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Tombs - Savage gold

Tombs- Savage gold

Relapse / Rough Trade
VÖ: 13.06.2014

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

I predict a hype

Vor einigen Jahren war es noch ein Ding der Unmöglichkeit, heute hingegen ist es Realität: Man kann die Worte Black Metal und Hype ohne größere Probleme in einen semantisch sinnvollen Zusammenhang bringen. Wie das passieren konnte? Nun, ganz einfach. Man holte sich kurzerhand andere Genres mit ins Boot. Den Postrock etwa, wie es Liturgy und vor allem Deafheaven vor kurzem brillant vorgeführt haben. Und wenn einem das nicht reicht, dann greift man nun eben zu noch wendigeren Genrevertretern. Womit wir endlich bei Tombs angelangt wären.

Die haben ja bereits auf dem Vorgänger gezeigt, dass sie mehr als einen Trick in der Kiste haben. Und genau dort, wo "Path of totality" aufgehört hat, macht die Band nun mit "Savage gold" weiter. Selbstbeschränkung oder Genregrenzen? Braucht hier kein Mensch. Im Gegenteil, sogar die Bezeichnungen werden hier im Prinzip überflüssig. Wer's trotzdem unbedingt braucht, dem sei gesagt, dass sich hier innerhalb einer knappen Stunde Black Metal, Hardcore, Grindcore, Sludge, Postrock, Punk und überraschend viel Melodie die Klinke in die Hand geben und gemeinsam Krach machen. Denn eines ist "Savage gold" bei aller Vielfalt jeder Zeit: Laut und brutal. Und hinterlistig. Wenn etwa der Opener "Thanatos" die Platte mit einem Blastbeat-Feuerwerk aufmacht und innerhalb guter vier Minuten alles zersägt, was ihm in die Quere kommt, möchte man zunächst nicht glauben, was sich in der Folge abspielt. Gemeint ist damit zum Beispiel das direkt im Anschluss los galloppierende "Portraits", das bei aller Geschwindigkeit einen Sinn für Melodie entwickelt, wie man ihn zuletzt allenfalls bei den oben genannten Deafheaven gehört hat. Fragile Gitarrenfiguren und atmosphärisches Postrock-Outro inklusive.

Und wenn die ganze Chose bei all ihren Highspeed-Attacken droht, ein wenig monoton zu geraten, nehmen Tombs zwischendurch mit "Deathtripper" und "Severed lines" kurzerhand das Tempo raus. Und bauen gerade bei Letztgenanntem gemächlich eine gruselige Sludge-Ballade auf, in der sich Sänger und Gitarrist Mike Hill sogar am Klargesang versuchen kann. Dass er sich in diesen Gefilden hörbar nicht unbedingt am wohlsten fühlt, gibt dem Song eingedenk der allenthalben vorherrschenden Virtuosität eine sympathisch unperfekte Note. Und weil man bislang ohnehin nicht schon genügend spannende Entdeckungen machen konnte, packt der Closer "Spiral" eben mal eine astreine Punkmelodie aus und prügelt ein letztes mal vier Minuten lang herzerfrischend nach vorne. Nur um sich selber letztendlich in einem geradezu breitgetretenen Ende rauszufeiern.

Dann ist es vorbei, man liegt überwältigt in der Wohnung und sucht nach der Repeat-Taste. Weil man das Gefühl nicht los wird, hier noch lange nicht alles gesehen zu haben. Ein Gefühl, das in keiner Weise trügt. Mit jedem Durchgang kratzt man Schicht um Schicht herunter und findet jedes mal neue, hintersinnige Überraschungen. Diese sorgen dafür, dass dieses Album auf absehbare Zeit nicht langweilig wird. Im Gegenteil. Wir prognostizieren: Dieses Album wird sich in einigen Jahresbestenlisten finden.

(Martin Smeets)

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Highlights

  • Thanatos
  • Portraits
  • Deathtripper
  • Spiral

Tracklist

  1. Thanatos
  2. Portraits
  3. Seance
  4. Echoes
  5. Deathtripper
  6. Edge of darkness
  7. Ashes
  8. Legacy
  9. Severed lives
  10. Spiral

Gesamtspielzeit: 57:14 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
jennyfair
2014-09-19 04:38:50 Uhr
5 songs - 8/10
5 songs - 5/10,

leider enttäuschend, based auf die beiden vorgänger.
da fehlen in den 5 songs die magischen momente.,zu einfallslos.
jennyfair
2014-09-19 04:14:38 Uhr
sehe ich genauso, die beiden vorgänger waren/sind besser

whitenoise

Postings: 442

Registriert seit 17.06.2013

2014-09-18 23:55:29 Uhr
Die Platte geht so, finde ich. Ein paar Songs sind schon ziemlich atmosphärisch, aber aufs ganze Album gesehen ist es eher durchschnittlich.
jennyfair
2014-09-18 18:13:04 Uhr
das grosse manke der band/platte sind die schwachen vocals.
dicker sportnerd
2014-06-23 14:50:21 Uhr
die savage gold ist wirklich erstaunlich mittelmässig geworden.

wenig gute songs, wie edge of darkness, deathtripper, thanatos und portraits und massig
unterer durchschnitt.

wer die beiden vorgänger kennt, kann hier nur eine 5/10.
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