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Flood Of Red - Throw

Flood Of Red- Throw

Superball / Universal
VÖ: 27.06.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Zu klein für diese Größe

Alles drin, alles dran: Im Grunde fällt es leicht, sich von "Throw" verführen zu lassen. Was Art-Rock-Avantgardisten wie Dredg einst etablierten, wird hier stilsicher, routiniert und vor allem atmosphärisch dicht dargeboten. Schon mit dem eröffnenden Titeltrack wird deutlich, dass die Jungspunde von Flood Of Red ihr Handwerk aus dem Effeff beherrschen. Eine in sich selbst verliebte Melodie darf sich dynamisch ausleben, bevor sie im weiteren Verlauf elegant verhärtet wird. Nicht weniger geschmackvoll gelang "Hiding out", das sich erfolgreich in angemessen verkünstelter Verträumtheit übt. Ja, die anno 2006 ins Leben gerufene Band weiß genau, wie man die anvisierte Hörerschaft für sich gewinnt.

Doch so unnachahmlich Flood Of Red im Nachahmen sind, so wenig gelingt es ihnen, eigene Akzente oder Höhepunkte mit Halbwertszeit zu setzen. "Throw" reizt das Erwartbare aus, kommt den Unerwarteten aber nie auch nur nahe. Der schottische Sechser manifestiert ein bewährtes Schönheitsideal, das in keiner Sekunde den Reiz des Unperfekten, Unbekannten oder Unwiderstehlichen verströmt. Obwohl Flood Of Red erkennbar um Ecken und Kanten bemüht sind, fließt "Throw" reibungslos durchs Gehör. So wie zum Beispiel "White russian", das vergeblich darauf zu lauern scheint, dem Album endlich eine zackige Krone aufsetzen zu dürfen, ist "Throw" als Ganzes kein Werk, das vom Hörer allzu viel Einarbeitung erfordert. Es ist eine Andeutung, aber keine Umsetzung dessen, wozu Flood Of Red grundsätzlich in der Lage sind.

Dabei ist das Zweitwerk der Schotten zwar aus einem Guss, kann einem manchmal aber auch auf die Nerven gehen. Etwa dann, wenn dem stimmlich limitierten Sänger Jordan Spiers in "Part truth / part fiction" oder "Whispers and choirs" sämtliche Subitlität abgeht und die Songs unangenehme Assoziationen zu affektiert schreiender Alternative-Rock-Wichtigtuerei wecken. Hin und wieder wollen Flood Of Red einfach zu viel und tragen dann mindestens eine Spur zu dick auf. Dass es anders geht, zeigt zum Beispiel "Cutting limes" – auch hier hätte man Spiers in manchen Momenten besser ruhiggestellt, aber das hypnotische Flair, das das Stück aufbaut, kann man schon ausgesprochen ansprechend finden. Und so sind Flood Of Red mit "Throw" zwar schon groß genug, um im Sommerloch aufzufallen, aber noch nicht groß genug, um es auszufüllen.

(André Schuder)

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Highlights

  • Throw
  • Hiding out
  • Cutting limes

Tracklist

  1. Throw
  2. Part truth / part fiction
  3. Hiding out
  4. Lashes
  5. Whispers and choirs
  6. Cutting limes
  7. Ye die, ye die.
  8. The treasury (I have lost)
  9. White russian

Gesamtspielzeit: 44:20 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Dan

Postings: 363

Registriert seit 12.09.2013

2015-12-15 00:11:57 Uhr

Wunderbare Platte. Braucht aber, wie oben schon geschrieben, bis sie zündet.
Hägar
2015-05-01 20:07:25 Uhr
Eines der besten Alben des Jahres 2014. Verdammt intensiv und mit vielen Höhepunkten gespickt. Tipp an den Rezensenten hier: Ruhig öfters hören als 1x, kann bei dieser tollen Musik nicht schaden ;-)
ä
2014-08-02 22:56:44 Uhr
was für ein geniales album ist das denn bitte!
H. Inweis
2014-07-21 13:25:06 Uhr
In der aktuellen VISIONS Schönheit der Ausgabe.
MeMyselfand1
2014-07-15 23:42:38 Uhr
Gutes Album. Braucht aber ehrlich gesagt auch etwas Zeit und erschliesst sich nicht komplett beim ersten Durchhören. Da geht es dann auch erstmal etwas glatt durch die Gehörgänge. Erinnern teilweise stark an "Circa Survive". Zu einem großen Ausrufezeichen mag es vielleicht doch nicht reichen. Aber ein starker Punkt ist es schon.
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