Basement Jaxx - Junto

AtlanticJaxx / PIAS / Rough Trade
VÖ: 22.08.2014
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Zusammen sind wir weniger Ego
Basement Jaxx arbeiten seit ihrem Debüt "Remedy" an ihrer ganz eigenen Definition von House-Musik: klassische Melodien mit fetten Beats, die nach ihren Wurzeln im Classic House aus Chicago suchen und gleichzeitig mit neuen Latin- und balearischen Sounds angereichert werden. Für diese neue Kreation galten Simon Ratcliffe und Felix Buxton anno 1999 noch als Pioniere des Nu-House. Mit ihren fein und perfekt produzierten Songs und dem richtigen Finger am Puls sorgen die Briten vor allem in ihrem Heimatland für Applaus und Euphorie. Daran wird sich wohl auch mit "Junto" nichts verändern. Große Hymnen mit housigen Grooves reihen sich hier auf – alle gespickt mit unterschiedlichen Zitaten aus der Welt des Funk, Soul, World, Latin, Pop und Avantgarde. Heraus kommt ein schneller und extrem tanzbarerer Mix, der die breite Masse genauso wie die Nische anspricht und erreicht.
Mit energetischen Fegern folgt der mittlerweile siebte Longplayer des Duos einem übergreifenden Motto. So bedeutet der spanische Titel des Albums übersetzt "zusammen", "vereinigt" oder "verbunden". Mit dem Ziel Zynismus, Ironie und die immerwährende Debatte darüber, was eigentlich cool ist und was nicht, zu überholen, versuchen Basement Jaxx, mit ihrer neuen Platte die "einzelnen Lagen des kulturellen Bullshits" (Buxton) abzustreifen. Eine neue musikalische Einigkeit über die weltlichen Grenzen hinweg soll geschaffen werden, um quasi das mehr oder weniger zynische Ego zu überwinden. Der Weg dahin ist gepflastert mit positiven, himmelhochjauchzenden Stücken mit krachenden Dancefloor-Beats und Samples aus der bunten Weltmusik, die mit Titeln wie "Power to the people", "We are not alone" und "Love is at your side" einen universalen Ansatz und Traum verfolgen: doch glücklich zu sein. Ein erstrebenswerter Zustand, den wir uns im Grunde alle wünschen.
Dazu werden in altbewährter Basement-Jaxx-Tradition Gastmusiker eingeladen, die bis dato noch unbekannt sind. So etwa der britische Autor und Sänger Shakka, der seine episch klingenden Texte wie ein westafrikanischer Griot auf dem Track "Rock this road" vorträgt. Bemerkenswert ist auch der Gastsänger ETML, der mit viel Soul in der Stimme der ersten Single "Never say never" zwei Leben einhaucht: als loopige Clubhymne und als klassischem Song im Radio. Ein weiterer Feature-Act ist der kanadische DJ Sneak mit dem Oldschool-Track "Sneakin' toronto", der die Brücke in die Vergangenheit schlägt: zurück zur Musik, die unten im Haus gespielt wird.
Auch ruhigere und nachdenkliche Klänge haben Platz auf "Junto". "Something about you" und "We are not alone" bestechen mit melancholischer Zurückhaltung, die sich zwischen Garage und Dubstep wiederfindet und den breiten Klangkosmos von Basement Jaxx nur aufwertet. Diese besinnlichen Momente sowie die Partyhymnen wie "Mermaid of salinas" und "Power to the people", die auf Ibiza geboren wurden und ihr restliches Leben dort bleiben, und die klassischen House-Nummern wie "Unicorn" und "Summer dem" bleiben der positiven Basement-Jaxx-Maxime treu. Man hört es dem Album an, dass alle Songs dieser Idee entsprungen sind, einseitige Perspektiven zu hinterfragen und einer für alle zugänglichen Freude zu folgen.
Highlights
- Never say never
- Mermaid of salinas
Tracklist
- Intro
- Power to the people
- Unicorn
- Never say never
- We are not alone
- What's the news
- Summer dem
- Buffalo
- Rock this road
- Sneakin' toronto
- Something about you
- Mermaid of salinas
- Love is at your side
Gesamtspielzeit: 47:55 min.
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Referenzen
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- http://en.wikipedia.org/wiki/Atlantic_Jaxx_Recordings:_A_Com pilation
- http://www.magistrix.de/fanpages/7154-basement-jaxx
- http://www.lastfm.de/music/Basement+Jaxx
- http://www.allmusic.com/artist/basement-jaxx-mn0000142249
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