Alex Clare - Three hearts
Island / Universal
VÖ: 08.08.2014
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Außen Top-Hit, innen Geschmäckle
Ein Hit macht noch keinen Sommer, erst recht keinen zweiten. Der Engländer Alex Clare hatte mit "Too close" einen Riesenhit, der in Deutschland auf Nummer 1 schoss und damit hierzulande größer war als in seinem Heimatland. Die Werbung macht's möglich. Was kann jetzt auf seinem zweiten Album "Three hearts" folgen? Etwa eine komplette Neuerfindung? Ein infinites Recycling des unerreichbaren Hits? Clare dachte sich wohl, dass beide Optionen in Reinform nicht besonders sinnvoll seien und entschied sich auf den 13 Songs einmal für diese, das andere Mal dann doch überraschend für die andere Variante. Das ist meist gelungen und auf dem Nachfolger zum sehr guten "The Lateness of the hour" niemals grenzwertig. Auf "Three hearts" steht die Familie, genauer Clares Familie – Clare, seine Frau und seine Tochter – im Mittelpunkt. Die Kraft der drei Herzen wird hier vollkommen ausgeschöpft.
Gleich zum Auftakt von "Three hearts" versucht Clare, "Too close" zu reproduzieren, um es euphemistisch auszudrücken. Als kopieren ginge dies sicherlich ebenfalls durch: Außen Top-Hit, innen Geschmäckle. Eine diametral entgegengesetzte Richtung schlägt Clare in der ersten Single des Zweitwerks ein: "War rages on" ist souliger Powerpop mit Streichern und ordentlich Wums. Das ist kaum zu toppen. Auf "Three hearts" ist dies eindeutig der herausragende Song. Das sogleich anschließende "Unconditional" kommt da noch am nächsten, es zeigt dann mehr die rockige R'n'B-Seite des Briten, die mit dem souligen Part durchaus konkurrieren kann.
Leider ist irgendwann Schluss mit lustig und den positiv herauszuhebenden Momenten. Spätestens ist dies mit dem finalen Cover "Addicted to love" der Fall, im Original von – Gott hab ihn selig – Robert Palmer. Da fühlt man sich als Hörer sofort in die fiesesten 80er Jahre zurückversetzt und fragt sich, warum dies zum Abschluss sein musste. Wenn man auf drei Herzen setzt und damit die Familie meint, sollte das doch unterbleiben. Beim nächsten Mal bitte nicht! Ansonsten geht der Rest schon in Ordnung: Die ein oder andere recht langweilige Ballade wie "Sparks" sind im Mittelteil des Albums schon inbegriffen, aber das tut dem guten Gefühl und dem guten Werk keinen Abbruch.
Der zweite Welthit wird für den Endzwanziger sicherlich ausbleiben, dafür darf er jetzt weiterhin gute Alben abliefern und die nächsten Jahre die mittelgroßen bis großen Hallen und Festivals spielen. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", heißt es: Alex Clare ist zumindest nicht auf Nummer sicher gegangen und hat durchaus gewonnen, wenn die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt gewesen waren. Jetzt kann er sich endlich wieder ganz der Familie zuwenden.
Highlights
- War rages on
- Unconditional
Tracklist
- Never let you go
- Three hearts
- Take you back
- Heavy hands
- Just a man
- The story
- Not in vain
- Sparks
- War rages on
- Unconditional
- So deep
- Holding on
- Addicted to love
Gesamtspielzeit: 51:08 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Steff |
2014-05-27 14:45:32 Uhr
Da bin ich doch mal sehr gespannt ... das erste Album fand ich großartig, der neue Song folgt dem Ganzen ... live auch in Luxembourg :) |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27843 Registriert seit 08.01.2012 |
2014-05-27 12:19:26 Uhr
Alex ClareAlex Clare veröffentlicht heute seine neue Single "War Rages On" + Neues Album "Three Hearts" jetzt vorbestellen + Live-Tour im Herbst Über 5 Millionen Mal verkaufte sich seine Hitsingle "Too Close" und bescherte Alex Clare 2012 weltweit den Durchbruch. Auch sein Debütalbum "The Lateness Of The Hour" eroberte Top-Positionen und erhielt in Deutschland Gold. Jetzt meldet sich Alex Clare zurück mit der Single "War Rages On" und kündigt für den 18. Juli sein neues Album "Three Hearts" an. Im Oktober kommt der Brite auf Deutschlandtour. Seine Erfolgsbilanz ist zweifellos beeindruckend: Doppelplatin in den USA, drei ausverkaufte Deutschland-Tourneen, drei Wochen lang auf Platz 1 der Media Control Charts und der deutschen Airplaycharts, Platin für "Too Close", Gold für "The Lateness of The Hour" und ganz nebenbei den Meilenstein von über 5 Millionen verkauften Single-Einheiten weltweit. Alex Clare gehört zu den erfolgreichsten britischen Newcomern der letzten Jahre. Der 28-Jährige, der sich das Klavier- und Gitarrenspielen selbst beibrachte, begeistert auf allen Kontinenten. Nach seinem Durchbruch tourte er ausgiebig und war bei zwei Singles auf Rudimental's gefeiertem Album "Home" zu hören. Jetzt meldet sich Alex Clare mit einen brandneuen Song zurück: "War Rages On" ist ab heute (27.05.) als Download erhältlich und ab sofort im deutschen Radio zu hören. Das offizielle Video feiert ebenfalls heute Weltpremiere. Hier gibt es das Video zu sehen Der Sänger, Songwriter und Musiker präsentiert mit "War Rages On" einen ersten, beeindruckenden Appetithappen auf sein zweites Album "Three Hearts", das am 18. Juli veröffentlicht wird und kann ab sofort vorbestellt werden. Den Track "War Rages On" gibt es bei der Vorbestellung direkt als Download. "Three Hearts" wurde in London und Los Angeles aufgenommen und entstand gemeinsam mit Dan Wilson (Adele, Taylor Swift), Antony Genn und Martin Slattery von The Hours, Steve Booker (John Newman) und Ben Hudson (Kanye West). Das Album-Cover wurde vom britischen, in Berlin ansässigen Künstler Mark Prendegast gestaltet. Im Oktober und November wird Alex Clare auf Deutschland-Tour kommen: 22.10.2014 KÖLN, E-Werk Köln 23.10.2014 OBERHAUSEN, Turbinenhalle 27.10.2014 BERLIN, Columbiahalle 28.10.2014 HAMBURG, Docks Hamburg 29.10.2014 BREMEN, Pier 2 03.11.2014 FRANKFURT, Batschkapp 04.11.2014 STUTTGART-WANGEN, LKA-Longhorn 05.11.2014 MÜNCHEN, TonHalle http://www.universal-music.de/alex-clare/home |
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Referenzen
Woodkid; Diplo; Switch; Jamie Woon; James Blake; Dan Croll; Emeli Sandé; Sam Smith; John Newman; Imagine Dragons; Jess Mills; Magnetic Man; Katy B; Ms. Dynamite; Sohn; Daughter; Benga; Clare Maguire; Major Lazer; Ed Sheeran; George Ezra; Gus Gus; Nightmares On Wax; Zero 7; Rudimental; Jesse J; Jacques Greene; Gotye; James Morrison; Newton Faulkner; Prince; Stevie Wonder; Robert Palmer
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