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Afrojack - Forget the world

Afrojack- Forget the world

Pm:am / Universal
VÖ: 16.05.2014

Unsere Bewertung: 1/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Ooohfeige

Die Oooh-oooh-ooohhh-Refrains sind zurück. Also in massierter Form. Keine Ahnung, wann genau das wieder losging. Vermutlich mit Coldplays "Viva la vida". Das war so erfolgreich, dass mittlerweile überall und jederzeit fleißig geooohht wird. Miley Cyrus tut es, Casper auch, Rihanna und Shakira sogar im Duett. Der Niederländer Nick van de Wall aka Afrojack treibt es nun auf die Spitze. Auf seinem Album "Forget the world" wird geoooht, als gäbe es kein Morgen. Dazu knallt auf allen 16 Tracks die Bassdrum im Viervierteltakt. Die Meute soll auf Teufel komm raus mitgröhlen und -klatschen. Und dann schmiert er obendrauf noch eine zentimeterdicke Schicht Kirmes-Synthies: fertig ist der Welterfolg.

Denn erfolgreich ist Afrojack mit diesem Konzept. Und wie: Der neue Liebling der Electronic Dance Music hat schon Songs für Künstler wie Madonna oder Beyoncé geschrieben. Er ist neben David Guetta einer von weltweit nur zwei DJs, die sich auf dem Walk Of Fame verewigen durften, besitzt zwei Grammys und steht laut Forbes-Liste aktuell auf Platz 9 der teuersten DJs der Welt. Und van de Wall war mit Paris Hilton liiert. Da bleiben keine Fragen offen. Oder doch: Wie er es geschafft hat, Snoop Dogg, Sting und Chris Brown zum Mitwirken zu animieren, bleibt ein Rätsel. Da auch deren Beiträge im schmierigen Lollipop-Sumpf ertrinken, spielt es aber eh keine Rolle. Der 26-jährige Afrojack kleistert einfach alles zu mit Strobo-Drums.

Die Suche nach Highlights endet hier leider gänzlich ergebnislos. Da helfen nicht einmal Drogen. Die Vorstellung, zu diesen Klängen zu trippen, verursacht heftige Angstzustände. Also bessser Finger weg davon und nüchtern analysieren. Zum Beispiel die Lowlights: Besonders unerträglich sind "Born to run" und "Keep our love alive", deren Verzehr wie ein Ohrfeigen-Marathon mundet. Hier wird selbst die plumpeste Banalität noch so grell angeleuchtet und zelebriert, dass es an Satire grenzt. Doch die Hoffnung ist vergebens: Afrojack meint es ernst. Ohne den Spielverderber spielen zu wollen: Viel Luft nach unten ist da nicht mehr. Es ist eben nur ein kleiner Schritt vom Ooh zum Booh.

(Sebastian Meißner)

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Highlights

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Tracklist

  1. Ten feet tall (feat. Wrabel)
  2. Illuminate
  3. Born to run (fet. Tyler Glenn)
  4. Freedom (feat. Jack McManus)
  5. The spark (feat. Spree Wilson)
  6. Dynamite (feat. Snoop Dogg)
  7. Too wild (feat. Wiz Khalifa & Devin Cruise)
  8. Three strikes (feat. Jack McManus)
  9. Catch tomorrow (feat. Sting)
  10. We'll be ok (feat. Wrabel)
  11. Mexico (feat. Shirazi)
  12. Keep our love alive

Gesamtspielzeit: 47:28 min.

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