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Woman's Hour - Conversations

Woman's Hour- Conversations

Secretly Canadian / Cargo
VÖ: 11.07.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Kühle Wärme

Minimalistische Melodien, der verstärkte Einsatz von Synthies, eine merkwürdige Mischung aus erfrischender Kühle und gemütlicher Wärme – all das haben schon viele Musiker gemacht, vornehmlich im Dream-Pop-Bereich. Kann da wirklich noch etwas kommen, was man in seiner bestehenden Form noch nie gehört hat, oder was man nicht automatisch mit Genre-Größen wie Slowdive oder Cocteau Twins in Verbindung bringt? Sicher nicht. Und doch bereitet "Conversations", das Debütalbum des Londoner Quartetts Woman's Hour, mit jedem Hördurchgang mehr Freude, Ähnlichkeiten hin oder her – eigensinnig ist das Werk dennoch.

Der Band rund um Sängerin Fiona Jane Burgess sind dabei im Vergleich zur eigentlichen Musik auch die vermeintlichen Kleinigkeiten wichtig. Quasi einer Corporate Identity folgend, kümmert sich Burgess gemeinsam mit dem Künstler Oliver Chanarin auch um das äußere Erscheinungsbild. Schwarz-, Weiß- und Grautöne bestimmen das Artwork und die Pressefotos, und auch die Musikvideos, wie etwa jenes zur Single "Conversations", halten sich eher bedeckt. Der Fokus liegt stets auf der Band und ihrem Schaffen, das macht auch der Opener "Unbroken sequence" deutlich, der sich aus seiner Zurückhaltung in der ersten Minute langsam zu einem emotionalen Flehen entwickelt: "If I stop, delay and I quit / Would it be better for you?" – ähnlich ans Herz ging 2013 höchstens das sträflich unterschätzte "Moon tides" von Pure Bathing Culture.

Etwas lockerer und gelöster gibt sich der anschließende Titeltrack, während die anfängliche Schwere von "Her ghost" kaum fassbar zu sein scheint, bis sich der Kloß im Hals langsam endlich auflöst. Das Gefühl der stets präsenten Melancholie bleibt jedoch, selbst in einem durchaus tanzbaren Stück wie "In stillness we remain", das direkt aus den 80ern in die Gegenwart gereist sein könnte. "Two sides of you" hingegen erinnert stellenweise an The xx, bäumt sich gegen Ende etwas auf und verpufft dann doch in der Leere der besungenen Verzweiflung, ohne seinen wirklichen Ausbruch erlebt zu haben. Mit dem abschließenden "The day that needs defending" kommt dieser dann aber doch, zum genau richtigen Zeitpunkt, mit der angemessenen Portion Dramatik und Euphorie, die man vorher, ohne es zu wissen, dringend gebraucht hat. Genau wie Woman's Hour selbst.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Conversations
  • In stillness we remain
  • Her ghost
  • The day that needs defending

Tracklist

  1. Unbroken sequence
  2. Conversations
  3. To the end
  4. Darkest place
  5. In stillness we remain
  6. Our love has no rhythm
  7. Her ghost
  8. Two sides of you
  9. Devotion
  10. Reflections
  11. The day that needs defending

Gesamtspielzeit: 42:06 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

musie

Postings: 3751

Registriert seit 14.06.2013

2015-01-15 15:51:26 Uhr
hat sich gehalten das Album, mir gefällts total.
Wolf
2014-08-14 14:10:53 Uhr
Ich finds langweilig und London Grammar sehr viel besser
joan
2014-07-23 10:39:11 Uhr
Schöne Musik, einfühlsam porträtiert. Vielen Dank!
quincy
2014-07-23 10:33:57 Uhr
Nachdem ich den Titelsong bei den geschätzten Kollegen von DRadio Kultur hörte, bin ich neugierig geworden. Album gerade gehört, das hat was... Vor allem Potienzial für eine größere Hörerschaft (oder sind die schon populär?). Die informative, einfühlsame Rezension von Jennifer Depner finde ich sehr treffend. Danke!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2014-07-07 18:41:04 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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