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Rival Sons - Great western valkyrie

Rival Sons- Great western valkyrie

Earache / Soulfood
VÖ: 06.06.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das große Gestern

Konkurrenz wirkt bekanntlich belebend, doch die größten Konkurrenten von Rival Sons sind schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr aktiv. Und da die wahrscheinlich gerade zu Ende gehende Retro-Rock-Renaissance hoffentlich nur die Besten zurücklässt, konnte die Band in letzter Zeit wohl nicht in allzu vielen Rivalitäten ihr Profil schärfen. Der Befürchtung, dass deswegen ihre Lust am Ewiggestrigen eingeschlafen sein könnte, erteilen die Mannen um Sänger Jay Buchanan mit ihrem vierten Studioalbum allerdings eine klare Absage. Dabei ist von gestern zu sein zwar normalerweise keine Auszeichnung, doch wenn damit die seligen Zeiten von Led Zeppelin & Co. gemeint sind, dann ist auch heute und morgen noch gestern. Dann geht es nicht darum, originell, innovativ oder in sonstiger Weise besonders zu sein, sondern darum, den Geist des Vergangenen einzufangen. Und genau hierbei macht Rival Sons so schnell niemand etwas vor.

Somit ist zwar nichts Neues unter der brennenden Sonne Kaliforniens zu erwarten, doch unverfälschten Classic Rock spielt momentan niemand besser. Bereits bei "Electric man" scheint die Gitarre von Scott Holiday spontan aus Nachbars Garage zu knarzen, und Jay Buchanan muss seine Stimmbänder mit einer Extraportion Coolness eingerieben haben. "I'm electric", lässt er uns wissen, wobei er nicht der einzige ist, der unter Starkstrom gesetzt wird. Die 60er und 70er schwitzen hier aus jedem Ton, und selten hat die Vergangenheit so stark vibriert. "Good luck" etwa ist mit "groovy" noch unzureichend beschrieben, und "Good things" ist das wahrscheinlich Lässigste, was Rival Sons je vollbracht haben.

Überhaupt gelingt es der Band aus Long Beach einmal mehr hervorragend, das damalige Lebensgefühl zu transportieren. "Rich and the poor" etwa ist vertonter Zigarettenrauch, der durch ein schwüles Zimmer weht, dessen Fenster reine Dekoration sind. "I'm gonna show you how babies are made" – bei solchen Ankündigungen braucht es eh keine Außenwelt. Ungleich gefühlvoller macht's die versonnene Ballade "Where I've been", und "Destination on course" ist mit seiner epischeren Attitüde der passende Rausschmeißer eines Albums, das ebenso groß an Gesten wie im Gestern ist.

(André Schuder)

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Highlights

  • Electric man
  • Good luck
  • Good things
  • Rich and the poor

Tracklist

  1. Electric man
  2. Good luck
  3. Secret
  4. Play the fool
  5. Good things
  6. Open my eyes
  7. Rich and the poor
  8. Belle starr
  9. Where I've been
  10. Destination on course

Gesamtspielzeit: 47:45 min.

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User Beitrag

ummagumma

User und News-Scout

Postings: 693

Registriert seit 15.05.2013

2014-07-13 11:11:17 Uhr
Rolling Stone fragt heute bei facebook, was denn das beste Rock-Album dieses Jahres bisher sei.
Sehr oft genannt wurde bisher dieses Album.
Noch nie von gehört.
Also höre ich mir das mal an und stelle für mich fest, dass Edgar in seiner Beurteilung in weiten Teilen richtig liegt insbesondere was das krampfhafte wie Robert Plant klingen wollen angeht.
Bei Rich and poor wär echt viel mehr drin gewesen, ich muss da bei den oh-oh-oh Passagen an Queens of the stone age denken und was da oft an Energie angeboten wurde.
Einfach schade

Übrigens: Swans hab ich in den 750 Kommentaren glaub ich 2-3 mal gesehen.Also DA bin ich wohl ein bisschen falsch...

Edgar G.

Postings: 144

Registriert seit 19.05.2014

2014-06-18 10:15:01 Uhr
Eigentlich mag ich Stoner-Rock und Retro-Prog. Also hätten Rival Sons etwas für mich sein müssen. Nach zweimaligem Hören von „Great Western Valkyrie“ bin ich jedoch ziemlich enttäuscht.
Das Album entwickelt kaum die Energie, die ich aufgrund früherer Songs wie etwa „Pressure and Time“ erwartet hätte. Das Songmaterial ist durchschnittlich („Good Luck“) bis langweilend („Good Things“) und inspirationslos („Rich and the Poor“), einzig „Secret“ reißt ein wenig mit, und vor allem die langsameren Stücke am Ende („Where I've Been“, „Destination On Course“) fallen stark ab. Es gibt kaum innovative Instrumentalpassagen, der Sänger versucht krampfhaft, wie Robert Plant zu klingen, die dünntönige Orgel erinnert stellenweise an Ray Manzarek von den Doors, die Gitarrenriffs wirken abgegriffen … Die Produktion zeigt hier und dort ein paar vorsichtige Experimente („Electric Man“, „Play the Fool“ und „Belle Star“), könnte aber klarer und sauberer sein. Rival Sons wollen offenbar zu viele Einflüsse miteinander verknüpfen, entwickeln aber so gut wie überhaupt keine neuen eigenen Ideen.
„Great Western Valkyrie“ ist zwar nicht unbedingt ein schlechtes Album (6/10), aber wenn ich powervollen, kompromisslosen Stonerrock hören möchte, greife ich doch lieber zu Kamchatka oder den Spiritual Beggars, wenn ich eine moderne, stimmungsvolle Aufarbeitung des Bluesrocks der 1970er Jahre möchte, höre ich lieber Joe Bonamassa, und wenn ich es zeitgenössisch aber trotzdem authentisch will, kann ich mir eines der aktuellen Alben von Wishbone Ash in die Lade legen. Vielleicht verdanken die Rival Sons ihren Erfolg ihrer Live-Performance, aber das tut Bonamassa wohl auch.

Andreas

Postings: 223

Registriert seit 29.12.2013

2014-06-15 11:57:05 Uhr
Highlight! Besonders Good things und Destination on course.

floesn

Postings: 162

Registriert seit 14.06.2013

2014-06-11 22:33:24 Uhr
Bislang nur "Electric Man" gehört. Toller Song. Bin auf das komplette Album gespannt.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2014-06-11 21:23:43 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen?
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