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White Lung - Deep fantasy

White Lung- Deep fantasy

Domino / GoodToGo
VÖ: 13.06.2014

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Heftig kurz

Kurze Alben haben im Punkrock eine lange Tradition. Minutemen brauchten 1981 für ihr Debüt exakt 15 Minuten, Descendents liefen ein Jahr später in knapp über 22 Minuten ins Ziel. Bei den Ramones pendelte sich alles immer um eine halbe Stunde herum ein. Und heutzutage halten Hardcore-Bands wie Touché Amoré oder die Genre-Veteranen Off! die Fahne hoch, wenn es darum geht, keine langen Reden zu schwingen, sondern auf den Putz zu hauen. Normalerweise funktioniert so ein gelungener Schnellschuss ja nicht, ohne vorher dem Drummer ein paar Koffeintabletten in die Afri-Cola zu mischen. Umso überraschender ist es, dass White Lung in 22 Minuten und einer Sekunde sogar ab und zu mal die Zeit für einen Tempowechsel finden.

Trotzdem ist "Deep fantasy" natürlich ein schnelles, atemloses und bisweilen gehetztes Stück Punkrock. Die kreischenden Gitarren purzeln über ihre eigenen Füße, mal erkennt man ein halbes Riff, mal schrammeln sie nur dem Rhythmus hinterher. Im Opener "Drown with the monster" werden die Sechssaitigen jedenfalls ganz schnell von der hämmernden Bassdrum eingeholt und sogar überholt. Trotzdem findet Sängerin Mish Way immer noch ein bisschen Platz, um ihre Texte nicht nur herauszukeifen, sondern sie mit ein bisschen Soul und Melodie zwischen die Akkorde zu quetschen.

Der Ohrwurmigkeit von "Deep fantasy" tut das außerordentlich gut. "Down it goes" oder die in Ansätzen an NOFX erinnernde Melodycore-Hymne "Face down" kriegt man nicht so schnell wieder aus den Gehörgängen. Von schnell zu verdammt schnell wechselt die Band in der überdrehten Stakkato-Abfahrt "I believe you" und dem exzellenten Ohrfeigen-Feuerwerk "Sycophant". Fast abgebrüht erscheint dagegen das gänzlich unhysterisch hingerotzte "Wrong star", und ganz zum Schluss ist gar Zeit für ein 20-sekündiges Intro und eine schmachtende Gesangsmelodie.

Die zehn Songs auf White Lungs drittem Album sind abwechslungsreich, aufgeräumt und schielen immer dann in Richtung Popmusik, wenn der letzte Wirbelsturm gerade die Ohren durchgepustet hat. Das macht einen Riesenhaufen erstaunlich unverkrampften Spaß – auch und gerade weil man innerhalb einer Stunde zu jedem Song drei Mal die Fäuste in die Luft werfen kann.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Down it goes
  • Wrong star
  • Lucky one

Tracklist

  1. Drown with the monster
  2. Down it goes
  3. Snake jaw
  4. Face down
  5. I believe you
  6. Wrong star
  7. Just for you
  8. Sycophant
  9. Lucky one
  10. In your home

Gesamtspielzeit: 22:01 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

rainy april day

Postings: 669

Registriert seit 16.06.2013

2015-09-23 22:59:34 Uhr
Dem kann ich nur beipflichten. Leider konnte ich nach kurzer Nachforschung keine informationen finden, die Hoffnung darauf machen, dass bald etwas neues kommt. Wobei keine Nachrichten manchmal ja gute Nachrichten sein können.

Bonzo

Postings: 3331

Registriert seit 13.06.2013

2015-08-19 19:36:56 Uhr
Verliert auch ein Jahr später keinen Bums. Wird eigentlich Zeit für einen Nachfolger.

rainy april day

Postings: 669

Registriert seit 16.06.2013

2015-01-24 17:39:10 Uhr
Werde ich mir vornehmen. Schöne, dynamische Produktion auch. So macht Tempo-Gitarrenspiel Laune.

Bonzo

Postings: 3331

Registriert seit 13.06.2013

2015-01-24 17:27:56 Uhr
Nur Hits drauf. Der Vorgänger hat übrigens fast das gleiche Niveau.

rainy april day

Postings: 669

Registriert seit 16.06.2013

2015-01-24 14:49:50 Uhr
Macht richtig viel Spaß, das Album. Down it goes ist ein Hit!
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