihr durchweg tolles Debut "Shallow bed" verhalf ihnen sicherlich nicht zu Ruhm, Frauen und Luxus-Yacht in Nizza – aber immerhin stieß es auf die echte Liebe zahlreicher Ohren, bei denen sich die gesten- aber auch facettenreichen Folkrock-Hymnen in der Gehörmuschel festbissen. Und ähnlich klammheimlich, wie der Erstling damals trotz etlicher Listenfeatures bei vielen aufschlug, hat der Vierer aus London nun sein zweites Album "Alarms in the heart" veröffentlicht. Das Songschreiben haben Dry The River natürlich nicht verlernt, wie der schöne Titeltrack inklusive dezenter Schluss-Bläser oder auch das hymnische "Hidden hand" beweisen. Auch schafft die Band es immer wieder, diese unverkennbare Wärme aufzubauen, die, garniert mit Peter Liddles unverkennbarer Stimme, schon das Klangbild ihres Erstlings so vereinnahmend wirken ließ. Dies gelingt auch ohne Keyboarder Will Harvey, der die Band Anfang des Jahres verließ. An einigen Stücken wurde daher etwas länger gefeilt.

Das flotte, vorab ausgekoppelte "Everlasting light" trabt ein wenig im Arcade-Fire-Galopp, aber vielleicht auch nur, um von dem Paukenschlag-Finale des ebenfalls guten "Rollerskate" nicht allzu sehr bedrängt zu werden. Was "Alarms in the heart" bei aller Souveränität allerdings schon ein wenig fehlt, sind die Überraschungen innerhalb der Songs: Die plötzlichen Haken, die unverhofft genialen Wendungen, die post-rockenden, mit Gitarren-Gewitter verzierten Ausbrüche, die "Shallow bed", gemeinsam mit den umarmenden Melodien, so unverzichtbar machten. Deutlich wird das etwa bei "Med school" oder "Roman candle", denen es trotz guten Ansätzen an Strahlkraft mangelt. Ebenso wie "Hope diamond", das letztendlich nur vortäuscht, ein elegischer Elfminüter zu sein, aber eher den kaum spannenderen Hidden-Track ankündigt. Klar, man sollte nicht immer vergleichen. Von einem Nachschlag aber hat man sich bei dieser Band schon ein wenig mehr versprochen. "Alarms in the heart" ist dennoch eine harmonisch-folkige Angelegenheit für kühle, frühherbstliche Abende geworden. Der Entspannungs-Typ greift zu. Der fanatische Vielhörer behält Dry The River natürlich weiterhin in Ohr und Auge.

(Eric Meyer)

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Highlights

  • Alarms in the heart
  • Rollerskate
  • Everlasting light

Tracklist

  1. Alarms in the heart
  2. Hidden hand
  3. Roman candle
  4. Med school
  5. It was love that laid us low
  6. Gethsemane
  7. Rollerskate
  8. Everlasting light
  9. Vessel
  10. Hope diamond

Gesamtspielzeit: 42:55 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Editor
2018-06-11 08:52:24 Uhr
Bei dem Album brauchte ich fast 4 Jahre.
Die ersten Versuche schwankten zwischen 4-6/10.

Und dieses Jahr holt es mich ab.
8/10. Mindestens.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2015-11-12 15:58:20 Uhr
Die letzte Platte war auch zu belanglos. Schade trotzdem.

seno

Postings: 3549

Registriert seit 10.06.2013

2015-11-12 13:48:41 Uhr
Hmm, ging ja nicht lange. Schade.
Stelle aber auch gerade fest, dass vom letzten Album tatsächlich nicht viel hängen geblieben ist.
Das Debut ist aber nach wie vor spitze.

Stephan

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 991

Registriert seit 11.06.2013

2015-11-12 13:44:31 Uhr
Band löst sich auf.

"Sons & Daughters of the River,

We've had an incredible seven years, but we've decided it's time to move on to new endeavours.

This message is a thank you, really - your figurative and literal support has single-handedly kept us going, through rough economic times, label and lineup changes. Although the music industry is changing the underlying transaction is always the same - when you buy records, tickets and t-shirts you keep the bands you love afloat, and we're grateful beyond words that you've carried us through more than 500 shows in 50 countries.

Today we release a parting gift in the form of an EP 'Hooves of Doubt', a collection of songs recorded at the same time as Alarms in the Heart. You can listen / buy / stream that below. Thanks to Huw Stephens for playing the title track on his show last night.

Listen: https://soundcloud.com/tran…/…/dry-the-river-hooves-of-doubt
Buy: http://geni.us/HoovesofDoubtEP

Love to everyone who's been part of our extended family for this unpredictable and unimaginable journey. Look after yourselves, and hopefully we'll bump into some of you in our new lives.

All the best,

DtR x

P.S. Matt has a new project which we're very excited about. Go get onboard: http://waylorland.com"

Quelle: Facebook-Seite der Band

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2015-03-03 11:04:04 Uhr
Ja, ich, noch zu "Shallow bed"-zeiten. War ziemlich gut. Kann mir aber vorstellen, dass das mit dem Matierial des zweiten Albums ein wenig weniger gut wird.
Zum kompletten Thread

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