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Stian Westerhus & Pale Horses - Maelstrom

Stian Westerhus & Pale Horses- Maelstrom

Rune Grammofon / Cargo
VÖ: 23.05.2014

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Postnewaveprogpoprockjazz

Stian Westerhus ist einer der profiliertesten Jazz-Gitarristen Norwegens. Nun mag man denken, das heiße ja nicht viel in einem Land mit etwa sieben Millionen Einwohnern, irgendwo am nördlichen Ende der zivilisierten Welt. Metal-Fans wissen allerdings schon lange, dass das Verhältnis zwischen Einwohnern und Einwohnern, die mit der Gitarre umgehen können, in Norwegen höher ist als anderswo. Und langsam sollte man sich daran gewöhnen, dass das nicht nur für bärtige Männer in schwarzen Kutten gilt, deren Finger in Sechzehntelnoten übers Griffbrett flitzen.

Verantwortlich dafür ist das wunderbare Label Rune Grammofon, auf dem Jazz und Rock und alles, was dazwischen liegt, ein Zuhause gefunden haben. Hedvig Mollestad, El Doom & The Born Electric, Grand General und natürlich die unvermeidlichen Motorpsycho gehören dazu. Und ein ganzer Haufen klassischer und experimenteller Jazz-Acts, unter denen man Stian Westerhus früher auch gefunden hätte. Mit seinem Projekt Pale Horses hat Westerhus allerdings eine lupenreine Rockplatte aufgenommen – jedenfalls wenn man auch Pink Floyd, The Mars Volta und Radiohead als lupenreinen Rock bezeichnet.

Dementsprechend sperrig startet der Opener "Don't say that you care" mit melancholischen Streichern, verspulter Percussion und Westerhus' immer ein wenig leidender und immer ein bisschen manischer Stimme. Später legt er dann überraschend einfache Gitarrenspuren über das Stück, sein Gesang fasst Fuß auf rauem Untergrund und gerade als aus dem sich introartig steigernden Wirbelsturm ein richtiger Song herausbrechen will, ist Ende. Und zwar nicht nur mitten im Takt, sondern mitten in einer Note, wie es scheint.

"Maelstrom" hat aber nicht nur Teaser im Angebot. "Nights and sleepless days" ist eine ausgewachsene Prog-Hymne, die so manches Element des Openers wieder aufgreift, diese aber ausformuliert und mit einem noisigen Jazz-Solo und packenden Gesangsmelodien anreichert. Die Balance zwischen Zugänglichkeit und kratzbürstigem Jazz gelingt Westerhus meistens mit Leichtigkeit, so auch in "Bed on fire", einer leicht sinistren Ballade, die mit einem angsteinflößenden Gitarrenausbruch endet.

In "Times like these" und "On and on" verbinden sich Songwriting, Free-Jazz-Affinität und Westerhus' Gesang zu Songs, die auch Josh Homme geschrieben haben könnte. Zum Ende von "Maelstrom" legt Westerhus zwar noch mal zu in Sachen Komplexität, lässt den Hörer aber nicht im Regen stehen. Die zunehmend dissonant-knarzigen Soli und lockereren Songstrukturen haben ihn da schon lange unter Wasser gezogen. Widerstand ist in diesem Mahlstrom zwecklos.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • Nights and sleepless days
  • Times like these
  • Maelstrom

Tracklist

  1. Don't say that you care
  2. Nights and sleepless days
  3. Bed on fire
  4. On and on
  5. Times like these
  6. Chasing hills
  7. Maelstrom

Gesamtspielzeit: 53:12 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2019-12-28 14:58:36 Uhr
Dank des Polls mal wieder drauf gestossen. Tolles Album.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2015-11-03 19:01:38 Uhr
Hatte bei rym tatsächlich eine Wertung von 2.77. Wow. Ich mag das Album hingegen sehr.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2014-10-21 17:31:09 Uhr
Die ersten zwei Songs des Albums sind immer noch göttlich.

Schneckenhengst

Postings: 410

Registriert seit 06.05.2014

2014-06-28 00:05:14 Uhr
was hat das eine mit dem anderen zu schaffen?

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2014-06-25 11:17:16 Uhr
Vielen Dank, werd ich mal reinhören.
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